eJournals Italienisch 37/73

Italienisch
0171-4996
2941-0800
Narr Verlag Tübingen
2015
3773 Fesenmeier Föcking Krefeld Ott

Anna Giulia Cavagna: La biblioteca di Alfonso II Del Carretto marchese di Finale. Libri tra Vienna e la Liguria nel XVI secolo, Finale Ligure: Centro Storico del Finale, 2012. 429 Seiten, € 20,– (Fonti, memorie e studi del Centro Storico del Finale; 2)

2015
Fausto De Michele
175 Kurzrezensionen Anna Giulia Cavagna: La biblioteca di Alfonso II Del Carretto marchese di Finale. Libri tra Vienna e la Liguria nel XVI secolo, Finale Ligure: Centro Storico del Finale, 2012. 429 Seiten, € 20,- (Fonti, memorie e studi del Centro Storico del Finale; 2) Anna Giulia Cavagna rekonstruiert in diesem Buch, erschienen im Jahr 2012, präzise die interessante Geschichte des italienischen Marquis und Bibliophilen Alfonso II Del Carretto (Finale, 1525 - Wien, 1583) Die bewegte Geschichte des Marquis von Finale, der aufgrund eines Aufstands - unterstützt und angestiftet von einer internationalen Verschwörung mit Spanien als Hauptakteur - sein Schloss und sein Land verlassen musste, um schließlich Zuflucht in Wien zu finden, ist eine einmalige Gelegenheit aufzuzeigen, wie sich die Geschichte Europas mit dem Bibliothekswesen vereint Von Wien aus ging der Marquis Del Carretto in verschiedene andere Städte wie Augsburg, Speyer, Prag und Bratislava, immer unter dem Schutz der Habsburger Dynastie Während dieser Wanderschaft durch Mitteleuropa, die praktisch drei Jahrzehnte lang andauerte, ließ der Marquis mehr als tausend Bücher kaufen, wobei nicht wenige davon auch von ihm persönlich ausgewählt wurden Für die Geschichte des Bibliothekswesens ist aber vor allem die Registrierung aller Sendungen, die jeder Übernahme folgte und die heute noch in der «Nota de varij libri della libreria de Marchesi di Finale Manoscritta» zu lesen ist, extrem interessant Dieses Dokument, das zweifelsohne von großer historischer und kultureller Bedeutung ist, wird von der Herausgeberin und erfahrenen Wissenschaftlerin Anna Giulia Cavagna einer gründlichen Untersuchung unterzogen Die «Nota de varij libri» ist nicht nur eine einzigartige Quelle für eine Geschichte des Lesens, sondern verrät uns auch die bis heute weniger bekannten Dynamiken der Rezeptionsgeschichte und die Systematik der Katalogisierung aus jenen Zeiten Sie ist aber auch ein wichtiges Zeugnis der Verwendung des Paratexts (Genette, 1990; Lotman, 1972), vor allem was die Anwendung von Widmungen betrifft Dieser Katalog hat in der Tat, sowohl was Grafik, wie auch Text angeht, eine elegante und gut durchdachte Systematik Man kann deshalb postulieren, dass diese stilvolle Katalogisierung bewusst durchgeführt wurde; wahrscheinlich, um die Wichtigkeit des Wohlgeborenen bzw Edlen Biblio- 2_IH_Italienisch_73.indd 175 19.05.15 11: 40 176 Kurzrezensionen theksbesitzers und damit insbesondere die dynastischen Verbindungen mit dem Hause Sachsen hervorzuheben Auch dass der Marquis von Finale eine eventuelle Veröffentlichung der Nota beabsichtigte, wäre somit nicht auszuschließen Nach unzähligen Abenteuern und Reisen durch Mitteleuropa erreichte die Bibliothek allerdings nie ihr Ziel, nämlich das Castel Gavone in Ligurien, für das sie bestimmt war Aber vielleicht waren es eben die ständigen Ortswechsel und das viele Umherziehen, die eine exakte Einteilung des Katalogs notwendig machten Die Aufzeichnungen des Wiener Sekretärs sind sehr präzise und genau Jedes Buch ist sorgfältig beschrieben Besonders wichtig scheinen dem Kopisten Vermerke in Bezug auf Qualität, Farbe, Zustand, ja sogar Art der Bindung Alle diese Details werden mit einem sehr hohen Grad an Genauigkeit niedergeschrieben Der erste Teil des Buches ist der vollständigen Abschrift der Noten zusammen mit jedem bibliographischen Eintrag und der Einteilung nach Themen gewidmet Eine reiche Auswahl an Indizes schließt das Werk, die dieses Buch, herausgegeben von Anna Giulia Cavagna, zu einer Veröffentlichung von großem Nutzen für all jene Wissenschaftler macht, die sich mit Rezeptionsgeschichte und Buchbzw Bibliothekswesen beschäftigen . Fausto De Michele Alberto Brambilla: Segni sui margini con Piero Chiara e i suoi libri. Introduzione di Mauro Novelli, con uno scritto di Massimo Gatta, Macerata: Biblohaus 2013, pp. 204, € 15,- Il titolo di questo lavoro di Alberto Brambilla è allo stesso tempo particolare e curioso Per cercare di spiegare meglio che cosa intenda l’autore con le parole poste in copertina, è bene partire facendo riferimento ad un quadro di Paul Klee Ad marginem, conservato al Kunstmuseum di Basilea La tela rappresenta una palla di fuoco collocata al centro di uno spazio vuoto; lateralmente invece ci sono piante, animali e simboli del pensiero e del lavoro dell’uomo Metaforicamente l’opera può indicarci la metodologia di lavoro adottata dall’autore: attraverso l’analisi degli aspetti più marginali e spesso ignorati dei testi di Piero Chiara (1913-1986), Brambilla vuole arricchirne il profilo, così da riuscire a creare un’immagine sempre più ricca e completa del luinese Brambilla analizza dunque sia i romanzi più conosciuti, per lo più Il 2_IH_Italienisch_73.indd 176 19.05.15 11: 40