eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 2/1

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
2017
21 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Wie beeinflussen traditionelle (mentale) Bilder die Lektüre biblischer Texte?

2017
Peter Wick
Forum Exegese und Hochschuldidaktik Verstehen von Anfang an (VvAa) Jahrgang 2-- 2017, Heft 1 Wie beeinflussen traditionelle (mentale) Bilder die Lektüre biblischer Texte? Überlegungen aus exegetischer Sicht Peter Wick Abstract | This article deals with the mental images readers have about a biblical text� They compete with a literal understanding� The understanding of a text has been shaped by its tradition, having an effect on the text in a certain context, e�g� the Psalms in a song book can be eclectic and shortened� Mental images are turned into a reception of the inner being quite different from the original setting� The apostle Paul uses complex images but finally they all can be led back to faith as the presupposition of hope and love� This is his basing image and driving force� In a similar way students have images that control the understanding and perception of reality� Finally, the implication for exegesis is shown and a call for a hermeneutical approach of difference is made� 1. Mentale Bilder im Streit mit dem Wortlaut des Textes Die Menschen speichern Wissen häufig in Gestalt mentaler Bilder ab� 1 Dies gilt im Besonderen für biblische Geschichten� Dies betrifft die Erinnerungen von Individuen, aber auch kollektive Erinnerungen� Die Exegese von biblischen Texten ist immer mit diesem Phänomen konfrontiert: Bei der Lektüre einer bekannten biblischen Erzählung werden traditionelle, innere Bilder aktiviert, die leicht zu 1 Der exegetische, historische und methodische Hintergrund zu diesem Beitrag ist in folgenden Publikationen entfaltet worden: Wick, Metaphern trauen, 30-43; Egger / Wick, Methodenlehre; Heilmann / Wick, Mahl� 72 Peter Wick einer Überlagerung des Textes führen können� Das innere Bild ist stärker als der Text� Lücken, Unstimmigkeiten und Probleme der Textlektüre werden durch das bereits vorhandene mentale Bild der Geschichte geglättet oder sogar schlicht überlesen� Immer wieder ist der imaginierte Text stärker als der Text� Am 24� Juni 1534 predigte Martin Luther über die Enthauptung von Johannes dem Täufer in Mk 6,14-29. 2 Er spricht dort textgemäß über Johannes den Täufer als heiligen Mann� So wird er nur in Mk 6,20 bezeichnet� Gegen den Text des Markusevangeliums geht er davon aus, dass Herodes zusammen mit Herodias Johannes töten will; doch er fürchtet das Volk� Offensichtlich hat er hier nicht seinen Predigttext vor Augen, sondern den Paralleltext aus Mt 14,3-5. Dieses mentale Bild von der Geschichte hat Martin Luther somit auf die Erzählung von Mk 6 übertragen� Es war offensichtlich so stark, dass es seine Rezeption des Predigttextes ohne entsprechende Textgrundlage im Markusevangelium prägte� So kann das mentale Bild von einem Text dessen Auslegung dominieren� Bei Martin Luther kann eine bild-gesteuerte Exegese sogar zum hermeneutischen Prinzip werden� Seine hermeneutische Formel ‚Was Christum treibet‘ ist schließlich durch konkrete Vorstellungen gefüllt und definiert� Ein bestimmtes Bild von Christus als Erlöser der Menschen allein aufgrund des Glaubens ist darin enthalten� Dadurch wird im Voraus, also vor der Lektüre des jeweiligen Textes, festgelegt, was Christus ist und was er nicht ist� Der Satz von Luther „qui non intelligit res, non potest ex verbis sensum elicere“ 3 fordert ein ‚prä‘ der Sache� Die ‚Sache‘ muss in unserem Sinne ebenfalls als mentales Bild verstanden werden, das festlegt, was man bei der Lektüre eines Textes sucht� Denn auch die Sache ist in der Regel kein abstraktes Prinzip, sondern ein Bild - in diesem Falle von dem, was Jesus Christus für die Menschen tat, und von den Menschen, die dies auf rechte Weise empfangen� Bei der allegorischen Textauslegung wird dies besonders deutlich� Die Allegorese versteht Wörter und Worte als Codierungen, Festlegungen und Symbole und in diesem Sinne als Wortbilder für andere Wirklichkeiten� Bei der Heilung eines Taubstummen in Mk 7,33 berührt Jesus die Zunge des Kranken mit Speichel� Luther deutete in einer Predigt den Speichel als das Wort Gottes, welches den Menschen redend und damit selbst zum Verkünder macht� 4 Der Text wird so zum Bild für eine ganz andere Sache, die er bildhaft veranschaulicht� 2 WA 37, 462-468. Die Hinweise auf Luther verdanke ich Carolin Konze. 3 „Wer die Sache nicht versteht, kann den Sinn der Worte nicht erforschen“� WAT 5,26,11-16, Nr� 5246� 4 WA 10 III, 304-312. Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 73 Im Gegensatz dazu können auch eigene Bilder, die Lesende aus ihrem Umfeld mitbringen, zu einer dominanten Überlagerung des Lesens führen� Auch hier sind wieder eine individuelle und eine kollektive Form dieses Phänomens voneinander zu unterscheiden� So hat sich eine bestimmte Rezeption der Psalmen in der Auswahl der Psalmen im EG 702-764 niedergeschlagen. Diese Rezeption ist durch eine Auswahl von Psalmen und durch Kürzungen der ausgewählten Psalmen geprägt� Sie hat ein festes Bild von den Psalmen geschaffen� In diesem Bild wird der Psalter als Sammlung von Trost-, Bitt- und Lobgebeten fixiert� Zahlreiche, für dieses Verständnis sperrige Psalmen, werden ausgeschieden� Doch dies gilt auch für die Kürzungen der einzelnen Psalmen� So werden etwa im Ps 6 folgende Verse ausgelassen: 6 Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; / / wer wird dir bei den Toten danken? 7 Ich bin so müde vom Seufzen; / ich schwemme mein Bett die ganze Nacht / / und netze mit meinen Tränen mein Lager� 8 Mein Auge ist trüb geworden vor Gram / / und matt, weil meiner Bedränger so viele sind� 9 Weichet von mir, alle Übeltäter; / / denn der Herr hört mein Weinen� 10 Der Herr hört mein Flehen; / / mein Gebet nimmt der Herr an� 11 Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden und sehr erschrecken; / / sie müssen weichen und zuschanden werden plötzlich� Sowohl die ausgedehnte abgrundtiefe Klage der V. 6-8 als auch die Zornes- und die Rachebitte von V� 11 werden ausgeblendet� Wenn nun Pfarrpersonen, deren Zugang zu den Psalmen durch das EG geprägt ist, anfangen, den Psalter zu lesen, können sie in eine große kognitive Dissonanz geraten� Ihr Psalmenbild lässt sich nicht mit den vielen Psalmtexten vereinbaren, die Gott oder die Prof� Dr� Peter Wick, * 1965, Dr� theol�, ist seit 2003 Professor für Exegese und Theologie des Neues Testaments an der Ruhr-Universität Bochum� Neben der Entwicklung innovativer Lehrformate legte er die von Wilhelm Eggert veröffentlichte Einführung in die neutestamentliche Exegese neu und in erweiterter Form auf� 74 Peter Wick Lebensumstände bloß anklagen oder größtem Zorn sowie einem ausgeprägten Rachebedürfnis Ausdruck geben� Die Spannung zwischen dem traditionellen Bild über die Psalmen und den neuen Bildern, die die Psalterlektüre hervorruft, kann so groß sein, dass die Lektüre abgebrochen wird� Das Aktivieren mentaler Bilder wird an den folgenden Beispielen deutlich: Im Bibliolog 5 liest eine Gruppe gemeinsam einen Bibeltext� Dieser Text wird an bestimmten Stellen unterbrochen (‚Shift‘)� Hier sollen einzelne Teilnehmer bestimmte Rollen von Personen im Text übernehmen� Dieses Vorgehen hilft, mit traditionellen mentalen Bildern des Textverständnisses zu brechen und Bilder aus der eigenen Erfahrung an den Text heranzutragen� Mit neuen Fragen kann der mental festgelegte Sinn aufgebrochen werden� Dies geschieht etwa, wenn bei der Lektüre des Gleichnisses des verlorenen Sohnes die Frage nach der Mutter gestellt wird� Wie fühlt sich diese, als der jüngere Sohn Haus und Hof verlässt? Eine Antwort könnte folgendermaßen lauten: „Die Mutter findet das gut, weil sie schon vor dem Sohn gegangen ist�“ So wird ein provozierendes Bild aus der eigenen Alltagswelt in den Text hineingestellt, welches wiederum die traditionellen Bilder provoziert, mit denen üblicherweise der Text einem Gesamtverständnis zugeführt wird� Ein weiteres Beispiel: Die Frau, die Jesus salbt und das Fläschchen mit dem kostbaren Öl zerbricht, ruft in einer Runde ganz verschiedene Reaktionen hervor� Ältere Teilnehmer reagieren: „Was stört die jetzt die Männerrunde�“ Jüngere verstehen sie ganz anders: „Die ist aber mutig� Die macht, was sie will�“ Ein Einziger wagt den Zwischenruf: „Wow, diese Erotik�“ Und ein letztes Beispiel: In Ex 18 empfiehlt Jethro dem Mose, sich Hilfe zu holen� In einer Gruppe von Pfarrerinnen und Pfarrern reagieren die Älteren kritisch: „Was redet der Schwiegervater hier dem Mose rein, der macht schließlich schon lange alles gut und richtig�“ Die jüngeren Pfarrer reagieren aus ihrer Lebenssituation heraus ganz anders auf diese Geschichte: „Das ist gut, endlich bekommt Mose mehr Zeit für die Familie� Der Schwiegervater sorgt sich offensichtlich um seine Tochter und seine Enkel�“ Alle diese Beispiele 6 zeigen, wie konkrete Lebenserfahrungen zu Bildern werden, mit denen traditionelle Bilder des Textverständnisses zerschlagen werden� Exegese kann gewissermaßen als ikonoklastische Kunst verstanden werden� Allerdings kann dies nur prozessual begriffen werden: Alte Bilder werden durch neue zerschlagen� Neue Bilder werden während der Textlektüre und der Exegese konstruiert und zwar im besten Fall so, dass sich die mentalen Bilder im Prozess des Verstehens dynamisch immer mehr dem Wortlaut des Textes annähern� 5 Grundlegend sind Pitzele, Scripture, und Pohl-Patalong, Impulse� 6 Der Verfasser erlebte sie entweder selbst oder erfuhr sie aus erster Hand� Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 75 Dies ist aber ein idealtypischer Verlauf� Eine dynamische Entwicklung mentaler Bilder weg vom Text ist ebenso vorstellbar� Mentale Bilder werden zu einer inneren Repräsentation� Der Begriff „Abendmahl“ weckt bei vielen Gemeindemitgliedern heute ein Bild von einem Gottesdienstbesuch am Sonntagmorgen und einem kleinsten Stückchen Brot oder einer Oblate und einem symbolischen Schluck vom Wein� Im besten Fall erscheint eine innere Vorstellung vom Abendmahl von Leonardo da Vinci� Wenn Texte über das Deipnon (‚Abendmahl‘) und vor allem über das letzte Deipnon , das Jesus mit seinen Jüngern teilte, gelesen werden, hat dieser Begriff historisch in den Texten des Neuen Testaments mit Mahlgemeinschaft, Gelage, zu Tische Liegen, Sättigungsmahl, Männergemeinschaft am Abend, dem gemeinsamen Weintrinken, der Pflicht, sich gegenseitig dabei zu unterhalten, und (homo-) erotischen Assoziationen zu tun� Der Begriff ‚Abendmahl‘ ruft bei Lesern im ersten Jahrhundert eine solche innere Repräsentation hervor� Die Vorstellung eines Abendmahls am Morgen würde sie irritieren und die Kargheit der Speisen würde sie beleidigen, wenn sie zu so einem Mahl eingeladen würden� So verhindert heute die moderne innere Repräsentation von Abendmahl in der Kirche, dass das Sinnpotential des Textes ausgeschöpft werden kann, und führt in der Regel zu einem falschen Verstehen des jeweiligen Abendmahltextes� Dies gilt auch etwa für folgende Texte, die alle im Hintergrund das Deipnon und das Symposion haben: der arme Lazarus an Abrahams Brust (Lk 16), der Lieblingsjünger ( Joh 13), der Tanz der Tochter der Herodias (Mk 6), die Speisung der 5000 (Mk 6), der Speisemeister in Joh 2 und die Fußsalbung durch die Sünderin (Lk 7)� Historisch verantwortete Exegese muss hier nicht nur die zeitgenössischen kontextuellen mentalen Verstehensbilder rekonstruieren, sondern zugleich auch die modernen dekonstruieren. 2. Sprachbilder des Paulus: Bildwelten im 1. Korintherbrief Ein Text kann auch gezielt Sprachbilder schaffen� Allerdings sind solche Sprachbilder keineswegs stärker als mentale Bilder, die im Prozess des Verstehens an sie herangetragen werden� Dies soll anhand des dritten Kapitels des ersten Korintherbriefes des Paulus demonstriert werden� 1Kor 3 1 Und ich, Brüder und Schwestern, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus� 2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen� Auch jetzt könnt ihr’s noch nicht, 3 denn ihr seid noch fleischlich� Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt 76 Peter Wick nach Menschenweise? 4 Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos -, ist das nicht nach Menschenweise geredet? Paulus ruft eine bei seinen Adressaten bekannte Vorstellungswelt durch den Begriff ‚fleischlich‘ hervor� Diesen setzt er gewissermaßen unter Spannung, indem er ihn mit einer konträren Bildwelt konfrontiert� Die ‚fleischlichen‘ Glaubenden in Korinth vertragen keine feste Speise, sondern nur Milch� Das Fleisch weckt Bilder von fester Speise� Milch ist hier dezidiert für solche bestimmt, die diese nicht vertragen� Diese Dissonanz der Bilder setzt Paulus mit rhetorischer Absicht ein� Mit Milch und fester Speise führt er das Bild von der Entwicklung des Menschen ein� Diejenigen, die Eifersucht verspüren, zanken und sich über eine innergemeindliche Partei definieren, sollen sich selbst im Bild eines Kleinkindes sehen� Zugleich sollen sie durch dieses Bild verstehen, dass sie nicht am Ziel sind� Das Ziel ist im Bild gesprochen, groß zu werden und feste Speise zu vertragen� Paränetisch ist das Ziel, liebevoll in der Gemeinde miteinander umzugehen� 1Kor 3 5 Was ist nun Apollos? Was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid, und das, wie es der Herr einem jeden gegeben hat: 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben� 7 So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt� 8 Der aber pflanzt und der begießt, sind einer wie der andere� Jeder aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit� 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau� Paulus führt nun eine zweite Bildwelt ein, nämlich die des Ackerbaus� Die Gemeinde in Korinth ist der Acker Gottes� Paulus hat mit der Gemeindegründung gepflanzt und Apollos durch seine Mitarbeit in der Gemeinde die jungen Pflanzen begossen� Am Ende von V� 9 führt Paulus als dritte Bildwelt die des Hausbaus ein, die in das Bild des Hauses Gottes, des Tempels, mündet� Die Gemeinde ist Gottes (Haus-)Bau� 1Kor 3 10 Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf� Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut� 11 Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus� 12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden� Der Tag des Gerichts wird es ans Licht bringen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren� Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen� 14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen� 15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch� 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 77 wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig - der seid ihr. Paulus vergleicht hier das Leben eines Gläubigen in Korinth mit dem Bau eines Hauses� Für das Fundament ist er offensichtlich nicht selbst verantwortlich� Paulus bzw� Gott haben das Fundament gelegt, welches Christus ist� Auf Christus und seine Gnade vertraut der Gläubige� Wer auf dem richtigen Fundament steht, wird gerettet werden� Der empfangene, rettende Glaube an Jesus Christus bezieht sich auf das Hausfundament� Doch nun hat jeder mit dem Hausfundament beschenkte Glaubende die Aufgabe, sein Lebenshaus auf dieses Fundament zu stellen� Hier trägt jeder eine hohe Eigenverantwortung� Eine weise oder törichte Lebensführung wird in das Bild von der Auswahl der geeigneten Baumaterialien transformiert� Etwas wie ein Hausbrand wird am jüngsten Tag das Haus erfassen� Gold und Silber werden durch die Flammen geläutert und so veredelt, Holz, Stroh und Heu haben keinen Bestand� Doch das Fundament allein genügt offensichtlich, um gerettet zu werden� Paulus macht mit den Sprachbildern der menschlichen Entwicklung und des Hausbaus deutlich, dass es ihm keineswegs nur um den Glauben geht� Der im Glauben passiv empfangende Mensch soll zum aktiven Täter werden� Die Zukunft wird sein Werk prüfen� Das Sprachbild erlaubt auch eine zeitliche Differenzierung� Das Fundament ist in der Vergangenheit gelegt worden� In der Gegenwart wird das Haus gebaut bzw� das Leben geführt und zwar auf dem Fundament und auf die Feuerprobe in der Zukunft hin� Für Paulus ist die Hoffnung auf die Zukunft hin ausgerichtet� Dieses Bild deutet so auch die Hoffnung als wichtiges Moment für das ethische Handeln im ‚Jetzt‘� Der Kontext des Briefes verdeutlicht, dass das beste Baumaterial die Liebe ist� So weckt dieses Sprachbild ganze Assoziationsketten, die den Sinn des Textes vertiefen: Das Fundament ist offensichtlich nicht das Haus� Der Glaube ist nicht alles� Wenn ein Haus gebaut ist, sieht man das Fundament nicht� Doch wenn ein Haus feststeht, wird deutlich, dass es ein gutes Fundament hat� Das Leben der Christen ist sichtbar, nicht ihr Glaube� Allein das Fundament bildet eine Bauruine und stellt eine Peinlichkeit dar� Ein Haus ohne Fundament ist gefährlich� Fundament und Haus gehören zusammen, bedingen sich gegenseitig und geben einander Sinn� Auf dem Fundament und im Haus kann gelebt werden, nicht umgekehrt� Dieses Fundament wird zur Verfügung gestellt, das Haus muss selbst gebaut werden� Das Bild macht den Subjektwechsel deutlich� Wenn die Sprachbilder vom Hausbau und von der menschlichen Entwicklung übereinandergelegt werden, wird deutlich, dass ihr Differenzierungspotential erheblich ist� Die Milchtrinkenden und diejenigen, die feste Speise zu sich nehmen können, sind offensichtlich Gläubige� Bei ihnen ist das Fundament gelegt� 78 Peter Wick Es geht also bei beiden um den richtigen Hausbau� Die Milchtrinkenden bauen mit brennbaren Materialien ihr Lebenshaus, die anderen gehören zu denen, die mit Gold und Silber und Edelsteinen bauen� Alle sollen auf Hoffnung hin bauen, doch nur die Einen bauen mit der Liebe� So sind in diese Sprachbilder das für diesen Brief und weit darüber hinaus geltende zentrale Konzept von Glaube, Hoffnung und Liebe (1Kor 13,13) im wahrsten Sinn des Wortes eingezeichnet� Dies wird in der evangelischen Exegese selten so gesehen� Wenn sich das sola fide- und sola gratia- Prinzip von der Frage, ‚wie finde ich einen gnädigen Gott‘, löst und zu einem Dogma 7 wird, welches die ganze christliche Existenz umfasst, dann wird dieses Dogma zu einer anikonischen Fixierung, die als mentales Bild gerade auch diesen Text und seine Sprachbilder unsichtbar macht� Gegen die von den Bildern geforderte Differenzierung wird die Textaussage allein auf den Glauben festgelegt� Die innere Repräsentation von dem, was Paulus zu sagen hat, ist dann stärker, als das, was Paulus im Text schreibt� Sprachbilder eines Textes wahrzunehmen, kann helfen, eigene dogmatische Bilder vom Bibeltext her in Frage stellen zu lassen� Die komplexe Argumentation und Theologie des Paulus sind extrem differenziert� Immer wieder vereinfacht und visualisiert er sie mit Hilfe von Bildern� Manche dieser Bilder sind nicht einfach eine einmalige, passende Untermalung von gewissen Aussagen, sondern folgen bei Paulus durchaus einer eigenen Stringenz� Dies ist beim Bild von der menschlichen Entwicklung der Fall� Wenn Milchtrinkende in 1Kor 3 diejenigen sind, die sich motiviert durch die Hoffnung auf Anstand und Ordnung ausrichten sollen, und die Liebenden diejenigen sind, die feste Speise vertragen, stellt sich die Frage, wo der Glaube in diesem Sprachbild seinen Platz hat� Der Glaube ist der Hoffnung und der Liebe vorgeordnet und wird in 1Kor 3 in diesem Bild nicht thematisiert� Ganz anders verhält es sich - wie gezeigt - mit dem Bild des Hausbaus, bei dem sich der Glaube auf das Fundament ‚stellt‘� Doch schon im folgenden Kapitel wird im Bild der menschlichen Entwicklung die Voraussetzung für das Milchtrinken eines Säuglings bildhaft entfaltet� Paulus schreibt in 1Kor 4,15: „Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durchs Evangelium�“ Die Zeugung steht am Anfang der menschlichen Entwicklung� In Gal 4,19 kann Paulus die Zeugung durch die Geburtsmetapher ersetzen: „Meine Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne! “ Zeugung beziehungsweise Geburt stehen für das zum Glauben-Kommen� Auch hier entfaltet das Sprach- 7 Auch ein Dogma kann als innere Repräsentation verstanden werden� Ein Dogma ist keineswegs bilderlos, sondern wird in der Kirche narrativ durch Bilder erzeugt und weitergegeben� Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 79 bild seinen vollen Sinn durch die Imagination und Assoziationsmöglichkeiten, die es hervorruft� Der Mensch wird ohne sein Zutun gezeugt und geboren� Er ist dabei passiv und kann keinen eigenen Verdienst vorweisen� All dies entspricht dem Glauben und dem, worauf sich der Glaube primär bezieht: auf die Heilstat Gottes in Jesus Christus� So zeigen diese Sprachbilder und ihre Überlagerung in 1Kor 3 im Kontext des ganzen Briefes, dass der Glaube die Voraussetzung für die Hoffnung und die Liebe ist� Der anständige Lebenswandel fußt auf dem Glauben und wird durch die Zukunft beziehungsweise durch die Hoffnung motiviert: „Wenn die Toten nicht auferstehen, dann ‚lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot! ‘ ( Jes 22,13)“ (1Kor 15,32)� „Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“ (1Kor 15,58)� Doch ist das Haus soweit gebaut bzw� die menschliche Entwicklung soweit fortgeschritten, dann kommt die nächste Stufe: „aber die Liebe ist die größte …“ (1Kor 13,13)� 3. Innere Bilder steuern unser Wirklichkeitsverständnis Mentale Bilder steuern unser Wirklichkeitsverständnis� Sie haben einen großen Einfluss auf unsere Text- und Weltwahrnehmung� Sie steuern, was wir aufnehmen und was wir übersehen, sie beeinflussen massiv unser Handeln� All dies geschieht in der Regel unbewusst� Zur exegetischen Kunst gehört es grundlegend, solche Bilder aufzudecken und bei sich selbst zu entdecken� Um politische Prozesse richtig wahrzunehmen, ist es auch unabdingbar, handlungsleitende Bilder aufzudecken� So steht im Hintergrund des Populismus’ ein ganzes Konglomerat von solchen Bildern� Wer den Populismus zurückdrängen will, muss auch dessen innere Repräsentationen dekonstruieren und durch andere mentale Bilder ersetzen� Diese politische Dimension wird im Folgenden an sehr allgemeinen Beispielen, die auch für die Ökumene und Kirche relevant sind, kurz reflektiert werden� Für die Wahrnehmung von Kirche, Gesellschaft und Politik ist unsere Vorstellung vom Verhältnis von Vielheit und Einheit grundlegend� Die deutsche Flagge mit Schwarz-Rot-Gold konnte in ihrem Entstehungsprozess als Bild für die Einheit des Deutschen Bundes gesehen werden, obwohl er in viele Fürstentümer zergliedert war� Die eine Flagge konnte so zum Symbol für die Einheit trotz Vielheit werden� Auch wenn Braun als Farbe des Nationalsozialismus auf die braunen Hemden der SA zurückgeht, so wurde es doch bald als Symbol für die Vereinheitlichung von Schwarz-Rot-Gold verstanden� So ist im neuen Brockhaus von 1937 über die Farbe Braun zu lesen: „1) eine Mischfarbe aus 80 Peter Wick Gelb, Rot, Schwarz� Braune Malerfarben sind z� B� Umbra, Raffeler Braun, Ocker, Braunstein, Sepia, Bifter� 2) Kennfarbe des Nationalsozialismus: das Braunhemd; das Braune Haus; die braunen Bataillone�“ 8 So konnte die Farbe Braun auch zur inneren Repräsentation der Gleichschaltung der durch Schwarz-Rot-Gold repräsentierten deutschen Vielheit werden� In diesem Sinne sind Schwarz-Rot- Gold und Braun zwei grundlegend verschiedene mentale Bilder der politischen Wahrnehmung� Die Jagd mit Hunden kann ein anderes Bild der Einheit und Vielheit schaffen� Jagdhunde, die herumtollen und sich kneifen, jagen plötzlich koordiniert hinter der Beute her, wenn die Jagd eröffnet wird� Die Vielheit verbindet sich zu einer Einheit durch ein gemeinsames Ziel� Im Judentum wird die Einheit und Einzigkeit ganz Gott zugeschrieben� Schöpfung ist durch Vielheit gekennzeichnet und steht so auch als das Viele dem einen Gott und Schöpfer gegenüber� Sogar Buchstaben können so zu inneren Repräsentationen werden� So beginnt die Bibel mit dem Buchstaben Beth, der den Zahlenwert 2 repräsentiert� Der Schöpfungsbericht beginnt mit der Vielheit� In jüdischer Zahlensymbolik können so die Buchstaben für den Menschen zum Bild für seine Berufung werden� Aleph (1), Daleth (4) und Mem (40) bilden Adam� Die Zahlen Vier und Vierzig stehen besonders für die Schöpfung und ihre Zeit� So ist der Mensch derjenige, der die Vier und die Vierzig mit der Eins verbindet und damit die Schöpfung mit Gott verbinden soll� Im Prolog des JohEv ( Joh 1) wird unter deutlichem Bezug zur hebräischen Bibel ebenfalls ein Sprachbild aus Einheit und Vielheit geschaffen: „ 1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort� 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott� 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist� … 14 Und das Wort ward Fleisch …“ Zu Beginn oszilliert das Wort zwischen einer Einheit und einer Zweiheit in Gott selbst� Durch die Fleischwerdung wird es zu einem Teil der Vielheit der Schöpfung, die dem einen Gott gegenübersteht� Andere biblische Geschichten sind zu inneren Repräsentation des Verhältnisses von Einheit und Vielheit geworden� So konstruiert die Geschichte vom Turmbau zu Babel die Vielheit als Strafe Gottes� Das menschliche Einheitsprojekt ist Hybris (Gen 11,4): „Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut über die ganze Erde�“ Paulus stellt Bilder zur Verfügung, um das Verhältnis von Einheit und Vielheit in der Kirche darzustellen� Eines davon ist die Rede vom einen Leib mit den vielen Gliedern (1Kor 12,12): „Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele 8 Der Große Brockhaus, Art. braun (german…), das Braun. Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 81 Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus�“ Das Bild von einer Körperschaft als Leib war in der Antike durchaus bekannt� Der Epheserbrief ist besonders kühn, wenn er die Einheit von Christus und der Gemeinde im Bild der sexuellen Vereinigung darstellt (Eph 5,31 f�): „‚Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein‘ (Gen 2,24)� Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde�“ Gerade die Gegensätze zwischen Mann und Frau ermöglichen dieses Einssein� So sind auch Christus und die Gemeinde, obwohl und gerade weil sie sich unterscheiden, ganz eins� Weitere Sprachbilder im Neuen Testament sind u� a� das Bild von der Familie ( familia Dei )� So gibt es politisch aber auch kirchlich mentale Bilder, die ein ganz bestimmtes Verhältnis von Einheit und Vielheit konstruieren und oft auch andere Bilder ersetzen wollen� Wer die Welt durch solch ein Bild anschaut, wird gewisse Dinge schärfer wahrnehmen, für andere Aspekte aber blind werden� Ein Schutz vor solch einer Blindheit bieten Paulus und das ganze NT , indem verschiedene Bilder, die durchaus in Spannung zueinander stehen, zur Verfügung gestellt werden und nebeneinander stehen bleiben� Wenn ein mentales Bild zu einem Aspekt neben anderen wird, steuert es nicht mehr die ganze Wahrnehmung und macht so auch nicht für alles, was außerhalb seines Bildrahmens liegt, blind� 4. Ausblick für die Exegese: eine Hermeneutik der Differenz Mentale Bilder von einer Jesusgeschichte repräsentieren, wie ein Mensch sich an diese Geschichte erinnert und mit welchen Einsichten und Affekten er mit ihr verbunden ist� Solch eine innere Repräsentation steuert die Erwartungshaltung, wenn er diese Geschichte erneut liest� Das innere Bild kann so stark sein, dass eine davon unabhängige Textwahrnehmung gar nicht mehr möglich ist� Die Fähigkeit, Neues in einem Text zu entdecken, ist so massiv eingeschränkt� Texte entdecken und Texte selbstständig auslegen ist nur möglich, wenn es gelingt, die eigenen leitenden Bilder zu dekonstruieren oder sie mindestens auszutricksen� Dafür gibt es viele hilfreiche Methoden, so etwa die Konfrontation von Bildern über biblische Inhalte mit mentalen Bildern der Lebenswirklichkeit der Leser� Auch historisch-kritische Methoden können ein durch Dogmen, die als innere Repräsentationen funktionieren, festgelegtes Textverständnis widerlegen� Allerdings muss darauf geachtet werden, die Texte nicht auf ein mentales Bild eines bestimmten Geschichtsmodells zu reduzieren� Synchrone Methoden 82 Peter Wick sind besonders hilfreich� Wenn in einem sprachlich-syntaktischen Zugriff Stilformen untersucht, Adjektive, Verben und Substantive gezählt werden und mit weiteren Fragen das ‚Material‘ eines Textes untersucht wird, wird der Exeget durch solche Fragen zuerst einmal von seinen eigenen Erwartungen an den Text entfremdet� Dies gilt auch, wenn ein narratives oder ein semiotisches Modell auf den Text hin angewendet oder nach Erzählalternativen gefragt wird oder semantische Wortfelder bestimmt werden� Solche Methoden entfremden den Text vom eigenen Vorverständnis� Eigene mentale Bilder werden zuerst einmal links liegen gelassen� Wenn so ein neuer exegetischer Ertrag sichtbar wird, kann damit das eigene Vorverständnis konfrontiert werden� Es braucht eine Hermeneutik der Differenz. Bibelleser und Bibelleserinnen müssen die Kunst lernen, das Unpassende, Sperrige, Fragwürdige, Widerspenstige in einem Text zu entdecken. Anders gesagt: Die erste und vielleicht höchste Kunst der Exegese ist die Fähigkeit, bei der Lektüre eines (bekannten) Textes vielfach zu stolpern� Stolpernde werden zu Entdeckern� Wer bei der Lektüre stolpert, zeigt, dass sein inneres Bild vom Text nicht fähig war, Störfaktoren im Text für dieses Bild auszublenden, und dass er eine Differenz zu seiner mentalen Repräsentation dieser Geschichte oder dieser Lehraussage entdeckt hat, die sich nicht einfach in diese integrieren lässt� Das Fremde im Text wird zum Potential eines sich erweiternden Textsinnes� Eine solche Hermeneutik der Differenz soll zu einem aspektiven Wahrnehmen des Textes führen� Ziel ist es, möglichst viele Aspekte eines Textes zu entdecken, ohne diese Bilder in ein einziges Bild hinein zu fixieren, welches verhindert, weitere Aspekte des Textes in der Zukunft zu entdecken� Die Bibel selbst ist für einen solchen Weg der Texterkenntnis hilfreich� Die Bibel und ihre Bücher fixieren kaum einen Sinn oder eine Aussage mit einem einzigen Bild� Zahlreiche potentielle mentale Bilder werden für Gott und vieles andere zur Verfügung gestellt� Das Bilderverbot verbietet, Gott auf ein äußeres Bild festzulegen� Da der Mensch mit mentalen Bildern denkt, kann es vielleicht auch als Verbot verstanden werden, die Mitmenschen und die ganze Schöpfung je auf ein mentales Bild festzulegen� Wenn bildloses Erkennen nicht möglich ist, dann brauchen wir ein Verstehensmodell, in dem wir mehrere Bilder statisch nebeneinander stellen können und in dem Bilder selbst dynamisiert werden und ihre innere Fixierung in Bewegung aufgelöst werden kann� Eine solche Texthermeneutik ist auch eine Hermeneutik der Wirklichkeit und besitzt deshalb eine implizit politische Dimension� Um einen Staat ist es schlecht bestellt, wenn die geltenden politischen Wahrheiten auf ein Bild festgelegt werden� Eine Demokratie braucht die Konkurrenz verschiedener mentaler Bilder von dem, was die Gesellschaft ist und sein soll� Die Fähigkeit der Wahrnehmung der Gesellschaft außerhalb der eigenen Bilder ist für eine Demokratie existen- Wie beeinflussen traditionelle mentale Bilder die Lektüre biblischer Texte 83 tiell wichtig� Innere Repräsentationen von einem Ideal der Gesellschaft, wie sie vom Populismus vertreten werden, müssen durch andere herausgefordert werden. Um die Wahrnehmung der Wirklichkeit - in unserem Fall insbesondere die der Textwirklichkeit - hinter unseren mentalen Bildern muss immer wieder neu gerungen werden� Literatur Der Große Brockhaus. Handbuch des Wissens in 20 Bänden, Leipzig 1928-1935, mit Ergänzungsbänden Leipzig 1937-1939. Egger, Wilhelm / Wick, Peter: Methodenlehre zum Neuen Testament� Biblische Texte selbständig auslegen, Freiburg 2011� Heilmann, Jan / Wick, Peter: Mahl / Mahlzeit ( NT ), Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (wibilex�de) https: / / www�bibelwissenschaft�de / stichwort / 51 975/ , erstellt: September 2013, letzter Zugriff am 24� 02� 2017� Luther, Martin: Luthers Werke auf CD - ROM [Weimarer Ausgabe], Cambridge u. a. 2002� Pitzele, Peter A�: Scripture Windows� Towards a Practice of Bibliodrama, Los Angeles 1998� Pohl-Patalong, Uta: Bibliolog� Impulse für den Gottesdienst, Gemeinde und Schule� Bd� 1: Grundformen, Stuttgart 2009� Wick, Peter: Den Metaphern trauen - Paulus als Lehrer von Glaube, Hoffnung und Liebe im 1� Korintherbrief, in: Müller, Peter (Hg�): Paulus in der Schule� Grundlagen - Didaktik - Bausteine für den Unterricht, Stuttgart 2012, 30-43.