eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 1/2

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
2016
12 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens

2016
Matthias Hopf
Forum Exegese und Hochschuldidaktik Verstehen von Anfang an (VvAa) Jahrgang 1 - 2016, Heft 2 Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens Dargestellt anhand eines Vergleichs alttestamentlicher Methodenwerke Matthias Hopf Abstract | Biblical texts are literary entities but Hebrew Bible exegesis has not paid enough heed to this fact� Although the struggle between diachronic and synchronic approaches has subsided somewhat, exegetical methodology still clings to traditional features in several ways� In contrast, the textbook by Utzschneider/ Nitsche employs insights of literary studies to a high degree� After an introduction into the basis of this approach, the present paper compares it to »classical« methodology with respect to the arrangement of methods in general, as well as the application of literary criticism and form criticism in detail (exemplified by the textbook of U� Becker)� Strengths and weaknesses of both textbooks are portrayed� In sum, this paper argues in favour of cultivating insights of literary studies, not at least because academic teaching will benefit in several ways: Firstly, paying respect to the canonical text form counters a growing scepticism among students towards diachronic perspectives� Secondly, as many students combine theology with literary studies, there is a high interdisciplinary potential in applying a literary exegetical approach� And finally, future pastors and teachers will receive analytical tools, which can be applied easily and very fruitful in diverse practical contexts� Die alttestamentliche Bibelwissenschaft ist in ihrem Kern eine Textwissenschaft, die sich mit hochliterarischen und hochästhetischen Texten auseinandersetzt� 1 1 Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass bspw� Archäologie oder Ikonographie wichtig für das Verstehen atl� Texte sind� 8 Matthias Hopf Nimmt man dies ernst, kann die daraus folgende ästhetisch-literarische Betrachtungsweise biblischer Texte Herausforderung und Ansporn sein, den überkommenen Methodenkanon der atl� Exegese konstruktiv fortzuschreiben bzw� zu modifizieren� Dies aufgreifend versteht sich der vorliegende Beitrag als ein Plädoyer für ein Umbzw. Weiterdenken in der Bibelauslegung - hin zu einer stärkeren Wahrnehmung des Endtextes und seiner historisch-literarischen Würdigung� Trotz dieser Betonung der synchronen Textbeobachtung soll der bleibende Wert der diachronen Betrachtungsweise nicht in Frage gestellt werden. Im Gegenteil: Auch in einem zunächst synchron arbeitenden Exegesemodell mündet die Auslegung in die Analyse historischer Textentwicklungen� Eine entsprechende bewusst veränderte Anordnung der Arbeitsschritte führt die synchronen und diachronen Elemente zu einer Synthese zusammen und stellt deren jeweiligen Eigenwert heraus� Dies möchte ich in der Form demonstrieren, dass ich zunächst (1) den methodischen Ausgangspunkt einer literaturwissenschaftlich orientierten Exegese des Alten Testaments darlege, sodann (2) diesen Ansatz mit einem eher herkömmlichen Exegesesystem vergleiche, um schließlich (3) zu zeigen, welch erhebliche Vorteile die beschriebene Umorientierung für eine biblische Hochschuldidaktik mit sich bringt� Der methodische Ausgangspunkt Zunächst ist festzuhalten: Es gibt keine einheitliche Literaturwissenschaft� Entsprechend gibt es auch nicht nur die eine literaturwissenschaftliche Exegese� In der Tat haben sich in dieser »Stilrichtung« mittlerweile viele verschiedene Spielarten entwickelt� 2 Forschungsgeschichtlich höchst wirksam war die sog� »Richter-Schule«, die stark auf strukturalistischen Thesen basiert und sich v. a. mit der formalen Gestaltgebung biblischer Texte auseinandersetzt� 3 Ein zweiter Ansatz wird von Christof Hardmeier verfolgt, der sich von der Handlungsspiel-Theorie herkommend mit der Wirkung der Texte beschäftigt� 4 Daneben gibt es - besonders im angelsächsischen Bereich - viele weitere Herangehensweisen, die spezifische Methoden auf biblische Texte anwenden, wie z� B� narratologische An- 2 Vgl� auch die Übersicht bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 65. 3 Vgl� das grundlegende Methodenwerk Richter, Exegese; aber auch die Kritik daran bspw� bei Koch, Formgeschichte, 332, oder Hardmeier, Textwelten 2, 16-23. 4 Vgl� die Darlegung des Ansatzes bei Hardmeier, Textwelten 1 oder 14; sowie die Kurzfassung in Hardmeier u� a�, Texterschließung; der Ansatz wurde abgewandelt übernommen von Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 77 f.; 103-105; 111 f. Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 9 sätze, 5 aber auch dramentheoretische, 6 dann der sog� canonical approach , 7 oder neuerdings Versuche, das Konzept der Intertextualität fruchtbar zu machen� 8 Die Vielfalt dieser Ansätze kann hier allerdings nicht hinreichend dargestellt werden� Stattdessen soll in diesem an der Hochschuldidaktik interessierten Forum der Vorteil literaturwissenschaftlichen Arbeitens anhand einschlägiger deutschsprachiger Lehrwerke zur alttestamentlichen Exegese vorgestellt werden� Der Ausgangspunkt liegt dabei bei dem »Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung« von Helmut Utzschneider und Stefan Ark Nitsche, dem Lehrwerk, das unter jenen mit einer literaturwissenschaftlichen Orientierung die wohl größte Verbreitung aufweist� Die theoretischen Grundlagen: Zum besseren Verständnis wird im Folgenden die grundlegende Hermeneutik des Lehrwerks anhand einiger wichtiger Wendungen verdeutlicht: (a) Rezeptionsästhetik: 9 Ein Grundsatz des »Arbeitsbuchs« ist, dass Texte nicht losgelöst von ihren Kontexten zu lesen sind� Dies gilt in doppelter Hinsicht: Einerseits ist der Kontext ihrer historischen Entstehung zu beachten, was sicherlich ein Allgemeinplatz der Exegese ist� Daneben tritt aber ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal: Das Verständnis eines Textes ist immer auch abhängig von den 5 Vgl. u. a. Bar-Efrat, Bibel; Fokkelman, Reading� Einen guten Überblick der klassischen literaturwissenschaftlich-exegetischen Ansätze bieten Schmidt/ Weidner, Bibel, 7-30. 6 Vgl� z� B� Nitsche, Jesaja; Utzschneider, Micha; Hopf, Liebesszenen� Aber auch im Bereich des »performance criticism« wird über vergleichbare Fragen nachgedacht, vgl� z� B� Rhoads, Criticism I & II� 7 Am prominentesten vielleicht bei Childs, Theologie, aber auch Steins, Kanonisch lesen� 8 Vgl� Seiler, Text-Beziehungen� 9 Vgl� zur Rezeptionsästhetik v� a� das programmatische Werk von Iser, Akt� Matthias Hopf, * 1976, Dr� theol�, ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Altes Testament an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau� Studium der Ev� Theologie und Judaistik in Neuendettelsau, Leipzig, Jerusalem und Heidelberg� Seine literaturwissenschaftliche Kompetenz wies er in seiner Dissertation zum Buch Hoheslied nach� Als Pfarrer der Evang�-Luth� Kirche in Bayern verfügt er über mehrjährige Erfahrung aus verschiedenen Praxiskontexten (Religionsunterricht an verschiedenen Schultypen, Gemeinde- und Erwachsenenpädagogik, Gottesdienste u. v� m�)� 10 Matthias Hopf Rezipierenden� 10 Das individuelle Vorwissen, die persönliche Situation, dazu der zeitgenössische Kontext und zeitgeschichtliche Strömungen - all diese Faktoren wirken darauf ein, wie ein Text wahrgenommen wird� 11 Da keine Lesesituation wie die andere ist, ist auch kein Leseverständnis einem anderen völlig gleich� 12 Texte sind insofern als »situationsoffen« zu bezeichnen� 13 Über diese Vielfalt in der Rezeption hinaus liegt die Uneindeutigkeit eines Textes aber bereits in seiner Grundstruktur selbst begründet. Kein Text ist in sich völlig abgeschlossen und eindeutig, sondern besitzt immer Vieldeutigkeiten, die unterschiedliche Verständnisse ermöglichen� Erst im Leseprozess werden diese »Leerstellen« je unterschiedlich durch die Rezipierenden gefüllt und vereindeutigt� 14 Leserinnen und Leser wirken also dabei mit, welche Bedeutungen einem Text zugeschrieben werden� Die Sinnbildung geschieht gleichermaßen durch einen sinnoffenen Text wie durch sinngebende Leserinnen und Leser� (b) Die drei Text-Intentionen: Angesichts dieser Prämisse der Rezeptionsästhetik bringt jeder Leseakt vielleicht keinen neuen Text, aber doch ein je neues Textverständnis hervor� Das führt zu einer wichtigen Unterscheidung im Anschluss an Umberto Eco, nämlich zu den sog� drei intentiones : 15 die intentio auctoris , die intentio operis und die intentio lectoris � Die intentio auctoris ist wohl diejenige Intention, an der Leserinnen und Leser vermutlich zunächst interessiert sind: Man will wissen, was die Autorin/ der Autor »eigentlich gemeint hat«� Auch Eco geht davon aus, dass sie der hauptsächliche Fluchtpunkt des Leseverstehens ist� Allerdings ist er gleichzeitig überzeugt, dass sie immer nur ein virtueller Punkt bleibt, 16 der nie erreicht wird, da 10 Vgl� dazu Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 65. 11 Ein schönes Beispiel hierfür liefert die Durchsicht des Lemmas »Monotheismus und Polytheismus« in den Auflagen zwei bis vier des Lexikons RGG, vgl� Haller, Art� Monotheismus, 192-194; Baumgärtel, Art. Monotheismus, 1113-1115; Müller, Art� Monotheismus, 1459-1462. 12 Vgl� Utzschneider, Text, 74� 13 Vgl� dazu Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 68; dies v� a� im Anschluss an Hardmeier, Textwelten 1, 56. Man darf dies jedoch nicht mit einer ahistorischen Hermeneutik verwechseln, da die historische Bedingtheit sehr wohl wahrgenommen wird - allerdings jede historische Bedingtheit: die der Produktion wie auch jene der Rezeption durch alle Zeiten (vgl� Utzschneider, Text, 73)� 14 Vgl� dazu auch Utzschneider, Vorstellung, 18 und 30, der sogar davon ausgeht, dass die Uneindeutigkeit biblischer Texte sowie der exegetischen Auslegung nicht nur in den Texten selbst begründet liegt� Vielmehr kommt der Uneindeutigkeit sogar eine wichtige hermeneutische Funktion zu, da die Texte dadurch historisch nicht festgelegt sind und immer wieder neu in sich verändernde Kontexte hinein ausgelegt werden können� 15 Vgl. Eco, Grenzen, 35-42, sowie die einführende Darstellung bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 66� 16 Vgl� Utzschneider, Text, 79� Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 11 kein Versuch des Verstehens genau exakt das reproduzieren wird, was die Autorin/ der Autor tatsächlich intendierte� An dieser Stelle setzt die intentio operis ein� Man könnte sie als eine Art weites Feld von Textaussagen beschreiben, welches ein Text uns bietet - viele verschiedene Verständnisse sind möglich. 17 Eine Intention innerhalb dieses Feldes ist die intentio auctoris , aber hinzu treten weitere, nämlich jene der Leserinnen/ Leser: die intentiones lectoris � Nach Eco wird jede intentio lectoris dem Text regelrecht »aufgezwungen«� 18 Ein wissenschaftlich lauterer Leseakt wird sich also immer darum bemühen, die intentio operis gegenüber einer »übergriffigen« intentio lectoris zu verteidigen� 19 Hervorzuheben ist, dass die eine Intention des historischen Autors - wenn überhaupt - bestenfalls tentativ und fragmentarisch zu eruieren sein wird. Primärer Gegenstand der Untersuchung ist darum zunächst und v. a. die intentio operis � 20 (c) Der Text als ästhetisches Subjekt: Für einen biblischen Text folgt daraus, dass die intentio auctoris auf der Ebene des Endtextes in der intentio operis aufgeht; oder mit den Worten Utzschneiders: »Der Endtext hat keinen Autor, der ihn oder für ihn spricht, er spricht für sich selbst.« Aus diesem Grund bezeichnet Utzschneider einen Text als »ästhetisches Subjekt«, weil er »ein selbständiges Gegenüber ist, das die Hörenden oder Lesenden in deren Wahrnehmung unmittelbar […] betrifft und anspricht« 21 � Ein Text bietet in diesem Sinne immer Potentiale des Verstehens an, er ist eine Art »Anleitung für Leser, sinnvolle Gehalte hervorzubringen«. 22 Eine solche Texthermeneutik steht natürlich in einem gewissen Widerspruch zur Fokussierung der »klassischen« Methoden auf die intentio auctoris � 23 Genau genommen wird dort ein Text primär als Mittel zum Zweck gebraucht, um die historischen Aussageabsichten zu ermitteln� 24 Natürlich legt ein Text niemals seine 17 Allerdings sind wohl nicht unendlich viele Verständnisse möglich� Gehrig, Leserlenkung, insbes� 74 f�, macht vielmehr wahrscheinlich, dass ein Text die Wahrnehmung seiner selbst lenkt und somit Fehlinterpretationen falsifiziert werden können� 18 Vgl� Eco, Grenzen, 35-42. 19 Vgl� Utzschneider, Text, 79� 20 Insofern kann man eine synchrone Analyse treffend als »werkimmanente« Betrachtung eines Textes bezeichnen, vgl� auch Utzschneider, Text, 72� 21 Alle Zitate entstammen Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 68� 22 Utzschneider, Text, 78; ganz ähnlich auch Hardmeier, Textwelten 1, 48, der Texte »als eine Art von Partituren der Sinnbildung« beschreibt� 23 Vgl� Utzschneider, Text, 72�82� Selbst der literaturwissenschaftlich orientierte Hardmeier, Textwelten 1, 25, entkommt diesem Gefälle hin zur intentio auctoris nicht� 24 Utzschneider, Text, 72 f�, verwendet den griechischen Begriff »Organon«� Seiner Ansicht nach ist ein Text jedoch Sender-Subjekt und Organon zugleich - und gerade insofern ein »ästhetisches Subjekt«� 12 Matthias Hopf historische Prägung durch Autoren, Fortschreiber oder Redaktoren ab� Diese ist allerdings auf der Ebene des Endtextes zunächst nicht zugänglich und kann m� E� erst jenseits einer grundlegenden Textwahrnehmung erhoben werden� (d) Die Lese-Hermeneutik der Behutsamkeit: Die Wahrnehmung eines Textes steht immer in der Gefahr, Sachfremdes in diesen hineinzulesen - also »Eisegese« zu betreiben� 25 Darum ist für den Umgang mit Texten ein erhöhtes Verantwortungsbewusstsein nötig - eine »Lese-Hermeneutik der Behutsamkeit« 26 � Letztlich geht es dabei um nichts anderes als um ein methodisch abgesichertes mehrfaches Lesen des Textes, 27 das diesen in einer »theoretisch-wissenschaftlich begründeten, nachvollziehbaren Weise« 28 beschreibt� Durch eine solche Systematisierung der Textwahrnehmung wird intersubjektive Nachvollziehbarkeit gewährleistet und der Text als textum (»Gewebe«) erschlossen. 29 Zudem will gerade diese literaturwissenschaftliche Textanalyse der intentio operis ihr Recht gegenüber einer Vereinnahmung durch die intentio lectoris verschaffen� 30 Die Grundfrage in diesen mehrfachen Lesedurchgängen kann dabei - ein wenig salopp - etwa so gefasst werden: »Wie und warum funktioniert ein Text gerade so, wie er es tut? « Methodische Beispiele : Wie sich diese Texthermeneutik auswirkt, wird nun anhand zweier Beispiele demonstriert, an denen der literaturwissenschaftliche Impetus des Ansatzes besonders deutlich wird� (a) Beispiel 1: Die Textanalyse: Die methodische Textanalyse nach Utzschneider/ Nitsche ist an jedem atl. Text durchführbar - wenngleich sicherlich mit unterschiedlichen Fokussierungen je nach Text� Die Analyse fungiert als »Universalschlüssel«, um den Text zu erschließen, während die späteren Arbeitsschritte als »Spezialschlüssel« auf spezielle Themen und Fragestellungen passen� 31 Für die Textanalyse hat sich die wichtige Unterscheidung der Untersuchungsebenen in Textoberflächenstruktur, Texttiefenstruktur und Textpragmatik 25 So wird es bezeichnet bei Hardmeier, Textwelten 1, 25 f. 26 Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 63, im Anschluss an Hardmeier, Textwelten 1, 36-40. 27 Explizit so beschrieben bei Hardmeier, Textwelten 1, 143� Für die konkrete Durchführung dieses methodischen Lesens wurden verschiedene Analyseschritte vorgeschlagen, vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 62-115 und Hardmeier, Textwelten 1, 61 ff�, aber auch Meurer, Einführung� 28 Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 63� 29 Gerade hierzu dient das »professionelle Handwerkszeug«, das Utzschneider, Text, 75, für die textanalytische Interpretation als unerlässlich ansieht� 30 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 69� 31 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 62 f� Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 13 bewährt� Die ersten beiden Begriffe stammen aus der strukturalistischen Literaturwissenschaft, in der die Oberflächenstruktur für die formale, »oberflächenhafte« Textur eines Textes unter Absehung von seinem Inhalt steht� Dieser Inhalt wird dann in einem zweiten Analyseschritt als Tiefenstruktur zu erfassen versucht� 32 Die Textpragmatik versteht den Text demgegenüber als einen Kommunikationsakt, der bei den Rezipierenden etwas bewirken will� 33 Diese Wirkung ist der Gegenstand der Untersuchung. Für die Oberflächen- und Tiefenstruktur ist weiterhin die Unterscheidung in Lautebene, Wortebene, Satzebene und Textebene sinnvoll� Dabei wird die Fokussierung von einer größtmöglichen Detailwahrnehmung zu Beginn immer stärker geweitet, bis schließlich der gesamte Text in den Blick kommt� 34 Im Einzelnen beschäftigt sich die Untersuchung der Textoberflächenstruktur u� a� mit folgenden Textphänomenen: Alliterationen, lautliche Anspielungen, Reime sind Gegenstand der Lautebene; auf der Wortebene interessieren v. a. die Wortarten und die Wurzelstatistik; 35 die Satzebene betrachtet Syntax und Satzformationen; die Textebene umfasst Textstrukturierung, Personage und Verweisstruktur (Phorik)� Bei der Untersuchung der Texttiefenstruktur wird das Augenmerk bei der Laut-/ Wortebene dann auf die Aspekte der Wortfelder und Leitworte gelegt; für die Satzebene sind die Parallelismen von Belang; in der Textebene geht es v. a. um die inhaltliche Gliederung. Außerdem müssen auch die Textgrenzen eingehend untersucht werden� 36 Die Textpragmatik wird anders unterteilt� Im Anschluss an Andreas Wagner wird versucht, die Wirkung auf die Rezipierenden durch unterschiedliche Sprechaktklassen zu beschreiben� Dabei wird differenziert in expressive Sprechakte (Darstellung von Haltungen, Werturteilen etc�), direktive Sprechakte (Aufforderung zu Handlungen; v� a� in Rechtstexten), kommissive Sprechakte (Selbstverpflichtung des Sprechers), deklarative Sprechakte (performative Rede im eigentlichen Sinn, in der durch Sprache Wirklichkeit geschaffen wird) 32 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 63 f� 33 Nach Hardmeier, Textwelten 1, 16 f�, schließen sich diese Untersuchungsformen aus, da er strukturalistische Analysen ablehnt� Meiner Erfahrung nach aber ergänzen sich die unterschiedlichen Herangehensweisen auf sehr fruchtbare Weise� Nicht immer ganz klar ist bei Utzschneider/ Nitsche aber, ob bei den Rezipierenden die historischen aus der Zeit der Textentstehung avisiert sind oder die modernen� Utzschneider würde wohl antworten, dass es um den »intendierten Leser«, eine Art »idealen Leser« geht� 34 Auch Textgrenzen sind zunächst provisorisch zu wählen und in der Analyse zu überprüfen, vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 62� Dies nimmt insbesondere die Kritik von Becker, Exegese, 106, auf, dass nicht einfach nur einzelne willkürliche Textabschnitte untersucht werden dürfen� 35 Ein Beispiel für die ertragreiche Betrachtung von Wortstatistiken ist Krispenz, Frage, v� a� 224-231. 36 Vgl� hierzu insgesamt Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 79-115. 14 Matthias Hopf sowie repräsentative Sprechakte (behauptende Darstellung von Sachverhalten als wahr bzw� falsch)� 37 Diese Unterteilungen mögen zunächst etwas künstlich wirken - so z. B. die prinzipielle Unterscheidung von Form und Inhalt, da diese in vielerlei Hinsicht interdependent sind� 38 Man darf die Einteilungen jedoch gerade nicht als absolute Abgrenzungen missverstehen, sondern als eine pragmatische Schematisierung zugunsten der Handhabbarkeit, gewissermaßen als kontrollierte Lesehilfe� So verstanden ist die daraus resultierende systematisierte Wahrnehmung des Textes hilfreich, auch wenn in der Praxis die Methoden bisweilen durchaus überlappend oder mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen angewendet werden� 39 Insgesamt aber ist die grundsätzliche Unterteilung für eine präzise und reflektierte Wahrnehmung textlicher Phänomene sinnvoll und dienlich� 40 (b) Beispiel 2: Die Gattungskritik: Das zweite Beispiel ist die Gattungskritik, die sich bei Utzschneider/ Nitsche, deutlich von der älteren Exegese absetzt� Lange Zeit diente die Formgeschichte, wie sie meist heißt, v� a� dazu, hinter die älteste schriftliche Fassung eines Textes zu fragen� In Fortführung der Studien von Hermann Gunkel wurde versucht, noch jenseits der redaktionsgeschichtlichen Schichtungen verlässliche Aussagen über das mündliche Textwachstum zu treffen� 41 Die Forschung war dabei von einer sehr optimistischen Grundhaltung geprägt: Bereits die älteste schriftliche Fassung sei im Wortlaut zu rekonstruieren und im Anschluss daran seien im Rückgriff auf die mündlichen Gattungen sogar recht klare Aussagen über ältere Entwicklungsstufen möglich� Utzschneider/ Nitsche verfolgen hingegen ein anderes Ziel: Gattungen werden zwar nach wie vor als wiederkehrende Textbildungsmuster aufgefasst, welche sich anhand formaler wie inhaltlicher Gesichtspunkte bestimmen lassen. Gleichzeitig verändert sich die Stoßrichtung aber erheblich, da stärker mit literarischen Entwicklungen solcher Textbildungsmuster gerechnet wird. Gattungen gelten damit nicht alleine als Indizien für ursprünglich mündliche Kurztexte, die in der Textgeschichte als Vorstufen späterer schriftlicher Fassungen 37 Vgl� Wagner, Sprechaktsequenzen, 314 f�; aufgenommen bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 77 f�, wo allerdings der repräsentative Sprechakt fehlt� 38 Vgl� Blum, Formgeschichte, 89-93; im Anschluss daran auch Becker, Exegese, 47. Gerade bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 65, wird diese Interdependenz ausdrücklich gesehen� 39 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 78� 40 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 63� 41 Ein prominenter Vertreter dieses Ansatzes war bspw� Koch, Formgeschichte (vgl� v� a� 95 f.). Gunkel selbst hat allerdings nie von »Formgeschichte« gesprochen und schon gleich nicht in dem beschriebenen Sinne, vgl� dazu Blum, Formgeschichte, 85. Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 15 dienen� 42 Vielmehr werden Gattungen sozusagen als Stilmittel verstanden, die ggf� literarisch eingesetzt werden, um bestimmte Effekte zu erzielen� 43 Folgerichtig rechnen Utzschneider/ Nitsche darum mit einem »Sitz im Leben ›Literatur‹«, 44 der für viele atl� Texte anzunehmen sein dürfte: Der Sitz im Leben einer Gattung ist dann nicht notwendigerweise irgendein mündliches Setting aus der Frühzeit� Viel wahrscheinlicher ist die bewusste literarische Gestaltung von Texten anhand bekannter Muster innerhalb des »biblischen Literaturbetriebs« 45 � Aufgrund dieses Verständnisses ist die Gattungskritik mit der Traditionskritik unter dem Titel »Welt des Textes« zusammengefasst und direkt nach der Textanalyse positioniert: Die Gattungskritik will den literarischen Verstehenskontext des Textes erhellen, indem sie die hermeneutischen Muster der Textbildung offenlegt. Insofern ist auch bei Utzschneider/ Nitsche die Gattungskritik historisch ausgerichtet, aber es soll nicht mehr primär die mündliche Entstehungsgeschichte im Fokus stehen� 46 Dies schlägt sich auch in der veränderten Nomenklatur nieder, wenn von analytischer Gattungs kritik die Rede ist statt von primär diachroner Form geschichte � 47 Infolge dieser veränderten Hermeneutik wird im Arbeitsbuch versucht, solche Textbildungsmuster vor allem unter literarischen Gesichtspunkten zu beleuchten� Ein Proprium bei Utzschneider/ Nitsche liegt daher in den drei anschließenden Kapiteln, in denen sich ein umfassendes Instrumentarium zur literaturwissenschaftlichen Erschließung von Gattungen für narrative und poetische Texte sowie für Texte aus dem corpus propheticum findet� 48 42 Auch Blum, Formgeschichte, 88, bezeichnet eine solche Verwendung der Formgeschichte als »verengende Instrumentalisierung des gattungskritischen Ansatzes für bestimmte diachrone Fragehorizonte«� 43 Ein schönes Beispiel ist die von Christof Hardmeier herausgearbeitete verfremdende Verwendung des »Wehe-Wortes« (vgl. Hardmeier, Texttheorie, 202-255.375-378). Ein vergleichbares modernes Beispiel ist eine Traueranzeige für das Recht auf Bildung, wie sie im Rahmen eines Plakatwettbewerbes des studentischen Dachverbandes fzs erstellt wurde (vgl. Oliver+Katrin Iost GbR, Recht). 44 Vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 122-125. 45 Zum Begriff »Literaturbetrieb« vgl� Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 122� 46 Entsprechende Schlussfolgerungen aus der Gattungskritik hierzu sind freilich nicht ausgeschlossen, vgl. Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 292-298. 47 Vgl� dazu insbes� das Resümee bei Blum, Formgeschichte, 94 f�, der ebenfalls dafür plädiert, auf den Begriff »Formgeschichte« zu verzichten� 48 Vgl. §§ 5A-C in Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 140-236. 16 Matthias Hopf Die methodischen Stärken einer literaturwissenschaftlichen Exegese Im Folgenden möchte ich zeigen, welchen methodischen Mehrwert ein literaturwissenschaftlicher Zugang zu biblischen Texten bietet� Außerdem wird sich zeigen, wie sehr die »klassische« Exegese bereits durch literaturwissenschaftliche Zugänge geprägt ist� Einwände gegen eine literaturwissenschaftlich orientierte Exegese: Literaturwissenschaftliche Hermeneutiken sind nicht unumstritten� Diachrone und synchrone Exegeseansätze werden oft als konkurrierend betrachtet, was aber nicht zutreffen muss� 49 Dass beide Auslegungsweisen sich durchaus ergänzen können, zeigt bspw� die neue Kommentarreihe IEKAT � 50 Dennoch liest man immer wieder von Vorbehalten gegenüber literaturwissenschaftlich bzw� synchron ausgerichteten Interpretationen� So wird moniert, dass die Untersuchung der historischen Tiefendimension auf der Strecke bleibe� 51 Dass eine solche zumindest bei Utzschneider/ Nitsche jedoch erfolgt, wird gerne übersehen� Ein anderer Einwand behauptet, diachrone Interpretationen seien per se objektiver als synchrone, 52 weil deren Ergebnisse in größerem Maße intersubjektiv überprüfbar seien� Die Einsichten einer synchronen Exegese seien demgegenüber viel stärker dem subjektiven Eindruck unterworfen� Dagegen ist einzuwenden, dass eine literaturwissenschaftliche Exegese einerseits ja gerade durch ihre methodische Strukturiertheit ganz besonders auf Intersubjektivität hin ausgelegt ist� 53 Andererseits zeigt v� a� die Vielfalt der Ergebnisse im Rahmen diachroner Deutungsansätze, wie stark jene von subjektiven Einschätzungen abhängig sind� Insgesamt erscheint ein Verharren im (vermeintlichen) Antagonismus zwischen Synchronie und Diachronie wenig hilfreich� Besser wäre es, die jeweiligen Stärken in ihren jeweiligen Domänen fruchtbringend einzusetzen� 54 Ein Vergleich von »klassischer« und literaturwissenschaftlicher Exegese: Um die Stärken des literaturwissenschaftlichen Ansatzes herauszuarbeiten, möchte ich 49 Utzschneider, Text, 71, betont, dass diachrone Exegese ohne synchrone Methodenschritte nicht möglich wäre und umgekehrt ein synchroner Zugang diachrones Arbeiten nicht in Frage stellt� 50 Vgl� bspw� das deutsche Premierenwerk Utzschneider/ Oswald, Exodus� 51 Vgl� bspw� die Zusammenfassung der Kritik an rezeptionsästhetischen Zugängen u� a� von O. H. Steck oder G. Sauter bei Utzschneider, Text, 78 f. 52 So z� B� Albertz, Exodus I, 17 f� 53 Vgl. Utzschneider, Text, 75. 54 Im Prinzip auch ähnlich bei Becker, Exegese, 52 und 55. Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 17 einen Vergleich mit der »klassischen« Herangehensweise unternehmen� Dafür greife ich auf Uwe Beckers Buch »Exegese des Alten Testaments« zurück, 55 das vermutlich zu den Werken mit der derzeit größten Verbreitung gehört� 56 (a) Die Abfolge der Arbeitsschritte: Sehr aufschlussreich ist eine Betrachtung der Abfolge der Methoden, da sich schon hier die unterschiedlichen Hermeneutiken zeigen� 57 Im Bereich der ersten Arbeitsschritte stimmen die beiden Werke natürlich überein: Nach einer Arbeitsübersetzung folgt die Textkritik� Danach gehen die Autoren jedoch unterschiedliche Wege� Bei Utzschneider/ Nitsche ist hier die ausführliche Textanalyse angesiedelt, während sich bei Becker direkt die Literarkritik, die Überlieferungsgeschichte und die Redaktionsgeschichte anschließen. Dieser Dreierblock wird bei Utzschneider/ Nitsche als »Geschichte des Textes« nach Gattungs- und Traditionskritik, der »Welt des Textes«, behandelt� Bei Becker hingegen folgen diese beiden als Form- und Traditionsgeschichte auf Literarkritik, Überlieferungs- und Redaktionsgeschichte� Den Abschluss bildet bei Utzschneider/ Nitsche die resümierende Interpretation, bei Becker das Kapitel »Historische Aussageabsicht und Interpretation«� Ganz offensichtlich ist damit Beckers Ansatz v. a. an der diachronen Dimension der Texte interessiert� Die Abfolge der Arbeitsschritte suggeriert ein Zurückschreiten von den jüngsten und damit am leichtesten zugänglichen Daten immer weiter hin zu den ältesten noch greifbaren Vorformen des Textes. Ganz folgerichtig wird darum auch die abschließende Gesamtexegese diachron tituliert: »Historische Aussageabsicht«� Utzschneider/ Nitsche verstehen dagegen Texte stärker als literarische Entitäten� Entsprechend soll in der Textanalyse der Text zunächst so erschlossen werden, wie er uns vorliegt. Gattungs- und Traditionskritik beleuchten im Anschluss daran die literarischen Deutungshorizonte der Texte (»die Welt des Textes«)� Erst dann folgt die Untersuchung der Literargeschichte, die an dieser Position allerdings auf die Ergebnisse der vorherigen Arbeitsschritte zurückgreifen kann� Bereits hier zeigen sich die grundlegenden Unterschiede, die im Vergleich einzelner Arbeitsschritte noch plastischer werden� (b) Textanalyse vs. Literarkritik: Halten wir im ersten konkreten Beispiel Beckers Literarkritik neben die Textanalyse bei Utzschneider/ Nitsche, wird sehr schnell 55 Becker, Exegese� 56 Ein weiteres mögliches Vergleichswerk, das ähnlich weit verbreitet ist, wäre Kreuzer u� a�, Proseminar, der methodisch aber eher eine Mittelposition einnimmt und so für den Vergleich weniger geeignet ist� 57 Vgl� zur schnellen Übersicht über die Anordnung der Arbeitsschritte die Inhaltsverzeichnisse bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 6-12, sowie Becker, Exegese, VII-IX� 18 Matthias Hopf deutlich, wie stark auch Beckers Methodik von literaturwissenschaftlichen Grundsätzen durchdrungen ist. 58 Bis ins Detail ähneln die Analysemethoden stark jenen des »Arbeitsbuches«� 59 So werden u� a� folgende Untersuchungen vorgeschlagen: die sprachlich-syntaktische Analyse (vgl� Satzebene der Textoberflächenstruktur); die semantische Analyse (vgl� Wortebene der Texttiefenstruktur); die narrative Analyse (vgl� Textebene der Texttiefenstruktur); sowie die pragmatische Analyse (identisch mit der Textpragmatik bei Utzschneider/ Nitsche)� 60 Gleichzeitig fällt auf, dass einige Analyseschritte des Arbeitsbuches bei Becker zunächst offensichtlich fehlen� Diese werden z� T� im Rahmen der Formgeschichte als »sprachliche, stilistische und rhetorische Analyse« nachgeholt� 61 Die Grundhermeneutik präsentiert sich bei Becker als eine dezidiert diachrone, die der synchronen Betrachtung eines Textes kaum Eigenwert zugesteht, wie Becker herausstellt: »So führt die synchrone Lektüre beinahe von selbst zu einer Lektüre unter diachroner Perspektive�« 62 Außerdem tritt bei Becker ein Phänomen auf, das öfters bei literarkritischen Operationen zu beobachten ist: Insgesamt wird bei der Ausgrenzung von Wachstumsschichten stärker auf inhaltliche Argumente als auf formale zurückgegriffen� 63 Methodisch betont Becker zwar, dass beide Aspekte ineinander greifen müssen, 64 räumt aber inhaltlichen Fragestellungen deutlich breiteren Raum als formalen Indizien ein� 65 Der Vergleich zwischen Becker und Utzschneider/ Nitsche zeigt eine Reihe von Parallelen, insgesamt erweisen sich jedoch wesentliche Unterschiede in der Herangehensweise� Dabei ist nicht jede methodische Entscheidung Beckers 58 Becker betont mehrfach (vgl. Exegese, 51 f. sowie 54 f.), dass literaturwissenschaftliche und rezeptionsästhetische Arbeitsschritte gewinnbringend eingesetzt werden können� Gleichzeitig moniert er, dass die entsprechenden Methodiken anhand einheitlicher Literaturwerke entwickelt worden seien� Dies ist zweifellos richtig� Dass diese Ansätze aber daher nur begrenzt auf die uneinheitlichen Texte des AT übertragen werden könnten, ist eine These Beckers, die inzwischen mehrfach und überzeugend widerlegt wurde� 59 Becker, Exegese, 50; ähnlich 56, betont selbst, dass er synchrone Arbeitsschritte anwendet, um literarkritische Ergebnisse zu erzielen� 60 Vgl� zu den Arbeitsschritten insgesamt Becker, Exegese, 61 f� 61 Vgl. Becker, Exegese, 109-111. 62 Becker, Exegese, 62; ähnlich schon 56. 63 Prominente Beispiele sind die Argumentationslinien bei Gertz, Tradition (z. B. 231 f.) oder auch Schmid, Erzväter (z� B� 129)� Utzschneider, Text, 80 f�, moniert demgegenüber, dass Literarkritiker massiv an einem linear-kohärentem Gedankenfortschritt als ästhetischem Ideal orientiert sind� 64 Vgl. Becker, Exegese, 56. 65 Sechs von neun möglichen Symptomen für literarkritische Bruchlinien sind inhaltlicher Natur� An sprachlichen Argumenten zählt er lediglich »Spannungen im Wortlaut«, »Differenzen in Redeweise und Stil« und »Spracheigentümlichkeiten« auf (Becker, Exegese, 58 f.) und selbst diese überschneiden sich z. T. massiv (v. a. letztere beiden). Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 19 nachvollziehbar� Es wirkt bisweilen so, als rührten die Differenzen von einem grundlegendem Unbehagen Beckers gegenüber der literaturwissenschaftlichen Fragestellung her� Dies ist insofern bedauerlich, als die Methodik Beckers durch die starke Fokussierung auf die Diachronie von Beginn an Gefahr läuft, sich für wichtige Texterkenntnisse zu verschließen� Mit der »literarkritischen Schere« im Kopf verbaut man sich möglicherweise die Möglichkeit von Beobachtungen am Text, die bspw� für die Kohärenz einer Passage sprechen können� 66 Eine synchron orientierte Herangehensweise in Form einer Textanalyse dürfte eine größere Offenheit für Textphänomene mit sich bringen, als dies bei einer anfänglichen Literarkritik der Fall sein dürfte� (c) Gattungskritik vs. Formgeschichte: Mit Blick auf die Gattungskritik bzw. die Formgeschichte zeigen sich zunächst deutlich weniger Unterschiede� So ist Becker explizit bestrebt, sich von der »traditionellen Sicht« abzugrenzen 67 und spricht sich dezidiert dafür aus, »zunehmend den literarischen Charakter der alttestamentlichen Texte« 68 wahrzunehmen� Becker führt hierfür die Wendung »Sitz im Buch« für literarische Sitze im Leben ein 69 - ähnlich wie Utzschneider/ Nitsche mit ihrem »Sitz im Leben ›Literatur‹«� Folgelogisch ist Becker daran interessiert zu eruieren, welche Intentionen hinter den literarischen Gestaltungen stehen� 70 Hierfür rekurriert er stark auf wegweisende Forschungsergebnisse der Linguistik und Literaturwissenschaft� 71 Bei all diesen Übereinstimmungen fallen die Differenzen aber umso stärker ins Gewicht. Dies beginnt bei der bereits beschriebenen Abfolge der Methodenschritte� Becker folgt hier nach wie vor der traditionellen Sicht� Diese suggeriert jedoch gerade, dass der Text auf Prägungen aus der mündlichen Entwicklungsphase hin zu befragen ist� Da Becker dies zurückweist, wundert man sich, warum er an der traditionellen Reihenfolge festhält� Die einzige Antwort, die er selbst hierzu bietet, ist, dass vorlaufend in der Literarkritik die Eigenständigkeit des Textes erhoben werden müsste� 72 Da dies jedoch auch in einer Textanalyse geschieht, ist das Argument nicht zwingend� 66 Auch Hardmeier, Textwelten 1, 30, fordert mit Blick auf die Literarkritik bspw� immer die Gegenprobe, ob ein Text nicht auch als ein kohärenter gelesen werden kann. 67 Vgl� Becker, Exegese, 101� 68 Becker, Exegese, 101� 69 Vgl� Becker, Exegese, 101; allerdings ist dieser Terminus nicht allzu glücklich, wie Becker selbst zugibt� 70 Darin besteht auch der analytische Eigenwert, den Blum, Formgeschichte, 89.95, für die Gattungskritik in Anspruch nimmt. 71 Vgl� Becker, Exegese, 102� 72 Vgl� Becker, Exegese, 108� 20 Matthias Hopf Außerdem bleibt in der vorgelegten Abfolge unklar, ob die Formgeschichte bei Becker am literarkritisch bereinigten Text oder an der vollständigen Fassung des Endtextes durchgeführt werden soll� Träfe ersteres zu, hätte Becker sich genau genommen doch nicht von der Hermeneutik der älteren Exegese verabschiedet� 73 Darüber hinaus begäbe er sich damit in einen gewissen Widerspruch zu sich selbst, da er vorher formuliert, dass es in der Methode »generell um die Erhebung der sprachlichen Eigenart eines Textes« 74 geht und damit doch wohl um die eines vollständigen Textes� Eine umgekehrte Reihenfolge erscheint daher deutlich sinnvoller� Erkenntnisse aus der literarisch orientierten Gattungskritik können so nämlich in die literarkritischen Überlegungen einfließen und diese zusätzlich argumentativ absichern� Eine Zusammenfassung des Vergleichs: Der Vergleich zwischen Utzschneider/ Nitsche und Becker ergab zunächst, dass sich viele Spuren einer literaturwissenschaftlichen Hermeneutik auch im eher traditionell orientierten Werk Beckers finden� Dies ist insofern begrüßenswert, als sich durch eine literaturwissenschaftliche Analyse die vielfältigen und -schichtigen Tiefendimensionen der Texte eröffnen� Um dies zu erreichen, ist literaturwissenschaftlichen Methoden jedoch ein Eigenwert zuzubilligen, was zur zusammenfassenden Kritik an Becker führt: Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass die literaturwissenschaftlichen Ansätze von Becker nicht konsequent verfolgt werden. Wenn z. B. die Gattungskritik in ihrer literarischen Ausrichtung ernst genommen werden will, muss sie in der Reihenfolge der Methodenschritte einen anderen Ort bekommen� Aber auch die Literarkritik ist bei Becker in zweifacher Hinsicht zu einseitig angelegt: einmal in der Auswahl der an den Text anzulegenden Fragestellungen, dann aber v� a� mit Blick auf die literarkritische Orientierung, die von vornherein bestimmte Ergebnisse festlegt� Trotz aller Kritik sind aber auch Stärken von Beckers Lehrwerk gegenüber dem von Utzschneider/ Nitsche zu benennen: Ein Vorteil besteht bspw� schlicht im Textumfang, was gerade für ein Lehrbuch von großer Bedeutung ist� Utzschneider/ Nitsche räumen texttheoretischen Einführungen breiten Raum ein, welche das Buch meiner Lehrerfahrung nach schwer zu rezipieren machen� 75 Die ungewohnte literaturwissenschaftliche Terminologie stellt auch und v� a� 73 Dass »die Ergebnisse der Literarkritik, der Überlieferungsgeschichte und der Redaktionsgeschichte vorausgesetzt« (Becker, Exegese, 109) würden, weist in diese Richtung� 74 Becker, Exegese, 107� 75 Allerdings wird im Vorwort (Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 15) ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die jeweils dreigeteilten Kapitel auch ausgewählt gelesen werden können� Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 21 für Lehrende oft ein Hindernis dar� Durch die pointierte Darstellung werden bei Becker schließlich manche Zusammenhänge und Trennlinien zwischen einzelnen Arbeitsschritten deutlicher herausgestellt (v� a� im Bereich Literargeschichte)� 76 Dennoch scheinen mir die konzeptionellen Vorteile bei Utzschneider/ Nitsche zu liegen� Bei Becker wird der Text letztlich stark als Mittel zum Zweck verstanden, eine mögliche Historie zu rekonstruieren� Hier hielte ich für die erste Annäherung an einen Text eine gewisse »Umkehrung der Beweislast« sinnvoll: nicht sofort von seiner Inkohärenz auszugehen, sondern textliche Kohärenzsignale in den Blick zu nehmen, um zu verstehen, wie dieser Text »funktioniert« - auch und gerade mit seinen Brüchen� Ohne textgenetische Schichtungen abstreiten zu wollen, würde ich viel mehr damit rechnen, dass der Text in seiner (z� T� sicherlich recht sperrigen) Endgestalt etwas zu sagen hat� 77 Oder historisch ausgedrückt: Es geht darum zu verstehen, warum die Tradenten uns den Text in der vorliegenden Form präsentieren� Der didaktische Mehrwert Das vorgeschlagene konzeptionelle Weiterdenken zugunsten einer literaturwissenschaftlichen Exegese scheint abschließend auch unter didaktischen Gesichtspunkten ratsam. Meine eigene Lehrerfahrung zeigt - und dieser Eindruck wurde mir schon verschiedentlich in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus der exegetischen Lehre unterschiedlicher Hochschulstandorte bestätigt -, dass gerade die diachron ausgerichteten Methodenschritte der Literargeschichte 78 unter Studierenden eine nicht unerhebliche Plausibilitätskrise durchleben� So werden Rekonstruktionsversuche einer Textgeschichte oft sehr skeptisch betrachtet und gerne durch die pejorativ gebrauchte Bezeichnung »Spekulation« abgewertet� In dieser Situation scheint mir ein literaturwissenschaftlich orientierter Ansatz in hohem Maße geeignet, dieser Plausibilitätskrise entgegenzutreten: Zunächst nimmt eine präzise synchrone Textwahrnehmung den 76 Die separate Behandlung von Literarkritik, Überlieferungs- und Redaktionsgeschichte bei Becker, Exegese, 71-100, erscheint hier dienlicher, als die zusammenfassende Darstellung bei Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 266-330. Ich selbst verwende in der Lehre zwar das »Arbeitsbuch«, verteile aber die Methodenschritte auf drei Arbeitseinheiten� 77 Dies gilt umso mehr angesichts des Befundes zu vielen atl� Texten (bspw� weite Teile von 1/ 2 Sam oder 1/ 2 Kön), die eben gerade nicht allzu stark diachron geschichtet, sondern in sich äußerst kohärent sind� 78 Der Begriff ist im Sinne von Utzschneider/ Nitsche, Arbeitsbuch, 266-330, zu verstehen. Dieser »neutrale« Terminus sieht davon ab, ob die diachrone Entwicklung eines Textes im Einzelnen als Redaktion, Fortschreibung, Komposition o� ä� vorzustellen ist� 22 Matthias Hopf biblischen Text in seiner Endgestalt ernst� Ein hermeneutisches Ringen um ein Verständnis der Jetzt-Gestalt zum Eingang ermöglicht - falls ein Text dazu Anlass bietet - in einem zweiten Schritt die Einsicht, dass bestimmte Aspekte nur durch die Zuhilfenahme diachroner Wachstumsmodelle verständlich werden� So werden mögliche Vorbehalte von Studierenden aufgegriffen und gleichzeitig in eine differenzierte Textwahrnehmung überführt� Dies wird aber durch das anfängliche Ernstnehmen des Endtextes erheblich erleichtert� Hinzu tritt ein weiterer Aspekt, der gerade für die didaktische Vermittlung nicht unerheblich ist: die Anschlussfähigkeit der exegetischen Methoden. Gerade in interdisziplinärer Hinsicht birgt ein literaturwissenschaftlich orientierter Ansatz für Lehramts-Studierende großes Potential, da die Fächer Evangelische und Katholische Theologie gerne mit sprachwissenschaftlichen Fächern kombiniert werden� Solchen Studierenden sind die Methoden literaturwissenschaftlicher Textanalyse vertraut� 79 In der Begegnung zwischen jenen Fächern und einer literaturwissenschaftlich inspirierten Exegese kann also ein interdisziplinärer Wissens- und Kompetenzaustausch entstehen, der für beide Seiten fruchtbar ist� Außerdem können dadurch Hemmungen der Studierenden vor dem Umgang mit den oft als fremd empfundenen biblischen Texten abgebaut werden, was gleichzeitig die Fremdheitsgefühle selbst schwinden lässt� Eine gesteigerte Anschlussfähigkeit literaturwissenschaftlicher Methoden bietet sich schließlich im Hinblick auf die Praxisrelevanz akademischen Lehrens und Lernens: Die Einübung einer präzisen Wahrnehmung des Endtextes schult das Auge für Textstrukturen und -aussagen, 80 was u� a� in der Predigtvorbereitung, im Schulunterricht oder auch in der Gemeindepädagogik höchst ertragreich angewendet werden kann� Eine Analyse der Erzählperspektiven oder von semantischen Strukturen eines Textes kann den kreativen Prozess der Textaneignung stark befruchten und zu äußerst plastischen Auslegungen anregen� 81 Auch dies trägt zu einer Akzeptanz exegetischer Methoden unter Studierenden erheblich bei� Sowohl unter exegetischen, als auch unter didaktischen Gesichtspunkten ist es angesichts des Gesagten angeraten, den Text als textum , als historisches 79 Was also oft ein Hemmnis für Lehrende und Studierende mit Ziel Pfarramt ist, ist hier gerade ein Gewinn. 80 Natürlich passiert ähnliches bspw� in der Literarkritik, dort aber mit einer sehr auf Inkohärenzen fokussierten Lesehermeneutik� Insofern erscheint die literaturwissenschaftliche Wahrnehmung eines Textes für die schulische oder gemeindliche Praxis einer rein diachronen Literarkritik überlegen� 81 Die hier genannten Vorteile kristallisierten sich u� a� in der Auswertung eines Workshops im Rahmen der Tagung »Verstehen von Anfang an« am 04� 10� 2014 in Frankfurt a� M� heraus� Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 23 Gewebe von Gedanken in Form literarisch (bisweilen äußerst kunstvoll) arrangierter Worte, ernst zu nehmen� Literaturverzeichnis Albertz, Rainer: Exodus, Band I Ex 1-18 ( ZBK � AT 2,1), Zürich 2012� Bar-Efrat, Shimon: Wie die Bibel erzählt� Alttestamentliche Texte als literarische Kunstwerke verstehen, Gütersloh 2006. Baumgärtel, Friedrich: Art� Monotheismus und Polytheismus� II � Im AT , RGG ³ 4 (1960), 1113-1115. Becker, Uwe: Exegese des Alten Testaments� Ein Methoden- und Arbeitsbuch ( UTB 2664), Tübingen 3 2011� Blum, Erhard: »Formgeschichte« - ein irreführender Begriff ? , in: Utzschneider, Helmut/ Blum, Erhard (Hg�): Lesarten der Bibel� Untersuchungen zu einer Theorie der Exegese des Alten Testaments, Stuttgart 2006, 85-96. Blum, Erhard, Die Komplexität der Überlieferung� Zur diachronen und synchornen Auslegung von Gen 32, 23 - 33, in: Ders. Textgestalt und Komposition. Studien zur Tora und Vordere Propheten, hg� von Wolfgang Oswald (FAT 69), Tübingen 2010, 43 - 84. Blum, Erhard, Von Gottesunmittelbarkeit zu Gottähnlichkeit. Überlegungen zur theologischen Anthropologie der Paradieserzählung, in: Ders�, Textgestalt und Komposition� Studien zur Tora und Vordere Propheten, hg� von Wolfgang Oswald (FAT 69), Tübingen, 2010, 1 - 20. Childs, Brevard S�: Die Theologie der einen Bibel (2 Bde�), Freiburg/ Basel 2003� Eco, Umberto: Die Grenzen der Interpretation (dtv-Taschenbücher 4644), München 2 1999� Fokkelman, Jan P.: Reading Biblical Narrative. An Introductory Guide, Louisville, KY 1999� Gehrig, Stefan: Leserlenkung und Grenzen der Interpretation. Ein Beitrag zur Rezeptionsästhetik am Beispiel des Ezechielbuches ( BWANT 190), Stuttgart 2013� Gertz, Jan Christian: Tradition und Redaktion in der Exoduserzählung. Untersuchungen zur Endredaktion des Pentateuch ( FRLANT 186), Göttingen 2000. Haller, Max: Art� Monotheismus und Polytheismus� II � Im AT , RGG ² 4 (1930), 192-194. Hardmeier, Christof: Textwelten der Bibel entdecken. Grundlagen und Verfahren einer textpragmatischen Literaturwissenschaft der Bibel (Textpragmatische Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte der Hebräischen Bibel 1/ 1), Gütersloh 2003. Hardmeier, Christof: Textwelten der Bibel entdecken. Grundlagen und Verfahren einer textpragmatischen Literaturwissenschaft der Bibel (Textpragmatische Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte der Hebräischen Bibel 1/ 2), Gütersloh 2004. Hardmeier, Christof/ Hunziker-Rodewald, Regine: Texttheorie und Texterschließung� Grundlagen einer empirisch-textpragmatischen Exegese, in: Utzschneider, Helmut/ 24 Matthias Hopf Blum, Erhard (Hg�): Lesarten der Bibel� Untersuchungen zu einer Theorie der Exegese des Alten Testaments, Stuttgart 2006, 13-44. Hopf, Matthias: Liebesszenen� Eine literaturwissenschaftliche Studie zum Hohenlied als einem dramatisch-performativen Text ( AT h ANT 108), Zürich 2016� Iser, Wolfgang: Der Akt des Lesens� Theorie ästhetischer Wirkung ( UTB 636), München 2 1984� Koch, Klaus: Was ist Formgeschichte? Methoden der Bibelexegese, Neukirchen-Vluyn 3 1974� Kreuzer, Siegfried/ Vieweger, Dieter (Hg�): Proseminar I Altes Testament� Ein Arbeitsbuch, Stuttgart 2 2005. Krispenz, Jutta: Die doppelte Frage nach Heterogenität und Homogenität: Die Literarkritik, in: Utzschneider, Helmut/ Blum, Erhard (Hg�): Lesarten der Bibel� Untersuchungen zu einer Theorie der Exegese des Alten Testaments, Stuttgart 2006, 215-232. Meurer, Thomas: Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese (Münsteraner Einführungen - Theologische Arbeitsbücher 3), Münster u. a. 1999. Müller, Hans-Peter: Art� Monotheismus und Polytheismus� II � Altes Testament, RGG 4 5 (2002), 1459-1462. Nitsche, Stefan Ark: Jesaja 24-27: ein dramatischer Text. Die Frage nach den Genres prophetischer Literatur des Alten Testaments und die Textgraphik der großen Jesajarolle aus Qumran ( BWANT 166), Stuttgart 2006� Oliver+Katrin Iost GbR: Das Recht auf Bildung. Plakatwettbewerb, http: / / www.studisonline.de/ HoPo/ art-795-recht-auf-bildung.php, letzter Zugriff am 17. 02. 2016. Rhoads, David: Performance Criticism� An Emerging Methodology in Second Testament Studies - Part I, BTB 36 (2006), 118-133. Rhoads, David: Performance Criticism� An Emerging Methodology in Second Testament Studies - Part II , BTB 36 (2006), 164-184. Richter, Wolfgang: Exegese als Literaturwissenschaft� Entwurf einer alttestamentlichen Literaturtheorie und Methodologie, Göttingen 1971. Schmidt, Hans-Peter/ Weidner, Daniel (Hg�), Bibel als Literatur (Trajekte), München 2008� Schmid, Konrad: Erzväter und Exodus� Untersuchungen zur doppelten Begründung der Ursprünge Israels innerhalb der Geschichtsbücher des Alten Testaments ( WMANT 81), Neukirchen-Vluyn 1999� Seiler, Stefan: Text-Beziehungen� Zur intertextuellen Interpretation alttestamentlicher Texte am Beispiel ausgewählter Psalmen ( BWANT 202), Stuttgart 2013� Steck, Odil Hannes: Exegese des Alten Testaments� Leitfaden der Methodik, Neukirchen-Vluyn 13 1993� Steins, Georg: Kanonisch lesen, in: Utzschneider, Helmut/ Blum, Erhard (Hg.): Lesarten der Bibel� Untersuchungen zu einer Theorie der Exegese des Alten Testaments, Stuttgart 2006, 45-64. Utzschneider, Helmut: Micha ( ZBK � AT 24,1), Zürich 2005. Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens 25 Utzschneider, Helmut (Hg.): Gottes Vorstellung. Untersuchungen zur literarischen Ästhetik und ästhetischen Theologie des Alten Testaments ( BWANT 175), Stuttgart 2007� Utzschneider, Helmut: Text - Leser - Autor. Bestandsaufnahme und Prolegomena zu einer Theorie der Exegese, in: Utzschneider, Helmut (Hg.): Gottes Vorstellung. Untersuchungen zur literarischen Ästhetik und ästhetischen Theologie des Alten Testaments ( BWANT 175), Stuttgart 2007, 69-82. Utzschneider, Helmut/ Nitsche, Stefan Ark: Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur Exegese des Alten Testaments, Gütersloh 4 2014� Utzschneider, Helmut/ Oswald, Wolfgang: Exodus 1-15 ( IEKAT ), Stuttgart 2013� Wagner, Andreas: Sprechaktsequenzen und Textkonstitution im Biblischen Hebräisch, in: Morenz, Lorenz/ Schorch, Stefan (Hg�): Was ist ein Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven ( BZAW 362), Berlin 2007, 310-333.