eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 2/2

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
2017
22 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Online-Portale zu antiken Texten und Manuskripten

2017
Helge Bezold
92 Lehr-/ Lernbeispiele möglich wären� Man sollte daher Studierende immer darin unterstützen, ihre eigenen Wege zu gehen� Schließlich muss sich jede Theologin und jeder Theologe, die/ der sich entscheidet, Studierenden NLP-Progammierung sei es mit Python oder mit einer anderen Programmiersprache zu vermitteln, bewusst sein, dass sie/ er bereits die Bereiche der eigenen Fachexpertise verlässt und sich auf ein Wissenslevel begibt, das dem der Studierenden nahezu identisch ist� Die Forschungsmöglichkeiten und die veränderte Art, Problemstellungen zu bearbeiten, sind es allemal wert, dieses Risiko einzugehen� Ich bin davon überzeugt, dass es letztendlich einem verbesserten Verständnis theologischer Gehalte dient - sowohl für die akademisch Lehrenden, als auch für die Studierenden� Forum Exegese und Hochschuldidaktik Verstehen von Anfang an (VvAa) Jahrgang 2 - 2017, Heft 2 Rezensionen Online-Portale zu antiken Texten und Manuskripten rezensiert von Helge Bezold Computergestützte Analysen haben in den Bibelwissenschaften eine verhältnismäßig lange Tradition� Einschlägige Software bewährte sich schnell in den theologischen Fächern und setzte neue Maßstäbe in der exegetischen Arbeit� Insbesondere der schnelle morphologische und konkordante Zugriff auf ein umfassendes Datenmaterial innerhalb wie außerhalb der biblischen Literatur etablierte die Exegese als Teil der Digital Humanities � Die Bedeutung dieser technischen Möglichkeiten kann kaum überschätzt werden und wird aktuell intensiv diskutiert� 1 Einschlägige Kenntnisse dieser Programme gehören inzwischen zu den wesentlichen Kompetenzen der Exegese im Theologiestudium� Neben der Bibelsoftware (z�B� BibleWorks, Accordance, Logos) bieten zahlreiche Online-Portale kostenfreien Zugang zu bibelwissenschaftlich relevanten Bereichen� Aus der großen Fülle des Angebots seien hier die folgenden einschlägigen Portale zu antiken Text- und Bildquellen exemplarisch vorgestellt und auf ihre Einsatzmöglichkeiten in Lehrveranstaltungen hin befragt� 1 Vgl. Clivaz, Claire u. a. (Hg.), Digital Humanities in Biblical, Early Jewish and Early Christian Studies (Scholarly Communication 2), Leiden u�a� 2014� 94 Rezensionen 1 CDLI (http: / / cdli.ucla.edu) Die CDLI (Cuneiform Digital Library Initiative) ist ein Gemeinschaftsprojekt der University of California, Los Angeles, der Oxford University, des Centre national de la recherche scientifique, Paris sowie des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte, Berlin� Die Plattform macht sich die digitale Aufbereitung der gesamten keilschriftlichen Texte und deren systematische Dokumentation zur Aufgabe� Das groß angelegte Projekt hat dabei den Anspruch, die schier unüberblickbare Menge an altorientalischen Keilschriftfunden in einem interdisziplinären Netzwerk zu bearbeiten und letztlich einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Von etwa 500.000 vorliegenden Keilschriftfunden aus einem Zeitraum von mehr als 3500 Jahren sind gegenwärtig bereits 320�000 durch die CDLI katalogisiert, wobei die Plattform um tägliche Aktualisierung bemüht ist� Die CDLI ist der unangefochtene Maßstab in Bezug auf digitale Katalogisierung und Recherche von Keilschrifttexten� Die Datenbank bietet zum jeweiligen Artefakt eine übersichtliche Kartei, die in drei Spalten die wesentlichen Informationen bereitstellt� Neben den üblichen Angaben zu Fundort, Alter, Material und Sprache findet sich in einer zweiten Spalte eine hochauflösende Fotografie (sofern verfügbar) sowie in einer dritten eine zeilenweise Transliteration mit englischer (bzw� in Teilen deutscher) Übersetzung� Insbesondere die fotografische Aufarbeitung des Materials, die aus allen Perspektiven erfolgt, erlaubt eine nachvollziehbare Arbeit an den Texten� Leider liegen zum aktuellen Zeitpunkt häufig keine Bilder, sondern lediglich Abzeichnungen bzw. schwarz-weiß Fotografien vor. Die Suchfunktion ermöglicht u. a. eine Suche nach Fundort, Datierung oder direkt nach CDLI-Nummer� Besonders hilfreich für die Arbeit in den Bibelwissenschaften ist die erweiterte Suchfunktion, die es zulässt, direkt nach Termini in der Transliteration und Übersetzung zu suchen, wenngleich die Fülle der variablen Suchmöglichkeiten (insbesondere vor dem schwarzen Hintergrund) leicht unübersichtlich wirkt� Bei fortgeschrittener Kenntnis lässt jeder Eintrag der Datenbank die Möglichkeit zur Einsendung von Korrekturen und Verbesserungen (z. B. Transliterationsvorschläge) zu. Die eigene cdli-wiki-Seite bietet dazu umfassende Richtlinien, wertvolle Datensätze für die computergestützte Verarbeitung der Quellen und Links auf weiterführende Hilfsmittel. Die iPad-App „cdli tablet“ erleichtert ferner den mobilen Zugriff auf die Datenbank� Die Initiative ist mit den renommierten Foren aus den altorientalischen Fachgebieten (u�a� KeiBi oder CCP) vernetzt und wird durch die Datenbank Oracc (The Open Richly Annotated Cuneiform Corpus) ergänzt, welche Transliterationen in projektbezogenen Unterkategorien bietet� Für Studierende wie Forschende bietet die im Umfang allerdings wesentlich beschränktere Daten- Rezensionen 95 bank des CCP (Cuneiform Commentaries Project, Yale University) im Einzelfall umfassendere Informationen� Bisher sind hier allerdings erst etwa 200 Tontafeln eingestellt� Die CDLI ist eine effiziente Ressource, die durch die Übersetzungen auch von Studierenden ohne (vertiefte) Keilschriftkenntnisse zu Rate gezogen werden kann� Sie bietet - in etwa vergleichbar mit der Datenbank des TLG - schnellen und konkordanten Zugang zu einer schon jetzt äußerst umfangreichen Datenmenge, die noch weiter anwachsen wird� Die erweiterte Suchfunktion ermöglicht z. B. die Suche nach bestimmten Begriffen, wobei die Uneinheitlichkeit der vorhandenen Übersetzungssprachen diese Suche leider erschwert� Die größte Stärke des CDLI, sein beeindruckender Umfang, kann sich für Studierende fernab der Altorientalistik schnell als Schwäche erweisen: Das z� B� durch die Suchfunktion reduzierte Material ist oftmals immer noch sehr umfangreich� Eine intensive Einführung in die Funktion der CDLI sowie die parallele Recherche mithilfe einschlägiger Literatur zur atl� Umwelt sind zur Einschätzung der Belastbarkeit des so eingegrenzten Materials weiterhin unerlässlich� Dennoch bietet die CDLI exegetisch arbeitenden Studierenden den übersichtlichsten und umfangreichsten online-Zugang zum Textmaterial des alten Orients� Für Studierende mit fortgeschrittenen Keilschriftkenntnissen ist die Mitarbeit oder Korrektur an Transliterationen nach den ausführlichen Richtlinien des eigenen wiki-Portals eine spannende Möglichkeit, Forschendes Lernen zu betreiben, das letztlich der Erschließung des Materials zugute kommt� 2 BODO. BIBEL+ORIENT Datenbank Online (http: / / www.bible-orient-museum.ch/ bodo/ ) Das BIBEL + ORIENT Museum in Fribourg, Schweiz, führt vor Ort durch kompetent angeleitete Führungen und Workshops in die Welt der Bibel in ihrem altorientalischen Kontext ein� Der Fokus liegt darauf, die biblischen Texte durch ausgewählte Objekte der altorientalischen Kulturen in ihrem Entstehungskontext zu verorten und ihre realgeschichtlichen Hintergründe plastisch werden zu lassen� Seit 2010 wird das Angebot um die Online-Datenbank BODO (BIBEL + ORIENT Datenbank Online) erweitert� Diese ermöglicht den weltweiten Zugriff auf die digitalisierten Bestände des Museums, das vor Ort stets nur eine Auswahl aus tausenden Siegeln, Amuletten und weiteren Objekten präsentieren kann� Der frei zugängliche Katalog eröffnet den schnellen und einfachen Zugang zur beeindruckenden Sammlung des Museums (nach eigenen Angaben 21�000 Einträge mit mehr als 150�000 Bilddateien)� Die Startseite ist übersichtlich gestaltet, wobei eine Einleitung 96 Rezensionen in Funktion und Konzept der Datenbank nur über die Seite des Museums zu finden ist, auf der Seite der Datenbank jedoch fehlt. Ein einfaches Suchfenster erlaubt die Suche u� a� nach Objektart (z� B� Rollsiegel), Material oder Fundort sowie zusätzlich nach dargestelltem Inhalt (z� B� Löwe)� Ferner besteht die Möglichkeit, die Suche mithilfe eines Zeitstrahls (10�000 v� Chr� - 2000 n� Chr�) schnell einzugrenzen� Eine erweiterte Suchfunktion erlaubt das Kombinieren von Suchbegriffen. Sehr erfreulich ist die Fülle des Materials, die sehr übersichtliche Katalogisierung - neben den üblichen Angaben sind oft ausführliche Begleittexte und bibliographische Angaben beigegeben - und die Bebilderung durch mehrseitige Fotografien und Abzeichnungen. Die Datenbank präsentiert sich als effizientes und einfach bedienbares Werkzeug, das Forschenden wie fachfremden Interessierten Zugang zu der gut gepflegten Sammlung des Museums bietet. Die teilweise Verlinkung mit dem wissenschaftlichen Bibellexikon wibilex�de erlaubt weiterführende Studien� Für Forschung und Lehre in den bibelwissenschaftlichen Fächern stellt die Datenbank eine wertvolle E-Learning-Ressource dar� Die übersichtliche Anwendung ermöglicht effizienten Zugang zu einer großen Sammlung altorientalischen Materials, das nach wissenschaftlichen Standards detailliert und kompetent aufbereitet ist� Die ausführlichen Beschreibungen der Objekte sowie die fundierten bibliographischen Angaben erlauben auch fachfremden Studierenden intensives und vor allem selbstständiges Arbeiten� 2 Die BODO erweitert damit die ohnehin wertvolle Arbeit des BIBEL + ORIENT Museums um eine innovative Plattform, die mit entsprechender Einführung gewinnbringend in Übungen und Seminare der exegetischen Fächer integriert werden kann� 3 The Digital Dead Sea Scrolls (http: / / dss.collections.imj.org.il) Die vom Israel Museum in Jerusalem herausgegebene Plattform „The Digital Dead Sea Scrolls“ (DSS) bietet Zugang zu den intensiv diskutierten Textfunden vom Toten Meer, wobei lediglich die große Jesajarolle (1QIsa a ), die Tempelrolle (11Q19), die Kriegsrolle (1QM), die Gemeinderegel (1QS) und der Pesher Habakuk (1QpHab) digitalisiert verfügbar sind� Die Seite der DSS-Kollektion ist übersichtlich gestaltet und bietet durch ein leicht zu bedienendes Interface Zugang zu den fünf Rollen� Als Beispiel sei die Darstellung von 1QIsa a angeführt, die bisher leider die einzige Rolle darstellt, zu 2 Eine Sammlung aller Referenzen, auf die BODO verweist, findet sich unter https: / / www. academia�edu/ 12256218/ Lippke_2015�2_Bibliography_Bible_Orient_ und steht dort zum Download bereit� Rezensionen 97 der eine englische Übersetzung auf der Seite angeboten wird� In einer digitalen Version erscheint die Rolle in der Mitte des Bildschirms, wobei das Lesen entweder nach Kolumnen oder nach Kapiteln/ Versen möglich ist. Die größte Stärke des auf fünf Rollen beschränkten Programms ist dabei die gute Orientierung mithilfe einer versweisen Markierung, die mittels einer transparenten roten Markierung das Lesen auf der Rolle ermöglicht� Durch einfaches Klicken auf den markierten Vers erscheint die dazugehörige englische Übersetzung. Die Lektüre dieser ohnehin eindrucksvollen Rolle gelingt somit schnell und aufgrund der guten Zoom-Funktion besonders einfach� Bei den anderen vier Rollen bleibt die Funktionalität aufgrund fehlender Übersetzung bzw� Transkription leider eingeschränkt� Im hochschuldidaktischen Kontext ist die Arbeit an der großen Jesajarolle mit ihrem einfachen Handling ein plastischer Einstieg in die Arbeit mit den Texten aus Qumran� Insbesondere die versweise Markierung erlaubt einen schnellen Textvergleich z� B� mit der BHS� Leider ist die Auswahl der Rollen stark begrenzt und es fehlt (auch im Falle von 1QIsa a ) eine Transkription� Zudem ist die fortlaufende Kommentarfunktion ohne Bezug zu Rolle oder Textabschnitt auf der Startseite für den akademischen Gebrauch leider völlig unbrauchbar� Immerhin gibt es - wenn auch etwas umständlich zugänglich - einen zweispaltigen englischen Textvergleich zwischen der Jesajarolle und der JPS-Übersetzung� 4 The Leon Levy Dead Sea Scrolls Library (http: / / www.deadseascrolls.org.il) Die maßgeblich durch den Philanthropen Leon Levy geförderte digitale Bibliothek, die die Israel Antiquities Authority betreut, bietet digitalen Zugang zu allen Fragmenten der Textfunde der judäischen Wüste (damit u� a� auch zu den Fragmenten von Wadi Murabbaʿat, Naḥal Ḥever und Masada). Neben der Bereitstellung hochauflösender Fotografien ist das langfristige Ziel, jedem Fragment eine Transkription und Übersetzung beiseite zu stellen. Das aufwendige Verfahren der digitalen Aufbereitung der Fragmente garantiert eine beeindruckende Qualität sowie - sofern materialiter gegeben - gute Lesbarkeit und verhindert damit langfristige Schäden an den empfindlichen Originalen. Aufgrund der Fülle der Fragmente liegt dem Portal der Dead Sea Scrolls Library ein komplexes System zum Auffinden der Texte zugrunde. Neben einem einfachen Suchfeld besteht die Möglichkeit, nach Fundort, Sprache oder Inhalt (z� B. nichtbiblischen, biblischen oder nicht-identifizierten Fragmenten) zu suchen. Am einfachsten gestaltet sich die Suche, wenn die standardisierte Abkürzung des Fragments bekannt ist� Die Suche nach ‚Deuteronomy‘ ergibt beispielsweise 98 Rezensionen 92 Ergebnisse zu Fragmentengruppen, wobei kein Register verfügbar ist, um die enthaltenen Textbereiche aufzufinden. Die Suche nach 1Q5 (1Q Dtn b ) hingegen liefert Zugang zu 142 hochauflösenden Fotografien der Rollenfragmente, wobei dem Interface eine Suchfunktion nach Bibelstelle auch hier fehlt� Die faszinierende Kollektion stellt für die exegetische Arbeit eine hilfreiche Ressource zur Überprüfung von vorliegenden Publikationen dar, die durch die den einzelnen Fragmenten zugeordneten Kommentarbereiche ein spannendes Forum zu Studium und Diskussion bietet� Die digitale Bibliothek, die über die Fotografien hinaus ausführliche Informationen zu Fundort, Datierung, Publikationen etc� bietet, erlaubt prinzipiell intensives Arbeiten an den Fragmenten� Die fehlenden Transkriptionen und/ oder Übersetzungen sowie die etwas komplizierte Suchfunktion trüben den insgesamt sehr positiven Gesamteindruck etwas und könnten Ungeübte frustrieren� Im Unterricht erlauben die guten Zoom-Funktionen, die hervorragende Qualität der Bilder sowie die Kommentarfunktion eine lebendige Arbeit an den Fragmenten� Die Kommentarspalte wird erfreulicherweise von Experten und der IAA selbst gepflegt, wobei bisher leider nur selten Transkriptionsvorschläge eingestellt werden� Hier bietet sich für Seminare eine spannende Option, die Fragmente selbst zu transkribieren und mit bestehenden Publikationen zu vergleichen� 5 Codex Sinaiticus (http: / / www.codex-sinaiticus.net/ ) Das Codex-Sinaiticus-Projekt ist eine gemeinschaftliche Plattform der British Library, der Universitätsbibliothek Leipzig, der Russischen Nationalbibliothek und des Katharinenklosters, das den Zugang zu einer der wichtigsten Bibelhandschriften, deren Originale bekanntlich an vier Orten verteilt aufbewahrt werden, ermöglicht� Seit 2009 ist der gesamte Codex online einsehbar und stellt hochauflösende Fotografien des für die textkritische Arbeit an der LXX und dem Neuen Testament so wichtigen Codex zur Verfügung. Der übersichtlich gestaltete Auftritt der Seite bietet ausführliche und allgemeinverständliche Hintergrundinformationen über den Codex sowie ein gut strukturiertes Interface zur Arbeit an der Unzialschrift� Das Arbeitsfenster erlaubt - in deutscher, englischer, griechischer oder russischer Sprache - den Zugang zu der gesuchten Bibelstelle (Buch, Kapitel, Vers). Es erscheint die digitalisierte Handschrift in einem Seitenfenster, daneben findet sich ein Fenster mit der Transkription und einer Übersetzung sowie genaue Angaben zur physischen Beschreibung der Seite� Besondere Würdigung verdient die Transkriptions-Ansicht: Prinzipiell kann zwischen einer Versansicht und ei- Rezensionen 99 ner Seitenansicht gewählt werden� Letztere folgt den Kolumnen und Zeilen der danebenstehenden Handschrift, was das parallele Lesen erheblich vereinfacht� Sehr gelungen ist die Einarbeitung der Anmerkungen und Randglossen der Handschrift in die Transkription: Blau unterlegt zeigt das Interface die jeweiligen Änderungen schnell und nachvollziehbar an. Jedes Wort der Transkription ist dabei mit der entsprechenden Stelle im Codex verlinkt, sodass ein Klick im Transkriptions-Fenster gleichzeitig das Wort in der Handschrift anzeigt� Leider fehlt zu manchen Büchern noch eine deutsche Übersetzung, eine englische gibt es durchgehend� Durch die benutzerfreundliche Handhabung bietet sich die Seite für Studierende an, insbesondere ntl� Textkritik an einer der wichtigsten Bibelhandschriften selbst nachzuvollziehen� Dass eine deutsche Übersetzung bisher nur bis Tobit vorliegt, ist aufgrund der übersichtlichen Gestaltung der Seite zu vernachlässigen. Die gute Orientierung im Codex durch die Verlinkung jedes einzelnen Wortes und die sehr gute Qualität der Fotografien erlaubt einfaches Arbeiten am Text� Leider fehlt der Seite eine Kommentarfunktion� 6 INTF: New Testament Virtual Manuscript Room (http: / / ntvmr.uni-muenster.de) Der New Testament Virtual Manuscript Room des INTF (Institut für neutestamentliche Textforschung) ist vermutlich das umfangreichste und ambitionierteste neutestamentliche Digitalisierungsprojekt� Der Funktionsumfang kann hier nur in Auszügen vorgestellt werden� Das Portal bietet wissenschaftliche Werkzeuge zur Arbeit an neutestamentlichen Handschriften und richtet sich besonders an registrierte ExpertInnen� Hauptziel ist die digitale Transkription der ntl� Papyri, Majuskeln, Minuskeln und Lektionare� Für Gäste der Seite sind die Funktionen zur Sicherung der Qualität sinnvollerweise beschränkt� Bereits auf der Startseite zeigt sich die Dynamik des Portals: Neben Blog-Einträgen zu neuesten Beiträgen werden aktuelle Modifikationen aufgeführt. Eine Graphik verdeutlicht prozentual, welche Handschriftenarten bisher katalogisiert, bebildert, indiziert und transkribiert wurden� Das Auffinden einzelner Textzeugen und das Nachvollziehen von Transkriptionen gelingt schnell, wobei solide Grundkenntnisse der ntl� Textzeugen bei der Recherche nötig sind� Die Kernfunktion der Seite ist der „Manuscript Workspace“ und der „Transcription Editor“, die die Arbeit an den Transkriptionen ermöglicht. Grundlegend stehen dabei Fotografie und Transkription nebeneinander� Die digitalen Werkzeuge zur Arbeit an den Manuskripten sind dabei äußerst vielfältig und für Einsteigerinnen und Einsteiger zunächst vermutlich