eJournals Kodikas/Code 39/3-4

Kodikas/Code
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
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Nach einem kurzen Rückblick auf die Forschungsgeschichte der Reflexion auf die Medialität des (literarischen) Textes versichert sich der Beitrag zunächst des begrifflichen Fundamentes, indem er die Textbegriffe der Sprach- und Literaturwissenschaft rekonstruiert (Textlinguistik, Literaturtheorie, Intertextualitätstheorie), dann ihren Gebrauch in den Medien(text)wissenschaften betrachtet (Intermedialität, Hypertextualität) und – als Voraussetzung von Hyperfiction – die Entwicklung des Hypertext-Konzeptes in genetischer, struktureller und ästhetischer Perspektive nachzeichnet. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf Ansätze der Digitalen Poesie (Netzliteratur, Hyperfiction, Cyberfiction).
2016
393-4

Medialität der Literatur

2016
Ernest W. B. Hess-Lüttich
K O D I K A S / C O D E Volume 39 (2016) · No. 3 - 4 Gunter Narr Verlag Tübingen Medialität der Literatur Textbegriff, Intertextualität, Intermedialität, Hypertextualität, Digitale Poesie Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) The paper reflects the mediality of literary texts, serving as a terminological foundation for the analysis of aesthetic objects of whatever medium. After reconstructing the notions of ‘ text ’ in language and literature (in textual linguistics, literary theory, intertextuality), it looks at its use in media theory (intermediality, hypertextuality), and summarizes the historical development of the notion of ‘ hypertext ’ as a prerequisite for the analysis of Hyperfiction as well as the structural and aesthetic implications of Digital Poetry (net literature, cyberfiction etc.). Nach einem kurzen Rückblick auf die Forschungsgeschichte der Reflexion auf die Medialität des (literarischen) Textes versichert sich der Beitrag zunächst des begrifflichen Fundamentes, indem er die Textbegriffe der Sprach- und Literaturwissenschaft rekonstruiert (Textlinguistik, Literaturtheorie, Intertextualitätstheorie), dann ihren Gebrauch in den Medien(text)wissenschaften betrachtet (Intermedialität, Hypertextualität) und - als Voraussetzung von Hyperfiction - die Entwicklung des Hypertext-Konzeptes in genetischer, struktureller und ästhetischer Perspektive nachzeichnet. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf Ansätze der Digitalen Poesie (Netzliteratur, Hyperfiction, Cyberfiction). Textbegriffe, Intertextualität, Intermedialität, Hypertextualität, Digitale Poesie, Netzliteratur, Hyperfiction, Cyberfiction 1 Sprache - das Medium der Literatur. Zur Entwicklung der Fragestellung Konzepte und Aspekte der Medialität sind Gegenstand zahlreicher Disziplinen, darunter z. B. Sprach-, Literatur-, Text-, Medien-, Kommunikations-, Kultur-, Zeichen-, Technik-, Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Hess-Lüttich 1981: 289 - 318). 1 Die Literatur ist mittlerweile freilich unüberschaubar geworden, was heute einen transdisziplinär- 1 Eine gekürzte Fassung des folgenden Beitrags erscheint unter dem Titel “ Medialität ” als Handbucheintrag in Anne Betten, Ulla Fix & Berbeli Wanning (eds.) 2017: Handbuch Sprache in der Literatur (= Handbücher Sprachwissen 17), Berlin / Boston: de Gruyter, 272 - 289. - Gemäß altrömischem Rechtsgrundsatz ( “ Pronuntiatur sermonis in sexu masculino ad utrum sexum plerumque porrigatur ” ) und in vager Erinnerung an holistischen Zugang zum Thema erschwert. Ein möglicher Ausweg wäre ein metatheoretischer Ansatz zur Reflexion auf Medialität im Rahmen einer allgemeinen Theorie der Medien (Genz & Gévaudan 2016) oder einer zeichen- und kulturwissenschaftlichen Fundierung medialer Kommunikation (Hess-Lüttich 2016). Über die semiotische Explikation des Begriffs wäre vielleicht noch eine Einigung zu erzielen, denn er zielt (i. d. R.) auf die Übermittlung von Zeichen in Zeichenprozessen (Semiosen) zum Zwecke der Verständigung über Inhalte oder Sachverhalte (Dialogizitätsprinzip). Aber schon die Pluralität der Medienbegriffe wirft Fragen danach auf, wie ihr Verhältnis zur Codierung der Zeichenensembles und zu Kanälen ihrer Übertragung zu bestimmen ist und welche Sinnesmodalitäten dabei involviert sind, inwiefern und inwieweit (Multi-)Medialität Codevielfalt impliziert oder nicht, ob es medieninvariante bzw. kanalinvariante Codes gibt oder nicht, wie plurimediale Semiosen klassifizierbar und typologisierbar sind und wie sie von unimedialen abzugrenzen wären, sofern es solche im strengen Sinne überhaupt gibt (Hess-Lüttich 2004). Das Ambivalenz-Problem aspektheterogener Basisbegriffe wie solchen der Medialität und des Mediums kann man schematisch lösen, indem man die Bedeutung nach Kriterien der Materialität und Codierung einerseits, der Konventionalität und Individualität andererseits heuristisch aufspaltet und auf diese Weise zu vier Medienbegriffen gelangt (Genz & Gévaudan 2016: 19), was aber nicht automatisch ihre empirische Bewährung in der konkreten Analyse garantiert. Für Leser eines Handbuchs zur Sprache in der Literatur bietet sich daher statt des theoretisch-systematischen eher ein wissenschaftshistorischer Zugang an, der die Entwicklung und Ausdifferenzierung des Interesses an Medialität nachzuzeichnen und es für die Betrachtung medialer Aspekte von Literarizität (am Beispiel aktueller Phänomene etwa digitaler Poesie) fruchtbar zu machen strebt. - Das Medium der Literatur ist Sprache. Sprache manifestiert sich in Texten. Texte sind Gegenstand der Textwissenschaften (Wagner 2016; van Dijk 1980). Sie definieren den Text strukturell als Superzeichen, kulturell als Organisationsform sozialer Erfahrung, funktional als Gemeinschaftshandlung zum Zwecke der Verständigung (Hess-Lüttich 2016). Im Zentrum steht die Beschreibung des Sprachgebrauchs, seiner Strukturen, Varietäten und Entwicklungen, in kulturellen, ästhetischen, fachlichen Kontexten, in Gruppen, Medien, Institutionen, in Literatur, Film und anderen Künsten. Solcher prima facie einfacher Festlegungen gilt es sich in Zeiten erneut vergewissern, in denen der Umfang des Gegenstands strittig ist ( ‘ Entgrenzung ’ versus ‘ Re-Philologisierung ’ ), in denen das institutionalisierte Gespräch zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft abzubrechen droht und Textwissenschaften als ‘ Medienkulturwissenschaften ’ neu konzipiert und zugeschnitten werden (cf. Schmidt 1996; Liebrand et al. eds. 2005). Diese Entwicklung hatte einen längeren Vorlauf, der im Rahmen eines kurzen Kapitels nur stichwortartig in Erinnerung gerufen werden kann. Nachdem Norbert Wiener (1964! ) das “ Zeitalter der Nachrichtentechnik ” ausgerufen hatte, begannen Literarhistoriker über einen Paradigmenwechsel in ihrem Fach nachzudenken. Sie plädierten dafür, die sich abzeichnenden “ Veränderungen des Literaturbegriffs ” im Umfeld der Medienkonkurrenzen systematisch zu reflektieren (cf. Kreuzer dereinst geltende Regeln auch der deutschen Grammatik möge die generisch gebrauchte maskuline Form in diesem Beitrag Personen jedweden Geschlechts bezeichnen. 326 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) 1975). Walter Höllerer widmete ein Sonderheft der (Literatur-)Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter 1975 dem Thema “ Multimediale Kommunikation ” , das den durch Gerold Ungeheuer kommunikationswissenschaftlich sensibilisierten Germanisten Ernest Hess-Lüttich, ernüchtert vom damals vorherrschenden linguistischen Reduktionismus einerseits (zu dessen Kritik cf. Posner 1980) und vom literarhistorischen Kulinarismus andererseits (zu dessen Kritik cf. Kittler 1985), dazu inspirierte, in der gleichzeitig gegründeten Deutschen Gesellschaft für Semiotik eine gleichnamige Sektion ins Leben zu rufen und ihr ein ambitioniertes Forschungsprogramm zu entwerfen (Hess-Lüttich 1978) - lange bevor “ multimedia ” als Werbebegriff der Computerindustrie in aller Munde war und ‘ multimodale Partituren ’ zum elementaren Instrumentenbesteck empirischer Gesprächsanalyse avancierten. In schneller Folge widmeten sich in den 80er und 90er Jahren dann zahlreiche Fachtagungen der Frage, welche Rolle künftig die “ Germanistik in der Mediengesellschaft ” einzunehmen gedenke ( Jäger & Switalla eds. 1994). Zeit-Zeugen der mittlerweile “ dritten industriellen Revolution ” wagten an der Schwelle zum aufziehenden “ Telekommunikationszeitalter ” den Blick über ihre philologischen Umfriedungen hinaus und beobachteten, wie Autoren den primären Text “ durch beliebig zu öffnende Fenster nach allen Seiten hin austiefen, ergänzen, umstellen - und vor allem auch verstellen und verändern ” (Lämmert 1995: 19) und wie die “ Affinität von poiesis und techné ” in einer Weise wuchs, dass “ ein exklusives Beharren auf natürlicher ‘ Originalität ’ zwangsläufig unter Ideologieverdacht ” zu geraten drohte (Söring 1997: 43). Intellektuell vorausgedacht wurden die Veränderungen längst, wenn auch nicht im technischen Detail, so doch in ihren Strukturen, Tendenzen, Konsequenzen, Perspektiven: Walter Benjamin, Marshall McLuhan, Lars Gustafsson, Roland Barthes, Jacques Derrida, Jean Baudrillard. Ihre theoretischen Überlegungen eröffneten im Zeichen der Digitalisierung gegen Ende des 20. Jahrhunderts Fragen nach der Rück-Wirkung der ‘ Automaten ’ auf Literatur und Sprache und neue Perspektiven auf die “ Literatur im technischen Zeitalter ” (Elm & Hiebel eds. 1991: 11 f.): Welche sprachlichen Muster und welche literarischen Formen generierte der Buchdruck? Welchen Einfluß nahm die Entwicklung der Briefpost [und dann der Telegraphie] auf die Struktur literarischer Werke? [. . .] Welche Effekte zeitigt die phonographische Fixierung gesprochener Sprache (Schallplatte, Tonband, Tonfilm, Videoband), welche die Möglichkeit drahtlos-telegraphischer (funkischer) und telephonischer Tele-Kommunikation? In welcher Weise beeinflußt der [. . .] Rundfunk die Schreib- oder Buchstaben-Kunst? Verändern die Schreibmaschine und schließlich der elektronische Textautomat bzw. der Personal Computer die Struktur des literarischen Textes? Deshalb erforderte der Blick auf die neuen ‘ Medientextarten ’ wie bei vergleichbar polysem gebrauchten Grundbegriffen à la ‘ Medium ’ (Posner 1985) oder ‘ Code ’ (Hess-Lüttich 1994) eine genauere terminologische Bestimmung und Festlegung des linguistischen wie des literaturwissenschaftlichen Textbegriffs, um dem zeitgemäß neu zu justierenden Verhältnis von Literatur und Medialität gerecht zu werden. Medialität der Literatur 327 2 Text in der Sprach- und Literaturwissenschaft Das Nachdenken über ‘ den Text ’ hat eine lange Tradition in der Literatur- und Sprachtheorie (natürlich auch in der Zeichen-, Medien- und Kulturtheorie). Dennoch ist bis heute strittig, was genau unter ‘ Text ’ zu verstehen sei (Fix et al. eds. 2002; Hess-Lüttich 2006; Wagner ed. 2016). Im Sprachgebrauch des Alltags wie in dem der Literaturwissenschaft wird ‘ Text ’ meist mit Schriftlichkeit assoziiert. Es wurden Gründe geltend gemacht, es auch in der Sprachwissenschaft dabei zu belassen, wenn man als “ Kriterium für die Kategorie ‘ Text ’ [. . .] die Überlieferungsqualität seiner sprachlichen Handlung ” ansieht, also jene materiale Eigenschaft, die überlieferungsfähige und tradierenswerte Rede zu bewahren erlaubt (Ehlich 1983: 32). Allerdings sei das Sprechen gegenüber dem Text als Aufgeschriebenem systematisch und historisch prioritär, insofern es auch in schriftlosen Kulturen Überlieferung gegeben habe und immer noch gebe: “ Mündliche Kulturen verfügen demnach über Texte ” (ibid.: 33; cf. Ong 2016). Die Skepsis gegenüber der Bezeichnung von Formen gesprochener Sprache als Arten von ‘ Texten ’ richtet sich zuweilen auch gegen den Aspekt des miteinander Verfertigens der Rede, also das dialogische Konstituens des Sprechens. ‘ Texte ’ zeichneten sich durch die Gleichgerichtetheit ihrer primären Ziele, Funktionen, Finalisierungen aus, von der bei einer Dualität oder gar Pluralität der Text-Produzenten keineswegs zwingend auszugehen sei (Rolf 1993: 27 ff.). Aufgrund neuer technischer Entwicklungen in der Übermittlung von Informationen gewinnt die Reflexion des Textbegriffs heute neue Aktualität (cf. Antos & Tietz eds. 1997; Fix et al. eds. 2002; Adamzik 2004; Grucza ed. 2006; Wagner ed. 2016). Allerdings gehört er, ähnlich wie die Begriffe ‘ Satz ’ oder ‘ Wort ’ oder ‘ Zeichen ’ , zu jenen Grundbegriffen der Sprach- und Literaturwissenschaft, die als heuristische kaum abschließend zu definieren, dafür aber je fachsystematisch zu axiomatisieren sind (Knobloch 1989: 113 - 126). Zudem konkurrieren sie mit dem alltagspraktischen Vorverständnis ihres Gebrauchs. Die historische Entwicklung des Textbegriffs kann hier nicht nachgezeichnet werden; es muss in diesem Zusammenhang genügen, ihn als potentiellen master term zu verstehen: “ ein gebietskonstitutiver Grundbegriff einer Kulturwissenschaft, die sich als allgemeine Kultursemiotik versteht. Sein Thema ist die (Un-)Wiederholbarkeit von Sinn ” (Knobloch 2005: 26). 2.1 Text in der Textlinguistik Innerhalb des damit gezogenen Rahmens kann es sich als sinnvoll erweisen, zwischen linguistischen, literarästhetischen bzw. literarhistorischen und semiotischen Textbegriffen (neben anderen) zu unterscheiden. Schon innerhalb der Linguistik ist die Bandbreite zwischen engen und weiten, alten und neuen Textbegriffen enorm (Coseriu 1981). Man hat ihn ursprünglich verstanden als “ die grundsätzliche Möglichkeit des Vorkommens von Sprache in manifestierter Erscheinungsform ” , als “ das originäre sprachliche Zeichen ” schlechthin (Hartmann 1971: 10), oder als transphrastische Einheit einer Textgrammatik (cf. Schecker & Wunderli eds. 1975), reserviert für schriftliche Zeugnisse überlieferten Wissens (Ehlich 1983) oder für die bei verschiedenen Übermittlungsformen gleichbleibenden lokutiven und illokutiven Konstanten (Ehlich 1984). Im ersten Falle könnten wir für unsere Zwecke davon ausgehen, dass, “ wenn überhaupt gesprochen wird, nur in Texten 328 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) gesprochen wird ” (Hartmann 1968: 212). Im anderen Falle würden wir in der Tradition von Zelig Harris (1952) unser Augenmerk auf die trans-sententiellen Einheiten des Diskurses richten und die typologischen Kriterien der Klassifikation seiner Erscheinungsformen. Unter angelsächsischem und romanophonem Einfluss werden die Begriffe ‘ Text ’ und ‘ Diskurs ’ oft (wie bei van Dijk 1980) synonym gebraucht oder ihre Abgrenzung voneinander vermag nicht zu überzeugen. Die Frage, ob damit eine sinnvolle Möglichkeit terminologischer Differenzierung nicht unnötig verschenkt wird, muss hier nicht entschieden werden (van Dijk 1977: 3; cf. Bartoszéwicz 2006). Jedenfalls wurden im Bezirk zwischen den damit markierten (linguistischen) Traditionslinien sprachliche Texte meist als materiale Substrate dialogischen Handelns in Form relationaler Strukturgefüge verbaler Elemente beschrieben und durch Kategorien wie Extension und Delimitation, Kotext und Kontext, Struktur und System definiert (cf. Plett 2000). Von den seit de Beaugrande & Dressler (1981) immer wieder als für Textualität konstitutive Merkmale genannten Kategorien der Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität, Intertextualität 2 hält Vater (2006: 65) das der thematischen Kohärenz für dominant, wobei er mit Schmidt (1980: 149) zwischen textbezüglichen (Regeln der syntaktisch-semantischen Verkettung) und textnutzerbezogenen Kohärenzbedingungen (Sinnerstellungsoperationen und -prämissen der Rezipienten) unterscheidet. Von textlinguistischem Interesse im engeren Sinne waren dabei besonders die allen Texten inhärenten referentiellen, temporalen, modalen, colligativen, collocativen und typologischen Relationen (van Dijk 1977; Halliday 1978; Hess-Lüttich 1981; Tannen ed. 1982). 2.2 Text in der Literaturtheorie Der linguistische Textbegriff wurde jedoch schon früh zeichentheoretisch elaboriert später auf Codes nahezu beliebiger semiotischer Struktur und Modalität bezogen. Das wiederum kam der schon in der Prager Schule geläufigen und in der Tartuer Schule systematisch ausgebauten Unterscheidung zwischen praktischen und poetischen Texten entgegen. Der poetische Text wurde dabei im Sinne der kultursemiotisch orientierten Studien von Lotman (1972; id. 1973) in der neueren Literaturtheorie als “ semiotisch gesättigtes ” “ System von Systemen ” aufgefasst, dessen Bedeutung einerseits aus der Spannung zwischen seinen Subsystemen, durch Serien von Ähnlichkeiten, Oppositionen, Wiederholungen, Parallelismen etc. erwachse, andererseits durch Relationen zu anderen Texten, Codes, ästhetischen Normen, literarischen Konventionen, sozialen Prämissen im ‘ Dialog ’ mit dem Leser entstehe (Bachtin 1981; id. 1986; Eagleton 1988: 79 - 109). Beide Komplexe werden heute im literaturtheoretischen Programm “ semiotischer Diskursanalyse ” anspruchsvoll integriert, indem die Frage nach der semiotisch spezifischen Struktur des literarischen Textes mit der nach der Hierarchie seiner kulturellen Einbettungskontexte und intertextuellen Verweisungsbezüge verbunden und Literarizität aus der Spannung zwischen immanenten (graphemischen, phonemischen, morphemischen, lexemischen, syntaktischen, suprasegmentalen) (Sub-)Systemen und externen (diskur- 2 Der hier aufgeführte Begriff der ‘ Intertextualität ’ hat nota bene nichts zu tun mit dem gleichzeitig in der Literaturtheorie (s. u.) seinerzeit popularisierten poststrukturalistisch-psychoanalytisch inspirierten Konzept von Julia Kristeva (mit ihrer Bachtin-Rezeption), sondern orientierte sich an den corpus-basierten Ansätzen des britischen Linguisten Randolph Quirk. Medialität der Literatur 329 siven, sozialen, funktionalen, kulturellen, institutionellen) Faktoren abgeleitet wird (cf. Link & Parr 1990). Dem trägt - noch diesseits literatur-, sprach- oder medientheoretischer Relevanznahmen - eine texttheoretische Modellierung Rechnung, die den Text als ‘ konstruktive Gestalt ’ bzw. als Zeichengefüge (oder ‘ Superzeichen ’ ) bestimmt, nicht als lineare Kette von Zeichen (cf. Hess-Lüttich 1981: 324; id. 2016). Eine solchermaßen im Prinzip bereits ‘ holistische ’ Modellierung des Textes ist kategorial hinlänglich komplex für die Integration auch nicht-linearer, mehrfach-codierter, multi-medialer Texte in den Gegenstandbereich der Texttheorie. Sie kann die Zeichendimensionen des Textes auf der Ebene des Superzeichens analytisch entfalten und sie etwa (primär) als syntagmatisch-colligatives Objekt der Textsyntaktik oder als referentiell-signifikatives Objekt der Textsemantik oder als dialogisch-funktionales Objekt der Textpragmatik thematisieren, solange bewusst bleibt, dass Textualität - als Manifestationsmodus (als ontisches Strukturmerkmal) kommunikativer Prozesse zwischen (hypothetisch) handelnden sozialen Subjekten - sich erst im Zusammenwirken der semiotischen Dimensionen verwirklicht als kommunikative Sachverhalte vermittelnde Semiose, die im Falle poetischer Texte noch überlagert wird durch in der Literaturtheorie genauer beschriebene “ sekundär modellbildende Systeme ” (Autofunktionalität, Aktualisierung, Desautomatisation, Konnotativität, Polyisotopien, Ikonizität: Lotman 1973; Link & Parr 1990; Nöth 2000: 391 ff.). Im Rahmen eines solchermaßen grob skizzierten texttheoretischen Programms lassen sich empirisch Alltagsklassifikationen, Systeme ästhetischer (literarischer) Gattungen und Textmusterbeschreibungen, Textsorten, Texttypologien miteinander vergleichen im Hinblick auf ihre jeweiligen Leistungen, um zu ermitteln, wie wir im Alltag Gespräche einteilen und Gesprächstypen zuordnen (cf. Gülich 1986), welchen rhetorischen Traditionen unsere Unterscheidung ästhetischer (literarischer) Textgattungen dabei Tribut zollt (cf. Raible 1980), nach welchen Bewertungskriterien und Zweckbestimmungen wir (gesprochene) Texttypen unterscheiden (cf. Isenberg 1984). 2.3 Text in der Intertextualitätstheorie Auf ein weiteres Teilstück der Texttheorie, das in den letzten Dekaden besondere Aufmerksamkeit erlangte, kann im hier gegebenen Rahmen ebenfalls nur knapp verwiesen werden: das Konzept der ‘ Intertextualität ’ (s. dazu Redder, in diesem Band). “ Das Phänomen der Vernetzung von Texten ” ist “ keine Entdeckung der zeitgenössischen Literaturtheorie; Rhetorik und Poetik thematisieren dieses schon lange ” (Holthuis 1993: 2). In der Tat gehört “ die Frage des Verhältnisses zwischen Texten seit jeher zum Kernbereich philologischer Diskussion ” (Hess-Lüttich 1987: 9), da kein Text als creatio ex nihilo zu verstehen ist (cf. Stierle 1984). Was aber ist ein ‘ Intertext ’ ? Ein Text “ zwischen ” anderen Texten, wie das Wort suggeriert? Und was unterscheidet ihn dann von diesen? Gibt es (autonome) Texte ohne jede Intertextualität, wie Vater (2006) unterstellt? Oder gar Intertexte, die keine Texte sind? Solche Fragen sind seit den 1980er Jahren intensiv erörtert worden (cf. Ette 1985; Broich & Pfister eds. 1985; Worton & Still eds. 1990; Plett ed. 1991; Fix 2000), ohne dass sich ein allgemein akzeptierter terminologischer oder konzeptueller Konsens hätte durchsetzen können. 330 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) Hier geht es diesseits der Verzweigungen, die die Diskussion in der Text- und Literaturtheorie mittlerweile erfahren hat, zunächst nur um die Formenvielfalt der Bezüge zwischen (ästhetischen oder nicht-ästhetischen) Texten (Zander 1985), also nicht nur die syntaktischen Verweise von Texten auf Prätexte (wie Zitate, Anspielungen, Parodien), nicht nur die strukturellen Homologien, die Texte einer Gattung oder Textsorte zuweisen, nicht nur semantische Relationen, die Gegenstand der Topos-, Motiv-, Stoff- und Quellenforschung sind, sondern im zeichentheoretisch reflektierten Sinne János Petöfis um die Summe der Relationen zwischen “ dominant verbalen semiotischen relationalen Objekten [. . .] ” (Holthuis 1993: 249). Dieser semiotisch präzisierte Begriff von Intertextualität “ merely indicates that one text refers to or is present in another one ” (Mai 1991: 51) und grenzt sich mithin von dessen Globalverständnis in psychopoetologisch-poststrukturalistischen Ansätzen (in der Nachfolge von Julia Kristeva) ebenso ab wie von linguistisch-reduktionistischen Konzepten, die Intertextualität als dem Text inhärente Eigenschaft zu bestimmen suchen, die durch explizite Merkmale intersubjektiv nachweisbare Verweisrelationen konstituiert: “ Any merely inter-literary, inter-linguistic taxonomic attempt will serve mainly archival purposes and even these in a slightly antiquated fashion ” (Mai 1991: 52). Die Instanz zur Herstellung dieser Bezüge ist vielmehr der Leser, für den es allerdings m. E. nicht völlig belanglos ist zu wissen, ob ein Autor einen Prätext gekannt hat oder nicht, ob er über das gleiche Textrepertoire verfügt wie dieser oder nicht, ob er dessen Verweis-Instruktionen im Text zu folgen weiß oder nicht. Die traditionellen Skalierungen von Intertextualität nach Maßgabe von Kriterien der Referentialität, Kommunikativität, Autoreflexivität, Strukturalität, Selektivität, Dialogizität (cf. Pfister 1985: 25 - 30; Plett 1991; de Beaugrande & Dressler 1981: 188 - 215) und Typologisierungen ihrer Transfer-Formen im Hinblick auf Sprache (z. B. Übersetzungen), Sprachstufe (z. B. mittelhochdeutsche Epen in modernen Fassungen), Sprachvarietät oder Sprachregister (z. B. Dialektfassungen klassischer Balladen; populärwissenschaftliche Sekundärinformation), auf Gattung oder Textsorte (Parodien, Gegendarstellungen, Rezensionen), auf Medien nicht zuletzt, finden nun im ‘ Hypertext ’ -Konzept ihre logische Fortsetzung, Anwendung und Ausweitung. Denn die Herstellung intertextueller Bezüge ist das zentrale Kennzeichen von Hypertext, mittels dessen etwa ein Primärtext als digital gespeicherte Textbasis ergänzt wird durch weitere ‘ Fenster ’ mit Textvarianten, Worterklärungen, Kommentaren, Literatur- und Quellenverweisen, Bild- oder Tonmaterial, Inszenierungsbeispielen, Filmversionen. Mai erachtet deshalb Hypertext-Systeme als prädestiniert für intertextuelle Analyse, denn sie repräsentierten “ a viable technical solution for those intertextualists interested in pointing out interconnections in large archives of diverse kinds of text (verbal, visual, aural) as it allows the construction of comprehensive informational networks ” (Mai 1991: 50). Medialität der Literatur 331 3 Text in den Medien(text)wissenschaften 3.1 Intermedialität Damit rückte ein Typus von Intertextualität ins Zentrum des Interesses, der die (linguistische wie literarische) Texttheorie befruchtet hat: die ‘ Intermedialität ’ . Da moderne Kommunikationsverhältnisse sich zunehmend “ durch mediale Verbundsysteme, intermediale Fusionen und Transformationen ” auszeichnen (Müller 1992: 18), war die Forderung nach einer Theorie der Intermedialität die logische Folge (Müller 1996). Ihre Aufgabe ist die Konstruktion des intermedialen Regelsystems, das den Übergang von Texten eines Mediums in Texte eines anderen mit ihren jeweils medienspezifischen Coderelationen zu beschreiben erlaubt. Die Forderung einer systematischen Medienkomparatistik ist schon älter (Faulstich 1982: 46 - 58); eine Fülle von Fallstudien und Überblicksarbeiten belegt seither ihre Berechtigung in den Textwissenschaften (Hess-Lüttich & Posner eds. 1990; Paech ed. 1994; Helbig ed. 1998; Wolf 2002; Rajewski 2002; Wirth 2005; Paech & Schröter eds. 2008; Genz & Gévaudan 2016). Vor dem Hintergrund der technischen Entwicklung im Bereich multimedialer Kommunikation gewinnt sie noch einmal an Zugkraft (Hess-Lüttich ed. 1982; id. 2004). Wie kann die Repräsentation von Wissen in multimedial zusammengesetzten Texten kulturtypisch optimiert werden? Welchen Veränderungen unterliegt die Information beim Transfer von einem Medium ins andere? Welche Wirkungen hat die Transformation seriell-deduktiver Wissensverarbeitung in linear strukturierten Texten zu assoziativ-konzeptueller Wissensverarbeitung in mehrfach-codierten Textensembles auf deren Rezeption (z. B. in Hypertext- Programmen autonomen Lernens)? Welche Folgen hat der Übergang von der linearen Textstruktur zur ‘ holistischen ’ für die Unterscheidung zwischen ‘ Autor ’ und ‘ Leser ’ im Falle von potentiell beliebig expandierbaren, modifizierbaren, manipulierbaren Hyperdokumenten? Welche kognitiven Gefahren birgt intermediale Dauerreizung durch hypertextuelle Text-Räume (Spitzer 2015)? 3.2 Hypertextualität Theodor Holm Nelson definierte ‘ Hypertext ’ bekanntlich als “ non-linear text ” (Nelson 1967: 195). Was wäre demgegenüber ein ‘ linearer Text ’ ? Als im traditionellen Sinne ‘ linear ’ gelten Texte, deren Materialität eine feste Folge ihrer seriellen Elemente bedingt. Natürliche gesprochene Sprache etwa sei durch ihre zeitlich-lineare Lautfolge ohne räumliche Extension charakterisierbar, natürliche geschriebene Sprache durch die räumlich-lineare Abfolge ihrer Segmente (Phoneme, Moneme, Sätze, Paragraphen, Kapitel etc.) - und diesem Gliederungsprinzip unterliege zwangsläufig auch der Hörer/ Leser von Texten (Nöth 1994). Das traf schon immer nur bedingt zu, Hypertexte heben es auf. Den nicht-linearen Aktivitäten des Text-Rezipienten wird der semiotische Textbegriff deshalb eher gerecht als der linguistische. Wer den Text von vornherein als ‘ konstruktive Gestalt ’ , als Gefüge, Gewebe, Geflecht, eben als Netzwerk auffasst, statt nur als Kette, Linie, Sequenz, Syntax von Zeichen, für den verliert der Übergang vom ‘ analogen ’ zum ‘ digitalen ’ Text, vom Text zum Hypertext, die heute oft behauptete Qualität des ‘ Quantensprungs ’ . Multimodal konzipierte Textbegriffe, die verbale, para-verbale und non-verbale Codes (Sprache, Graphik, Farbbilder, Bildanimation, Töne, Klangsynthese, Film etc.) textuell 332 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) integrieren und intertextuelle Anschlussstellen in potentiell beliebiger Zahl bieten, reichen übrigens weit in vorelektronische Zeiten zurück (s. u. 5.1). Vannevar Bush schwebte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Maschine vor (Memex), die Informationen nach einer anderen als der den Regeln formaler Logik und starrer Indexierung folgenden Methode zu speichern und abzurufen erlaube. Nach dem Modell assoziativer Denkprozesse sollten einzelne ‘ Dokumente ’ zu einem netzartig verknüpften Informationssystem verbunden werden: die Keimzelle des heutigen Internet und WorldWideWeb (cf. Krol 1992: 227 - 242) und ein zugleich semiotisches Konzept von Text-Netzwerken avant la lettre, das in der terminologischen Metaphorik das neuro-physiologische Modell des eher assoziativ-parallel als deduktiv-seriell funktionierenden Gedächtnisses antizipierte. Der 1945 in The Atlantic Monthly publizierte Vorschlag zur Entwicklung von Text-Automaten “ that serve a man ’ s daily thoughts directly, fitting in with his normal thought processes, rather than just do chores for him ” (Bush 1967: 76), wurde später von Douglas Engelbart und Theodor Holm Nelson aufgegriffen, verfeinert und fortentwickelt. Beide folgen Bushs Assoziationsansatz zur Textvernetzung. Engelbart konzentriert sich dabei auf die maschinelle Simulation heuristischen Problemlösungsverhaltens und schlägt damit die Brücke zwischen Kognitionspsychologie, Linguistik und Computerwissenschaft. Seine Anregungen sollten einen nicht unerheblichen Einfluss gewinnen auf neuere geisteswissenschaftliche Ansätze texttheoretischer Modellbildung. Theodor Holm Nelson schlägt noch expliziter die Brücke von der Technologie der Automaten zur Textwissenschaft, als er (unabhängig von Gérard Genette und mit ganz anderen Intentionen als dieser in seiner späteren Transtextualitätstheorie 3 ) bereits in den 60er Jahren den Begriff Hypertext prägt und in seinem Hauptwerk mit dem programmatischen Titel Literary Machines (Nelson 1987) von der Prämisse seinen Ausgang nimmt, “ that hypertext is fundamentally traditional and in the mainstream of literature ” (Nelson 1987: 1/ 17). Literatur ist dabei für ihn der sich in historischer Tradition entfaltende Umgang mit Texten fiktionaler oder nicht-fiktionaler Art. Was diese Texte jedoch von Hypertext unterscheide, sei ihre Struktur der linearen Sequenz, der inhaltlichen Organisation des Darstellungsverlaufs und der semiotischen Modalität der Präsentation. Hypertext erweitere die Freiheit des Lesers im Umgang mit dem Text entscheidend (Nelson 1987: 1/ 195): elektronische Anschlussstellen ( “ links ” ) erlaubten ihm (durch Verzweigung “ into trees and networks ” ) den Zugriff auf andere (räumlich noch so weit entfernte) Texte, er bestimme den Detaillierungsgrad der Darstellung ( “ multiple levels of summary and detail ” ), er entscheide über die Darbietungsform der Information in Wort und Schrift, in Bild oder Ton, in Graphik oder Film oder allem zusammen, er werde vom passiv rezipierenden Leser zum aktiv in den Textprozess eingreifenden Co-Autor, der den Text in seinen Teilen ergänzt, verkürzt, verändert, manipuliert, destruiert nach seinem Gusto und Interesse. Hypertext werde so nachgerade zum methodischen Instrument der Dekonstruktion schlechthin (cf. Landow 1992: 5). 3 Der von Genette im Rahmen seiner Intertextualitätstheorie (1982: 7) gebrauchte Begriff von Hypertextzur Bezeichnung des Rückverweises eines Posttextes auf einen Prätext ( “ hypotexte ” ) ist demgegenüber eine rein literaturtheoretische Kategorie, die er z.T. in kritischer Auseinandersetzung mit narratologischen Ansätzen von Mieke Bal entwickelt (cf. auch de Saussures “ Hypogramme ” ): Genette 1982: 11, 469; cf. id. 1998: 243; cf. Bal 1997. Medialität der Literatur 333 Dies wirft Fragen auf, die eine Neukonzeption der traditionellen Texttheorie erfordern. Welches ist die Einheit des Textes, wenn seine Gestalt frei manipulierbar ist? Welches sind seine Segmente, wenn der Wechsel zwischen den Codes semantisch Gewinne oder Verluste der Informationsstruktur bedingt? Was sind die ‘ nuklearen ’ , nicht weiter reduzierbaren oder transformierbaren Einheiten? Welches sind die Grenzen des Textes, die ihn von anderen Texten, Kontexten, Ko-Texten trennen? Verändert sich Textualität beim Übergang vom analogen zum digitalen Medium? Welche Bedeutung transportiert ein Text, der sich im Prozess jeweiliger Lektüren erst konstituiert? Wie steuern die audio-visuellen Codes diesen Prozess? Welche Anwendungsperspektiven eröffnen die beliebige extensionale Expandierbarkeit und plurimediale Transformierbarkeit des Konzeptes für die Textwissenschaft? Es ist kein Zufall, dass Poststrukturalisten wie Roland Barthes, Dekonstruktivisten wie Jacques Derrida, Rezeptionstheoretiker wieWolfgang Iser oder Semiotiker wie Umberto Eco die text- und diskurswissenschaftliche Tradition des Konzeptes gegen dessen Usurpation durch die Automaten-Ingenieure der Informationswissenschaften zu verteidigen suchten, zumal seine “ praktische Umsetzung in Anwendungszusammenhängen [. . .] bisher im wesentlichen dem Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften zugute gekommen [sei und] von einer erfolgreichen Anwendung und Übertragung dieser Ansätze im Bereich der Geisteswissenschaften bisher nicht die Rede sein ” könne (Rieger 1994: 376 f.). Das hat sich seither im Zeichen von Digital Humanities in den letzten 20 Jahren gründlich geändert. Um Hyperfiction und Digitale Poesie wissenschaftshistorisch angemessen einordnen zu können, bedarf es daher einiger Vorüberlegungen zur ‘ Textualität von Hypertext ’ in historischer, struktureller und ästhetischer Perspektive. 4 Die Textualität von Hypertext 4.1 Die historische Perspektive: Von der Turing-Maschine zum multimedialen Text-Generator Nach den Medien-Epochen der Oralität und der Literalität (Ong 2016) erreicht die Wissensgeschichte des Menschen die der Digitalität (Kaeser 2016: 27). Die Hypertext- Historiographie (Kuhlen 1991; Nyce & Kahn eds. 1991; Fendt 1995) unterscheidet Phasen der Mechanisierung (1932 - 1967), Digitalisierung (1961 - 1985), Spezialisierung und Kommerzialisierung (1985-? ). Wie wäre die gegenwärtige Phase zu etikettieren? Ludifizierung? Indifferenzialisierung? Infantilisierung? In seinen “ Thesen zur Geburt der Hypermedien ” rekonstruiert der Informatiker Coy (1994) die historischen Bedingungen der heute (im Zeichen von Google, Facebook, Twitter etc.) zur vollen Entfaltung gelangenden “ kulturell subversiven ” Kommunikationsrevolution durch die Omnipräsenz leistungsstarker Medienvernetzung. Den entscheidenden Schritt von Gutenbergs artificialiter scribere zur algorithmischen Programmierung der Automaten und damit zur “ Maschinisierung der Kopfarbeit ” (Nake 1992: 181 - 201) vollzog der (1954 von einer homophoben Justiz in den Selbstmord getriebene) geniale Mathematiker Alan M. Turing. Durch die mit der ‘ Turing-Maschine ’ eröffnete Möglichkeit der digitalen Codierung von Texten beliebiger semiotischer Struktur und Modalität finden die Umwandlung mechanischer, elektrischer, thermodynamischer, biochemischer Impulse und die sensuelle Kontingenz optischer, akustischer, gustatorischer, olfaktorischer, haptischer Signalwerte qua 334 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) Digitalisierung erstmals ein gemeinsames Medium ihrer einheitlichen, präzis kopier- und reproduzierbaren maschinellen Speicherung, Übertragung und intermedialen Übersetzung. An den daraus folgenden Wandel unserer tradierten Kommunikationskultur (mit den entsprechenden Folgen für die überlieferten Muster vertrauter Textstrukturen und Textsorten-Gliederungen, für die Sicherheit im Urteil über ‘ Original ’ und ‘ Kopie ’ , über authentisches Bild und photographisches Negativ) haben wir uns innerhalb mediengeschichtlich kürzester Zeit gewöhnt, wenn wir statt Briefen und Billetten e-mails oder sms- Notizen versenden und tweets ‘ posten ’ , wenn wir transkontinental statt telegraphische Depeschen zu übermitteln per skype mit Bild telefonieren, wenn wir Filme aus den Netzen laden statt klobige Disketten einzulegen, wenn wir Musik aus den i-pods im Ohr stereoskopisch zum Klingen bringen statt Schallplatten aufzulegen, wenn wir bei Facebook schnell wachsende Listen von ‘ Freunden ’ führen (die bei suboptimalem Einsatz genauso schnell wieder de-friended werden), wenn wir im Angebot von zig-Tausenden Apps (applications) im handlichen i-phone-Format die Übersicht verlieren, wenn wir via Twitter aus der global community allerlei news blogs aufschnappen über eine gleichzeitige (vermeintliche) Wirklichkeit, die real sein mag oder auch ‘ virtuell ’ , wenn wir in den social networks mit unsern Identitäten kokettieren, wenn wir Bibliotheken im handlichen Kindle, i-pad oder Android Tablet gespeichert herumtragen, wenn wir in Werbe-, Fernseh- oder Kinofilmen (mit fließendem Übergang dazwischen) eintauchen in die fantasy world der durch 3D-Computeranimation technisch manipulierten Wahrnehmung. Die medientextintegrierenden Maschinen eröffnen “ durch ihre algorithmische Programmierbarkeit neue Möglichkeiten der interaktiven Nutzung ” (Coy 1994: 73), aber eben auch des Missbrauchs. Unser Umgang im Alltag wird längst durch multimediale Kommunikation bestimmt, unsere Wahrnehmung durch die Automaten verändert: “ Die Geschichte der Medien ist eine Geschichte der Wahrnehmungsmuster ” (Bolz 1990: 134). Der ‘ holistische ’ Zeichengebrauch im Umgang mit Konzepten wie Hypertext erfordert neue Seh-, Sprech-, Denkweisen. Sind wir dafür kognitiv gerüstet (cf. kritisch, aber kontrovers: Spitzer 2015)? “ Werden wir die Sprache des Computers sprechen? ” (Gauger & Heckmann eds. 1988). Wenn ja, werden wir dann auch in den Bahnen denken, die die Maschine uns vorgibt? Was wird aus den im individuellen “ Leseerlebnis von Texten gemachten (emotionalen, intellektuellen, sozialen) Erfahrungen von interpretierter Welt ” , wenn sie vollends ersetzt werden durch die “ Sensationen der via Bildschirm erlebbaren Mensch-Mouse- Manipulationen ” (Rieger 1994: 401)? Wird Kreativität dann an die Apparatur delegiert und der Mensch zum “ Angestellten des Gestells (Heidegger) ” (Söring 1997: 41)? Kurz, es stellt sich die Frage: vollzieht sich nicht im Vordringen einer computergerechten Sprache lautlos eine Kulturrevolution, deren Folgen kaum schon abzusehen sind? Bringt der expandierende Umgang mit Computern eine ähnliche Bewußtseinsänderung mit sich, wie sie seinerseits [sic] die Einführung der Schrift, der Übergang von einer oralen zu einer skripturalen Kultur mit sich brachte? Hat hier nicht, mit Thomas Mann zu sprechen, etwas begonnen, “ was zu beginnen kaum schon aufgehört hat? ” (Heckmann & Gauger 1988: 9). Medialität der Literatur 335 4.2 Die strukturelle Perspektive: Systemaufbau der multimedialen Textintegration Für das texttheoretische Interesse sind vor allem die technologisch bedingten Veränderungen geltender Prinzipien der Textkonstitution, Textproduktion, Textrezeption, Texttransformation, Textdistribution bedeutsam, die sich mit dem Hypertext-Konzept in praktisch unbeschränkter Variabilität und Anwendbarkeit abzeichnen und deren Rückwirkungen auf die kommunikativ-medialen Funktionen bzw. die sprachlich-textuellen Formen traditionell linearer Textkonstitution Kontur gewinnen. Der Systemaufbau basiert - noch diesseits jeder informationstechnisch akzeptablen Standardbeschreibung - auf der Kombination weniger Elemente (cf. Rieger 1994: 390 ff.; Fendt 1995: 53 - 77). Die elektronische Verknüpfung von Datenbasen unterschiedlicher Struktur und Funktion (Texte, Graphen, Tabellen, Bilder, Videos, Töne, Geräusche, musikalische Sequenzen) mit Bearbeitungsinstrumenten (Textverarbeitung, numerischer Kalkulation, Bildbearbeitung, Graphik- und Statistik-Programmen) durch Zeigerstrukturen (pointers bzw. anchors) oder Bildsymbole (icons) läßt sich durch die heute gängige ‘ Fenstertechnik ’ herstellen, darstellen, verändern, wiederholen. Jedem ‘ Fenster ’ auf dem Bildschirm korrespondiert ein ‘ Knoten ’ (node) in der Datenbasis, der durch entsprechende Verknüpfungen (links) aufgerufen, ‘ geöffnet ’ und mit anderen Knoten verbunden werden kann. Knoten und Verknüpfungen, also Texte als informationelle Einheiten (units of information) und intertextuelle Verweisfunktionen (Lesezeichen, Annotationen, intra-/ extratextuelle Verbindungen), sind die Elemente, die die Netzwerk-Struktur des Hypertextes ermöglichen, bei dessen ‘ Lektüre ’ der ‘ Leser ’ den vom ‘ Autor ’ in den Text eingeschriebenen Verknüpfungsinstruktionen folgen oder selbst zum ‘ Autor ’ werden kann, indem er neue Verknüpfungen herstellt und Knoten der Datenbasis manipuliert oder ergänzt oder kreïert (cf. Suter 2000; Simanowski 2002). DieVerknüpfungen bzw. Verweisfunktionen können über mehrere Ebenen hinweg erfolgen und zu einem assoziativ verzweigten Lektüreprozess führen, der den ‘ Leser ’ wie beim Blättern in einer Enzyklopädie möglicherweise weit vom Ausgangstext fortführt. Je nach Verweisebene entscheidet der ‘ Leser ’ selbst über seine Lesestrategie nach Maßgabe seiner Interessen und Relevanznahmen. Die Freiheit im Umgang mit Texten wird einerseits erkauft mit der Gefahr der Orientierungslosigkeit und Überinformation ( “ Datenmüll ” ), die die ‘ Aktivität ’ des Lesers in Passivität umschlagen lässt, wenn nicht wirksame Navigationshilfen dem Leser/ Autor (reader/ writer) die Orientierung in der Netzwerk-Struktur von Hypertexten erleichtern und ihm in der Pluralität der Lesewege und Textalternativen einen kohärenten Verstehenszusammenhang zu etablieren erlauben: so möchte er als Leser die Lektüre eines Textes vielleicht in historischen oder kulturkontrastiven Perspektiven vertiefen oder als Autor Teilaspekte des Themas argumentativ weiterverfolgen und illustrativ zu verwandten Konzepten in Beziehung setzen - seine ‘ Bibliothek ’ mit den Enzyklopädien und Nachschlagewerken hat er im Laptop (oder smart phone, i-pad, tablet) ja stets dabei, und der Griff ins Regal wird zum Klick mit der mouse oder zur leichten Berührung von touch screens. Andererseits bedarf es einer geschulten Mediennutzungsethik, um das eigene Wissen vom vorgefundenen zu unterscheiden, um sich der Authentizität der Quelle zu vergewissern, um das Zitat vom Original abzuheben, um das Relevante im Meer des Irrelevanten zu erkennen, Tatsachen im Nebel von Gerüchten, das Grundlegende im 336 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) Oberflächlichen, das Sein im Design: die Maßstäbe scheinen hier zunehmend unsicher zu werden, wenn die Textverarbeitungspraxis der medialen multitasking-Virtuosen dafür als Indiz gelten darf (sei es unter Philologie-Studenten, die ihr Fach dereinst als ‘ Freunde des Wortes ’ wählten und die heute ihre copy&paste-Elaborate aus den vom Netz offerierten Info-Schnipseln zusammenpuzzlen, sei es unter Bloggern, die als Multiplikatoren ihrer ‘ postfaktischen ’ Weltsicht missionarisch Einfluss ausüben wollen). Was an kontextueller Komplexität potentiell verloren geht (durch die Reduktion der Vielfalt von Texten auf programmierte Knoten und selegierte Segmente), wird im Glücksfalle durch die Pluralität der Perspektiven wieder gewonnen, die dem ‘ Leser ’ einen immer wieder anderen Blick auf den Text zu werfen erlaubt. Er wählt je nach Interesse zwischen den in einem Knoten angebotenen Alternativen und eröffnet sich damit immer neue Pfade oder Fährten (trails) durch das Labyrinth der Texte im ‘ Rahmen ’ (frame) der durch das System vorgezeichneten Grenzen. Die Freiheit der Wahl zwischen den Verweisen (nach figurativen Regeln als Explikation des ‘ Stils ’ ) ist also keineswegs unendlich, wie so oft suggeriert; sie wird vielmehr begrenzt durch den ‘ Rahmen ’ des Systems, innerhalb dessen die Such-Strategien der Textvernetzung figurieren nach limitativen Regeln als Explikation des Mediums (s. Hess-Lüttich 1981: 120 ff.; cf. das textsemiotische Konzept der Szenographie bei Eco 1998). Solche Verfahren, Übersicht zu gewinnen (wie sie in der Buchkultur über Jahrhunderte hinweg entwickelt wurden), haben vom Hypertext-System inzwischen zurückgewirkt auf den Aufbau traditioneller Textstrukturen (das ‘ Textdesign ’ ) der Presse, der Fernsehnachrichten, der Werbung (Roth & Spitzmüller eds. 2007). 4.3 Die ästhetische Perspektive: Literatur, Hypermedia und Maschine Als Theodor Holm Nelsons opus magnum über die Literary Machines (1987) erschien, gewannen mit dessen zunehmender Rezeption in den Cultural Studies auch schnell die Stimmen an Kraft und Gehör, die für eine dezidiert literaturtheoretische Fundierung des Hypertext-Konzepts plädierten (cf. Bolter 1991; Delany & Landow eds. 1991; Landow 1992). Der amerikanischen Literary Theory galt Hypertext bald als ein wesentlich literarisches Genre, das die avantgardistische Tendenz zur narrativen Delinearität fortführe und sich herleiten lasse aus dem Bestreben von Autoren, aus den medialen Begrenzungen des Buches auszubrechen und den Leser als aktiven Partner in ihr Schreiben einzubeziehen (Heibach 2000: 215). Landow verglich es mit der Poetik des Aristoteles und fand nichts mehr von “ fixed sequence, definite beginning and ending, a story ’ s ‘ certain definite magnitude ’ , and the conception of unity or wholeness ” (Landow 1992: 102), dafür umso mehr Hypertext- Vorläufer: Laurence Sterne ’ s Tristram Shandy mit seiner Kunst der Digression (cf. Iser 1984), James Joyce ’ s Ulysses und Finnegans Wake mit seinen enzyklopädisch verzweigten Assoziationsketten und subtilen Verweisungsnetzen (cf. Eco 1987: 72; id. 1990: 138), Alain Robbe-Grillet oder Jorge Luis Borges oder Vladimir Nabokov. Literarische Texte dieses Typs seien Belege für den Versuch derAutoren, “ to divorce themselves from imposing a particular reading of their texts on their readers, attempting to eliminate linearity of texts ” (Ledgerwood 1997: 550). Nicht-Linearität, Leser-Aktivität, Intertextualität, Pluralität der Lesarten und Offenheit der Lesewege: für jedes dieser fünf konstitutiven Merkmale von Hypertext wurden literarische Vorbilder gefunden, resümiert Fendt (1995: 108) die Bemühungen von Autoren, Medialität der Literatur 337 “ das Experimentieren mit literarisch-ästhetischen Mustern [und] Kriterien, die auch für Hypertext gelten, auf ihre Texte ” anzuwenden. Es war das literarästhetische Programm französischer Autoren wie Raymond Queneau und Julio Cortázar, Marc Saporta und Georges Perec und anderer, die sich in der Gruppe O ULIPO (OUvroir de la LIttérature POtentielle) zusammengeschlossen hatten und Texte darboten, deren Sinn sich dem Leser erst erschloss, wenn er die nicht-linearen Textteile selbst zu einem kohärenten Ganzen verschmolz. Queneaus Cent mille milliards de poèmes etwa bedürfe eines aktiven Lesers, der sich als Co-Autor verstünde (cf. Fendt 2001: 107). Im Rückblick stellt sich die Frage, ob den Jüngern der postmodernen Literary Theory im Spiel mit ihren Metaphern nicht auch die eine oder andere sachliche Ungenauigkeit unterlief, als sie mit Derrida oder Bataille die “ unlimited semiosis in the semiotic web ” (Eco: cf. Chandler 2001) beschworen. Die chunks und links im Hypertextsystem sind immerhin berechen- und bezifferbar; die Zahl möglicher Verknüpfungen stößt an physikalische Grenzen der Rechnerkapazität (und physische Grenzen der Perzipierbarkeit); der user (Leser, Autor) muss die Verbindungen herstellen zwischen von ihm definierten und selegierten Texteinheiten im ‘ Rahmen ’ der Möglichkeiten des Programms; die Einheiten (Texte, Knoten, chunks of content) müssen sinnvolle (nicht notwendigerweise vom Erstautor als solche intendierte) Anschlussstellen für weitere Verknüpfungen enthalten; mit der Zahl der Verbindungen verliert die Rede vom Text als einer semantischen Funktionseinheit an Sinn; nicht alle Verbindungen sind von gleicher Plausibilität. Wären alleVerbindungen gleich gültig, würden sie gleichgültig gegenüber dem Anspruch ihrer Rechtfertigung. Gegen diese Indifferenz hat Umberto Eco (1990) die Grenzen der Interpretation markiert und Plausibilitätsansprüche geltend gemacht. Unter Rückgriff auf Peirce erinnerte er daran, dass auch bei theoretischer Unbegrenztheit potentieller Verbindungen gegebener Interpretanten mit Zeichen(komplexen) die Zahl der faktisch gewählten Verbindungen endlich und begrenzt sei. Nicht alle Metatexte zu Texten seien gleich-wertig, einige setzten sich durch, andere würden mit Fug verworfen, bestimmte Verbindungen machten mehr Sinn als andere, manche Wege führten leider auch in Sackgassen. Sein Bedenken gilt es im Auge zu behalten, wenn die Textualität von Hypertext texttheoretisch als primär literarische ausgezeichnet wird, die jeden Bezug und jede Bewertung außerhalb argumentativer Plausibilitätshierarchien gleich gewichtet. 5 Digitale Poesie: Netzliteratur, Hyperfiction 5.1 Hypertext als Objekt der Textwissenschaft Der Gegenstand der Literatur- und Textwissenschaften ist durch die kulturellen Konsequenzen der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung Veränderungen unterworfen, denen text- und literaturtheoretisch Rechnung zu tragen ist. Die Anwendung poststrukturalistischer, psycholinguistischer, dekonstruktivistischer Ansätze auf Hypertext hat interessante Parallelen, aber auch signifikante Veränderungen der jeweils zugrundeliegenden Textauffassungen zutage gefördert. Wenn z. B. Roland Barthes ’ Text-Einheit der ‘ Lexien ’ mit den Hypertext-Einheiten der ‘ Knoten ’ verglichen wird, so exponiert dies das Problem der adäquaten (definierbaren, intersubjektiv prüfbaren) Textsegmentierung, das durch die multimediale Polycodierung noch an Schärfe gewinnt. Viele Formulierungen 338 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) Derridas zum Text als Netz unendlicher Verweisstrukturen drängen sich geradezu auf für einen Vergleich mit Hypertext und gewinnen dadurch oft überhaupt erst ein gewisses Maß an Anschaulichkeit. Bei manchen flink formulierten Analogien zwischen Formen der Konnexität in Text und Hypertext erweist sich der Mangel linguistischer Kenntnisse indes als Nachteil. Da wird von der Linearität der materialen Zeichenfolge auf die der von ihr bezeichneten thematischen, semantischen, logischen, argumentativen oder ideationalen Struktur geschlossen, was bekanntlich ein Trugschluss ist (woran schon Halliday 1978 erinnerte). Umgekehrt vermag der kognitionspsychologisch und psycholinguistisch geschulte Blick auf Prozeduren der Textverknüpfung (linking of chunks) bei Hypertext möglicherweise zugleich das Verhältnis von Prozessen des Text-Verstehens auf den Ebenen von Propositionen, Propositionsclustern und Propositionssequenzen zu erhellen (cf. van Dijk 1980: 183). Wie beim Text-Verstehen die ihm eingeschriebenen Instruktionen des Autors und die Leistung des Lesers zusammenwirken, seine Selektion aus dem Potential der Verweise und seine Konstruktion über den Leer-, Schnitt-, Gelenk- oder Unbestimmtheitsstellen des Textes, hat ja schon die Rezeptionsästhetik (Michel Riffaterre, Wolfgang Iser usw.) hervorgehoben und damit den Boden bereitet für die Neu-Definition der aktiven Rolle des Hypertext-Rezipienten als user und Mitspieler in virtuellen Text-Welten. Die Spielregeln werden ihm dabei mit einigem technischem Nachdruck ins Bewusstsein gehoben, denn jeder Wechsel der Perspektive im Verstehen des Textes, seiner Ebenen und Verweispotentiale, ist mit der physischen Aktivierung eines ‘ Fensters ’ verbunden, das ihm die gewählte Perspektive im Wort-Sinne ‘ er-öffnet ’ . Diese durch technische Restriktionen erzwungene neue Bewusstheit im Umgang mit Texten emanzipiert den Hypertext-Leser einerseits gegenüber der intentio auctoris, stärkt aber andererseits seinen Respekt gegenüber der intentio operis und vielleicht auch sein Misstrauen gegenüber der Willkür, mit der heute jede beliebige intentio lectoris herrisch Achtung heischt. Denn anders als mancher trendige Literatur-Dekonstrukteur des akademischen Betriebs oder angesagte Textzertrümmerer des Regietheaters, der sich beschwingt von den Fesseln präziser Lektüre, historischer Kenntnis und plausibler Rechtfertigung seiner Interpretation befreit, muss sich der Hypertext-Leser die Brücken seiner Assoziationen selber bauen - und die sollten tragen über die Leer-Stellen dazwischen. 5.2 Von der Literatur im Netz zur Netzliteratur Zu den Aufgaben der Mediensemiotik gehört die Reflexion auf die ästhetische Dimension des Zeichenwandels unter dem Einfluss der typologischen Expansion und technologischen Innovation des Mediensystems (Schnell 2000; Gendolla & Schäfer eds. 2007). Die Rolle der Autoren steht in Frage bei kollektiven Formen der Literaturproduktion im Rechnerverbund; die Textur ihrer Werke und deren Perzeption verändern sich in multimedialen Textokkurrenzen. Neue Genres wie Netzliteratur, Cybertext, Hyperfiction, Computerspiel und Filmanimation, Fernseh-/ Videoformate für Rechner und smart-phones, Text- und Technodesign und e-book-novel erfordern neue Lektüre-Modelle, zu deren Entwurf und theoretischer Grundlegung es einer textwissenschaftlich systematischen Erforschung der vielfältigen und sich wechselseitig befruchtenden Formen künstlerischen Ausdrucks in Medialität der Literatur 339 allen Medien und über die kulturellen Grenzen hinweg bedarf (Knoblauch & Kotthoff eds. 2001; Jäger et al. eds. 2010). Was im deutschsprachigen Raum anfangs ‘ Netzliteratur ’ genannt wurde, begann mit einem (von der Zeit und IBM) 1996 ausgerufenen Wettbewerb (Suter & Böhler 1999: 11 - 14). Etablierte Buchautoren wie Joseph von Westphalen, Matthias Politycki oder Ilija Trojanow beteiligten sich 1998 an dem vom ZDF- Kulturmagazin Aspekte angeregten Novel-inprogress-Projekt; Rainald Goetz ließ das Publikum via elektronischem Tagebuch an seinem Leben teilhaben (sein Blog Abfall für alle. Mein tägliches Textgebet erschien 1999 als Buch). Im Netz gerate der Text “ in Bewegung und interagiert mit anderen semiotischen Systemen ” , die elektronisch vermittelte Verbindung führe “ zu kooperativen Literaturprojekten, die durch Offenheit gekennzeichnet sind und sich die Transformation als konstitutive Existenzform zu eigen machen ” (Heibach 2000: 7). An solchen Gemeinschaftsprojekten wie Forum der Dreizehn oder Am Pool (Lager & Naters eds. 2001) beteiligten sich zeitweilig Autoren wie Christian Kracht, Elke Naters, Georg M. Oswald, Moritz von Uslar oder Alban Nikolai Herbst; Thomas Hettche betreute das N ULL -Projekt mit Autoren wie John von Düffel, Burkhard Spinnen, Dagmar Leupold, Thomas Meinecke, Judith Kuckart oder Helmut Krausser, deren Text-Fragmente von den Herausgebern ‘ vernetzt ’ wurden, obwohl sie kaum je ( “ intertextuell ” ) aufeinander verwiesen. Bald beteiligten sich so viele Leser-Autoren an virtuellen ‘ Schreibwerkstätten ’ (z. B. “ Webring ” ), dass Oliver Gassner zur Jahrtausendwende mehr als 4000 Einträge bzw. Links zu Autoren von ‘ Amman ’ bis ‘ Zopfi ’ zu einem literarischen Reiseführer von über 800 Seiten versammeln konnte; alsbald wuchs die Sammlung mit dem Namen “ Carpe ” zum größten deutschsprachigen Literaturverzeichnis im Internet heran. Die Leser-Autoren experimentierten mit den neuen Formen der Chats und Textbausteine, der Zitate und Verknüpfungen, der Text-Bild-Collagen und eingebauten Video-Animationen. Die neuen Möglichkeiten des polymedialen Spiels mit ästhetischen Formen wurde auf verschiedenen, freilich oft kurzlebigen Plattformen intensiv diskutiert; einen Überblick über derzeit noch laufende Projekte bieten die Websites wie www.netzliteratur.net (ed. Auer, Heibach & Suter Suter, die auch eigene Websites betreuen: www.cyberfiction.ch [Suter], www.netzaesthetik.de [Heibach]), www.dichtung-digital.de (ed. Simanowski), www.hyperfiction.de (ed. Henning), www.p0es1s.net (ed. Block) [alle Adressen zuletzt geprüft am 31. 12. 2016]. ‘ Netzliteratur ’ ist im Unterschied zur ‘ Literatur im Netz ’ medienspezifisch konzipiert und strukturiert: “ Schreiben im Netz bezeichnet nicht die Verlagerung des üblichen Produktionsprozesses in ein neues Präsentationsmedium, es bezeichnet einen Vorgang, der auf den spezifischen ästhetischen Möglichkeiten der digitalen Medien aufsetzt ” (Simanowski 2002: 13). Das gilt z. B. für kollaborative ‘ Schreibprojekte ’ wie die von Alvar Freude und Dragan Espenschied (www.assoziations-blaster.de), Claudia Klinger (claudia-klinger. de) oder Regula Erni (www.litart.ch). Bei dem seit 1997 weiter wachsenden Projekt “ 23: 40 ” von Guido Grigat (www.dreiundzwanzigvierzig.de) ist noch Raum zum Mitmachen: 1440 Minuten eines Tages sind mit ‘ Erinnerungen ’ zu füllen, für jede Minute eine Webseite, die nach einer Minute erlischt und der nächsten Platz macht (am 31. 12. 2016 liegen in Phase I 902 Beiträge vor, in Phase II 339). 340 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) 5.3 net art: Hypertext - Hyperfiction - Hypermedia Hinter Genre-Bezeichnungen wie ‘ Hyperfiction ’ oder ‘ Cyberfiction ’ oder auch ‘ Interfiction ’ - in diesem Terminus sollen nach Simanowski (2002: 18 ff.) Merkmale der Interaktivität, der Intermedialität und des Internet verschmelzen mit solchen der medienübergreifenden ästhetischen Inszenierung einer Fiktion - verbirgt sich ja in noch laxer Redeweise durchaus Unterschiedliches: neben den genannten kollaborativen (Mit-)Schreibprojekten, zu denen Autoren-Leser (writer & reader werden zuweilen graphemisch griffig zum “ wreader ” vereint) gemeinsam ihre linear konzipierten Textbausteine zusammentragen, werden darunter oft auch noch die multilateralen Dialog-Rollenspiele der so genannten Chats gezählt, in denen im schnell geschriebenen Gespräch so etwas wie ein gemeinsamer Text entsteht, der mit der dazu nötigen Geduld linear sich verfolgen ließe (cf. Beißwenger ed. 2001; id. 2007). Die aber wären sinnvollerweise als eigene Text- oder Dialogsorte zu beschreiben (Hess-Lüttich 2002). Demgegenüber bilden die Mitschreibeprojekte ein Subgenre der Netzliteratur, das bereits in weitere Untergliederungen sich auszudifferenzieren beginnt: in solche, bei denen die Autoren sukzessive an einer linear erzählten Geschichte weiterbasteln (z. B. der Fraktalroman oder Claudia Klingers Beim Bäcker), solche, bei denen sie an einer multilinearen Geschichte schreiben mit verschiedenen Zweigen (z. B. Roger Nelkes Die Säulen von Llacaan) und solche, bei denen sie ihre Einfälle zu einem gegebenen Stichwort beisteuern, die dann allenfalls (wie beim Assoziations-Blaster, s. o.) maschinell und automatisch in lockere Verbindung gebracht werden. Von ‘ Hyperfiction ’ im engeren und strengeren Sinne dagegen kann eigentlich erst dann die Rede sein, wenn sie den medienspezifischen Regeln der hypertextuellen Textproduktion und Textkonstitution folgt (s. o.), also systematisch Gebrauch macht von den neuen Möglichkeiten des Mediums zur Vernetzung von Textblöcken durch entsprechend markierte digitale Hyperlinks. Sie sind die konstitutiven Einheiten von Hyperfiction, mittels deren die narrativen Pfade geschlagen werden durch die Text-Räume der Server. Der Autor verwebt die Fäden der Textur und behält, im Glücksfalle, die Übersicht; der Leser knüpft sie neu, nach eigenem Gusto, und montiert sich so den ihm vielleicht gemäßen Text. Die Montage bleibt freilich im vom Autor definierten Rahmen des Programms. Es ist zugleich eines der entscheidenden Kriterien für die Beurteilung einer literarischen Gattung, deren Qualität sich durch Sprache und Stil allein nicht mehr verbürgt. Hinzu treten Kriterien des gefälligen Textdesigns und der stimmigen Integration polycodierter Textelemente wie Grafiken und Tabellen, Töne, Geräusche, musikalische Sequenzen, Photos, Bilder, Videos, multimodale Animationen. Aus der Summe solcher Kriterien ergibt sich das Spezifische des neuen Genres und der komplexere Maßstab seiner Beurteilung, weshalb das klassische Instrumentarium zu seiner Beschreibung entsprechend zu erweitern wäre (Simanowski 2002: 146 f.): Die Ästhetik der digitalen Literatur ist in hohem Masse eine Ästhetik der Technik, denn die künstlerischen Ideen müssen in die Materialität des Stroms überführt werden, ehe sie auf der Ebene sinnlicher Vernehmbarkeit erscheinen können. Dies erfordert vom Autor eine weitere bisher nicht notwendige Qualifikation: neben der ästhetischen - und zwar multimedial - ist die technische nötig. Medialität der Literatur 341 Sind die polycodierten Hypermedia noch Literatur? Wird das ästhetische Vergnügen an der Kunst sprachlicher Gestalt überlagert, ja verdrängt von dem am Raffinement der Text- Oberfläche? Das ‘ Oberflächliche ’ so mancher Versuche digitaler Literatur ist nicht zufällig Gegenstand pointierter Kritik von am hergebrachten Kanon geschulten Experten (cf. Wirth 1997). ‘ Net-Art ’ , Netz-Kunst ist deshalb vielleicht in der Tat das unverfänglichere Gefäß für ‘ Werke ’ wie die von Jenny Holzer oder Barbara Kruger, in denen Sprache, Bild und Ton sich vereinen oder wie die von Lance Shields, dessen Tele-Phony Telefon, Radio und Computer im digitalen Tableau medienkritisch kombiniert und reflektiert, Werke also, die ein Terrain sondieren, auf dem wir das Gedeihen neuer Kunst-Formen beobachten können (cf. Simanowski et al. eds. 2010). 6 Literatur Adamzik, Kirsten 2004: Textlinguistik. Eine einführende Darstellung, Tübingen: Niemeyer Antos, Gerd & Heike Tietz (eds.) 1997: Die Zukunft der Textlinguistik. 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