eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 1/1

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
2016
11 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Interview mit … Andreas Lindemann

2016
Andreas Lindemann
Interview mit… Andreas Lindemann Herr Lindemann, zum Start ein kurzes Blitzlicht: Lehre-- Frust oder Lust? Lust Lehre oder Forschung? Beides Lieber Erstsemester oder lieber Integrationsphase? Beides Neues oder Bewährtes? Eher Bewährtes, aber keine Alternative Referate oder Gruppenarbeit? Gruppenarbeit Wenn Sie auf Ihren Berufsweg zurückblicken, welche Erfahrungen und/ oder Menschen haben Ihre Lehre nachhaltig geprägt bzw. beeinflusst? Die Begegnung mit der Theologie Bultmanns schon in der Schule, Hans Conzelmann als akademischer Lehrer. Würden Sie sagen, dass es bei Ihnen ein Grundparadigma Ihrer Lehre gibt? Theologische Exegese als Kern der theologischen Arbeit, verbunden mit dem Bemühen um eine auch für die Verkündigung angemessene Hermeneutik. Steckbrief: Prof. Dr. Andreas Lindemann Alter: 72 Jahre Familiäres: verheiratet, zwei Söhne und vier Enkelkinder Berufliches: Wiss. Ass. in Göttingen; 1978-2009 Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Bethel; seitdem Lehrtätigkeit an den Universitäten Bielefeld, Bonn, Marburg und der Kirchlichen Hochschule Wuppertal; zudem Beteiligung am diakoniewissenschaftlichen Studiengang in Bethel. Seit 2007 ehrenamtlich Direktor der Evangelischen Forschungsakademie. 112 Interview Welche Bedeutung besitzt die Kompetenzorientierung für Ihre Lehre? Das Studium zielt auf Pfarramt und Lehramt (Schule); zur »Kompetenz« gehört auch reales Wissen. Herr Lindemann, oft wirkt es so, dass die Lehre an unseren Hochschulen eher stiefmütterlich im Gegensatz zur Forschung behandelt wird. Beschreiben Sie Ihren Weg, Forschung und Lehre miteinander zu verknüpfen. Ich versuchte in meinen Lehrveranstaltungen, insbesondere auch im Proseminar, keine Diskrepanz zwischen der Forschung und der sich auf deren Wege und Ergebnisse beziehenden Lehre entstehen zu lassen. Im Laufe Ihrer Tätigkeit haben Sie verschiedene Umbrüche innerhalb der deutschen Gesellschaft erlebt, die teilweise von deutschen Universitäten ausgingen resp. mitgetragen wurden. Welche dieser Veränderungen hat Sie besonders geprägt und was hat sich in Ihrer Wahrnehmung von Studierenden, Lehrveranstaltungen sowie Kolleginnen und Kollegen dadurch verändert? Die Phase » 1968 « hat, bei allen Irrwegen, zu größerer Kollegialität und Offenheit bei Lehrenden und Studierenden geführt; das gilt auch für den kollegialen Umgang von Fachkollegen untereinander. »Bologna« und die Jagd nach Drittmitteln hat mich nicht mehr betroffen. Zum Schluss: Was würden Sie den Kollegen und Kolleginnen mit Blick auf die eigene Lehre gerne mitgeben? Sie sollen an der Lehre Freude haben und dies die Studierenden auch merken lassen.