eJournals Italienisch 40/79

Italienisch
0171-4996
2941-0800
Narr Verlag Tübingen
2018
4079 Fesenmeier Föcking Krefeld Ott

Christoph Söding: Helden für Italien. Die Literatur des frühen Risorgimento. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann 2017, 238 Seiten, € 39,80

2018
Richard Schwaderer
124 Buchbesprechung Christoph Söding: Helden für Italien. Die Literatur des frühen Risorgimento. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann 2017, 238 Seiten, € 39,80 Der Verfasser dieser von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im WS 2016/ 17 angenommenen Dissertation eröffnet mit dem Titel seiner Studie ein weites Feld Zum einen wird der Leser eingestimmt auf eine Revue von Persönlichkeiten, die unter dem schillernden, ja vieldeutigen Begriff ‘Helden’ firmieren können und deren Handeln offenbar als dem Wohl und Ruhm Italiens zuträglich gepriesen wird Zum anderen eröffnet der Untertitel der Untersuchung einen weit ausgedehnten Ort der Erinnerung an diese (Helden-)Taten, nämlich die ‘Literatur’, sowie eine zeitliche Abgrenzung der ausgewählten historischen Epoche, nämlich das ‘frühe Risorgimento’ Dazu prangt auf dem Titelblatt eine Abbildung des Ercole Farnese, die uns den aus der griechisch-römischen Mythologie stammenden, vom Göttervater Zeus gezeugten eroe per eccellenza in Erinnerung ruft Indessen, Titel und Abbildung tragen ein Paradoxon in sich, weiß doch jeder mit der Geschichte der italienischen Nationsbildung vertraute Leser, dass der Weg Italiens zum Nationalstaat nicht über die Höhen von sieggekrönten Heldentaten, sondern über Jahrzehnte hinweg durch ein tiefes Tal der Niederlagen und der Tränen führte . 1 Das Ziel, das sich die vorliegende Untersuchung setzt, ist in allererster Linie ein deskriptives, nämlich die «Darstellung heroischer Figuren in der italienischen Literatur in der Zeit von 1796 bis 1835» (S 10) Etwas weiter unten folgt, leicht abgewandelt, die Bestätigung: Es soll «ein vollständigeres Bild dieser literaturgeschichtlichen Epoche gezeichnet werden» (ebd .) In den folgenden Abschnitten zum «Forschungsstand» (S 11 ff .) geht der Vf zunächst von der geschichtswissenschaftlichen Diskussion um die italienische Nationsbildung im Rahmen des Risorgimento aus Er folgt hier 1 Peter Ihring hat nach meiner Auffassung mit dem Motto von der «beweinten Nation», das er für seine umfassende und präzise Untersuchung zum italienischen historischen Roman des Risorgimento wählte, die Grundstimmung der Epoche vorzüglich charakterisiert Vgl P I .: Die beweinte Nation. Melodramatik und Patriotismus im «romanzo storico risorgimentale», Tübingen: Niemeyer 1999 Zu dieser Arbeit vgl auch die Rezension des Rez in Italienisch, H 45 (2001), S 93-97 Buchbesprechung 125 im Wesentlichen der Position von Alberto Banti 2 , der die überaus bedeutsame Rolle der kulturellen Faktoren bei der nationalen Identitätsbildung in Italien, also bei der Formung eines «pensiero unico della nazione» 3 , gegenüber den geographischen, anthropologischen und historischen Bedingungen unterstreicht und der auch literarische Texte in diesen Prozess einbezieht, unter anderem Alessandro Manzonis berühmte Ode Marzo 1821 mit dem viel zitierten Vers «una gente d’arme, di lingua, d’altare, di memorie, di sangue e di cor» oder Massimo D’Azeglios historischen Roman Ettore Fieramosca, in dem ein für das Vaterland kämpfender Held im Zentrum steht . 4 Im Gegensatz zum Historiker Banti will Söding bei der Betrachtung der Texte jedoch literaturwissenschaftliche Kategorien zur Anwendung kommen lassen, zumal Söding ausdrücklich betont, «dass es sich bei dem Ansatz, Literatur als politisch zu verstehen, um eine fruchtbare Möglichkeit der Darstellung von Literatur handelt» (S 17-18) In die gleiche Richtung weisen die in dieser theoretischen Einleitung explizit hervorgehobenen Bezüge zur «Diskursanalyse nach Foucault» (S 20 ff .), der «Kulturpoetik» (S 22) des New Historicism sowie der «Textualität von Geschichte» (S 22 f .) nach Hayden White, deren Positionen jeweils ein kurzes Referat gewidmet wird Es zeigt sich jedoch im weiteren Verlauf der Untersuchung an den einzelnen vorgestellten Textanalysen, dass der Vf im Gegensatz zu diesen vorangestellten Analysemodellen selbst eine formale, vorwiegend textimmanente Beschreibungsweise bevorzugt, der in der aktuellen Forschungssituation zur italienischen Literatur des frühen Ottocento eine gewisse Altertümlichkeit anhaftet . 5 Bedauerlich ist auch, dass der Vf einschlägige und aus theoretischer Sicht aktuellere Forschungsbeiträge wie die Dissertation von Robert Lukenda 6 oder den Sammelband von Friedrich Wolfzettel und Peter Ihring 7 zur Funktion der Literatur für die nationale Mythenbildung im Risorgimento in seiner Untersuchung nicht berücksichtigt hat 2 A Banti, Il risorgimento italiano, Roma/ Bari: Laterza 2004, sowie ders ., La nazione del Risorgimento, Torino: Einaudi 2011 3 Ders ., La nazione del Risorgimento, S .53 4 Beide von Banti genannten Texte werden auch in der vorliegenden Untersuchung analysiert 5 Dies ist um so überraschender als der Vf ausdrücklich als «Gegenstand dieser Arbeit» die «politischen Entwicklungen und ihre Diskursivierung in den Künsten» (S 15) benennt Diesen Anspruch löst er im Verlauf der Untersuchung aber nur in Ansätzen ein 6 Die Erinnerungsorte des Risorgimento. Genese und Entfaltung patriotischer Symbolik im Zeitalter der italienischen Nationalstaatsbildung, Würzburg: Königshausen & Neumann 2012 Zu dieser Arbeit vgl ebenfalls Rezension des Rez in Italienisch, H 69 (2013), S 129-135 7 Erzählte Nationalgeschichte. Der historische Roman im italienischen Risorgimento, Tübingen: Narr Verlag 1993 Buchbesprechung 126 Mit Blick auf die Heldenthematik stellt Söding auf Seite 14 in Einklang mit seinen Gewährsleuten Stefano Jossa 8 und Duccio Balestracci 9 fest, dass in der italienischen Literatur der Epoche des Risorgimento ein offenbarer Mangel an aktuellen Heldenfiguren, insbesondere von solchen nationalen Zuschnitts deutlich wird und dass sich das Streben nach Leitfiguren für die patriotische Mythenbildung großen Gestalten der Vergangenheit zuwendet, um letztlich bei Dante Alighieri als kulturellem pater patriae zu landen Es ist verständlich, dass der Vf diesem Dilemma durch eine Ausweitung bzw Umdeutung des Heldenbegriffs zu begegnen sucht Angedeutet wird schon auf S 45 eine Öffnung des Begriffs ‘Held’ auf die Bedeutung ‘Protagonist’, wie dies ja in der Literaturwissenschaft weitgehend üblich ist und wie ihn der Vf im weiteren Verlauf seiner Untersuchung - vor allem in Bezug auf Alessandro Manzonis großen Roman I promessi sposi - auch benutzt, jedoch bleibt sein Heldenbegriff letztlich an die Rolle einer Vorbild- und Führerfigur im gesellschaftlichen Raum gebunden Söding widmet seinem zentralen Begriff ein eigenes theoretisches Kapitel: «Heldenkonzepte» (S 34 ff .) Ausgehend von Hegel, der Napoleon Bonaparte im Rahmen seiner Geschichtsphilosophie bekanntlich als «welthistorisches Individuum» betrachtete, greift Söding auf die theoretische Schrift von Joseph Campbell 10 zurück, der ebenfalls bei Napoleon als Prototyp des ‘Helden’ ansetzt Von Campbell übernimmt er ein «Modell», das zahlreiche Kategorien enthält, mit dem sich Heldenfiguren in allen Kulturen beschreiben lassen, wie etwa die Abfolge von «Trennung, Initiation und Rückkehr» (S 39) im Leben des Helden und/ oder der «‘siegreiche’ Kampf gegen übermächtige oder übernatürliche Gegner» (ebd .) Als weiteres theoretisches Konzept zieht Söding die von dem Philosophen und Religionswissenschaftler Klaus Heinrich 11 an der Figur des mythologischen Herakles entwickelten Kategorien des antiken Heros heran und setzt sie als Gegenmodell zu Campbell ein Dieser Typus des ‘Helden’ ist bereits durch seine göttliche Abstammung von Geburt an zum Helden prädestiniert; er steht somit außerhalb der menschlichen Sphäre Diesen «zweifachen Heldenbegriff» (S 42) verspricht Söding seinen Textanalysen zu Grunde zu legen Seiner ersten These, der ‘moderne’ Heldenbegriff unterscheide sich von dem ‘anti- 8 S Jossa, Un paese senza eroi. L’Italia da Jacopo Ortis a Montalbano, Roma: Laterza 2013 9 D Balestracci, Medioevo e Rinascimento. L’invenzione dell’identità italiana nell’Ottocento, Bologna: Il mulino 2015 10 J Campbell, The Hero with a Thousand Faces, Novato: New World Library 2008 11 K Heinrich, Arbeiten mit Herakles. Zur Figur und zum Problem des Heros Antike und moderne Formen seiner Interpretation und Instrumentalisierung, Frankfurt/ M .: Stroemfeld 2006 Buchbesprechung 127 ken’ in erster Linie dadurch, dass der antike Held (nach Heinrich) «als solcher geboren» sei (S 43), der moderne (nach Campbell) dagegen «seinen Status erst durch bestimmte Taten erlange» (ebd .) und dadurch, dass er frei entscheide, auch scheitern könne, ist nicht zu widersprechen Seine zweite These lautet, dass für den ersten Teil der untersuchten Epoche (gemeint ist der Zeitraum von 1796 bis zu dem ‘Schwellenjahr’ 1815) das «Konzept des antiken Heros […] maßgeblich» (S 44) sei, während Schriftsteller, deren «modernen» Helden «es gelingen [sollte], eine positive und konstruktive Vision eines national geeinten Italiens zu entwerfen» (ebd .), erst in der Zeit danach aufträten So glatt dieser Ansatz in der Theorie aufzugehen scheint, so ist er bei näherem Hinsehen doch problematisch So konnte ich in den Analysen Södings von nach 1815 entstandenen Texten mit Ausnahme von Massimo D’Azeglios Ettore Fieramosca kaum patriotische Heldenfiguren von eindeutig ‘positiver»’und ‘konstruktiver’ Ausstrahlung zu erkennen Mehr noch: Die einzige Figur, die ganz zu Beginn der von Söding abgesteckten Epoche des ‘frühen Risorgimento’ bei einer breiten Leserschaft Identifikationskraft entwickeln konnte, ist gerade ein ‘moderner’, freilich scheiternder Held, nämlich Ugo Foscolos im Freitod endender patriotischer Protagonist des Romans Ultime lettere di Jacopo Ortis (Erstfassung 1797) Der von Söding geradezu als Prototyp eines ‘antiken Helden’ hervorgehobene Kriegsheld Napoleon Bonaparte, der zunächst in der Tat viele italienische Patrioten und Poeten faszinierte, aber in den Augen von Jacopo Ortis nach dem Vertrag von Campo Formio als Verräter an der Freiheit Italiens erscheint, erhält dagegen einen herausragenden Platz unter den ‘Helden’ in der Zeit des Risorgimento Auch die Darstellung des Vf ., dass vor 1815 in der italienischen Literatur der Typus des «antiken Heros» (S 44) dominiere, nach 1815 dagegen «nicht mehr feudale, sondern nationale Legitimationsmuster und entsprechende Helden» (ebd .) erscheinen würden, scheint mir fraglich Gerade das «nationale Legitimationsmuster» trifft eindeutig auf die Figur des Jacopo Ortis zu, der bereits 1797 von Ugo Foscolo erdacht worden war Eine Art Überleitung zu den Textanalysen stellt das folgende Kapitel «Risorgimento und die Nation» (S 47-65) dar, in dem Söding die bekannten Nationsbegriffe von Benedict Anderson 12 und Eric Hobsbawm 13 referiert und deren Rezeption in der italienischen Risorgimentoforschung kritisch unter die Lupe nimmt Dabei betont er, dass Banti und andere italienische Historiker Andersons berühmt gewordenen Begriff der ‘imagined comunity’ 12 Imagined Comunities. Reflexions on the Origin and Spread of Nationalism, London/ New York: Verso, 2 Aufl 2006 13 Nations and Nationalism since 1780. Programme, Myth, Reality, Cambridge 1990 Buchbesprechung 128 bewusst oder unbewusst als Erfindung ex nihilo (‘invenzione’) fehldeuten Dass Banti Andersons Nationsbegriff vergröbert wiedergibt, sei nicht in Abrede gestellt Dennoch sollte man der italienischen Historikerzunft konzedieren, dass sie neben dem modernen, politischen Nationsbegriff, der erst im Gefolge der großen französischen Revolution von 1789 in Italien eigene Umrisse gewann, nach wie vor die Bedeutung des kulturellen Italienmythos hervorhebt, der, wie schon gesagt, bis zu Dante Alighieris berühmter zweideutiger allegorischer Figur der ‘donna’/ ‘serva’ Italia in der Commedia, Inf ., I, 106 ff sowie Purg VI, 76 ff zurückreicht Dort nimmt auch schon die bekannte Dichotomie zwischen der einstigen Größe Italiens und dem allgegenwärtigen Eindruck des Niedergangs ihren Ausgang, die so viele italienische Denker und Dichter seit Dante - über Petrarca, Machiavelli, Alfieri bis hin zu Foscolo in den Sepolcri und Leopardi in seiner Canzone All’Italia - thematisiert haben Söding zeichnet in seinem Unterkapitel «Die Nationalstaatsidee in der italienischen Literatur» (S 55-65) diese Entwicklung auf der Basis vor allem der deutschen Forschung 14 nach Es entbehrt nicht eines gewissen paradoxen Zugs, dass die nun folgende Reihe von «Helden für Italien» - der Hauptteil der Untersuchung - mit Napoleon Bonaparte eingeleitet wird, den sein späterer Hofdichter Vincenzo Monti im März 1797 als «nuovo Prometeo» begrüßte und den Ugo Foscolo im selben Jahr in seiner Ode a Bonaparte liberatore feiert, um ihn wenig später im Ortis als Verräter zu brandmarken Auf der Grundlage von E Millars Untersuchung 15 zeichnet Söding ein ausführliches Bild der Rezeption der Figur des Befreiers/ Eroberers Napoleon in der italienischen Literatur des Risorgimento nach und folgt dabei einer stilgeschichtlichen Leitlinie, die vor allem auf klassizistische bzw kontrastiv dazu auf romantische Züge der Figurenzeichnung abhebt Der schon erwähnte Mangel an Heldenfiguren und das Verschwinden des klassischen Heldentypus machen sich nach dem von Söding ausgerufenen Schwellenjahr 1815 deutlich bemerkbar Dem versucht der Vf durch einige Ausweitungen und Verschiebungen seines Heldenbegriffs zu begegnen, was zuweilen auch zum Rückgriff auf relativ wenig bekannte und durchaus interessante Texte führt Zunächst gilt sein Augenmerk Darstellungen eines «kollektiven Heldentums», das Söding in Foscolos Sepolcri, Leopardis Ita- 14 Insbesondere gilt dies für die Arbeit von H Thoma, «Italia mia Die Dichter und ihre Nation», in: Sabine Schwarze (Hrsg .), Siamo una nazione? Nationales Selbstverständnis im aktuellen Diskurs über Sprache, Literatur und Geschichte Italiens, Tübingen: Stauffenburg 2006, 67-85 15 E Millar, Napoleon in Italian Literature 1796-1821, Roma: Edizioni di storia e letteratura 1977 Buchbesprechung 129 lien-Kanzone und vor allem in Alessandro Manzonis Gedicht Marzo 1821 an die Stelle des heldischen Individuums treten sieht Es folgt ein längeres, vom eigentlichen Thema der Untersuchung eher wegführendes Referat des bekannten Streits zwischen Klassizisten und Romantikern mit den Protagonisten Leopardi und Giovanni Berchet Mit Kapitel 4 («Dekonstruktion des Heroen») geht die Untersuchung zu einem langen Abschied vom Heldenbegriff traditionellen Zuschnitts über Durchaus passend zum historischen Kontext wird hier Manzonis berühmte lyrische Auseinandersetzung mit der problematischen Figur des verstorbenen Korsen in Il cinque maggio herangezogen und analysiert Weniger überzeugend fällt dagegen die Heranziehung von Manzonis Adelchi-Figur als «Übergang von einem alten zu einem neuen Heldentypus» (S 145) aus Demgemäß wird der Protagonist von Manzonis Tragödie gleichen Titels mit einiger Mühe zu einem Anti-Helden und «Repräsentanten der ‘umili’, die Spielball der politischen Ereignisse sind» (ebd .), umgedeutet Im direkten Anschluss daran betreten bei Söding die ‘umili’ aus Manzonis I promessi sposi die literarische Bühne, um nunmehr die Heldenfunktion für sich zu beanspruchen Der Leser hat es jedoch, so die Wortwahl Södings, in Manzonis Meisterwerk nun nicht mehr mit «Helden» sondern mit «Protagonisten» (S 168 ff .) zu tun Die zentralen Figuren Renzo und Lucia erscheinen als «gemischte Charaktere» (S 170), denen vor allem «Konsistenz» (S 171) und «Realismus» (ebd .) zugebilligt wird Auch die Hervorhebung ihrer christlichen Tugenden, die bekanntlich das Leitmotiv der traditionellen Lesart des Romans seit Francesco De Sanctis ist, lässt die - wenn überhaupt noch als solche zu bezeichnende - ‘Heldenthematik’ verblassen Der folgende, dem erfolgreichen historischen Roman Marco Visconti von Tommaso Grossi (183-96) gewidmete Abschnitt führt dann geradezu zu einem Nullpunkt der Heldendarstellung: Allein die Nebenfigur des ‘scudiero’ Lupo erfüllt noch die Campbell’schen Kriterien des ‘Helden’ Erst am Ende des betrachteten Zeitraums (1833) tritt mit Massimo D’Azeglios Ettore Fieramosca o la disfida di Barletta nochmals eine höchst populäre gewordene patriotische Heldenfigur auf, der Söding sowohl Züge seines ‘klassischen’ Helden wie auch solche romantischen Heldentums zuschreibt Die Figur des Ettore Fieramosca repräsentiert somit eine Art Ehrenrettung des italienischen literarischen Helden, der aus dem Geist des Risorgimento geboren wurde Abschließend ist festzustellen, dass die in dieser Studie geleistete, detaillierte Vorstellung zahlreicher, zum Teil wenig bekannter Texte mit heroischen Protagonisten aus der frühen Risorgimentoepoche dem Leser ein breiteres und differenziertes Bild eines wichtigen Aspekts der literarischen Nationbildung in Italien vermittelt . Richard Schwaderer