eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 46/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
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2017
461 Gnutzmann Küster Schramm

Englischdidaktik – State of the Art

2017
Engelbert Thaler
46 (2017) • Heft 1 © 2017 Narr Francke Attempto Verlag E NGELBERT T HALER * Englisc hdidaktik - State of the Art F or s c hu ng s ü b e rbli c k 2 0 0 0 - 2 0 1 6 Abstract. This article attempts at reviewing the research literature on English language learning and teaching published between 2000 and 2016 in Germany. These studies include research in ten fields: educational standards, early foreign language learning, content and language integrated learning, intercultural learning, media literacy, the Hattie study, teaching methods, teacher education, coursebook research, and handbook development. The survey reveals a flourishing and diverse field of research activities. The concluding chapter refers to the requirement of a balanced research paradigm. 1. Einleitung Dieser Beitrag versucht, einen Überblick zu wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Englischdidaktik zu geben. Primär wird die Englischdidaktik im deutschsprachigen Raum beleuchtet, wobei wichtige Impulse aus englischsprachigen Kontexten mit bedacht werden, sofern sie einen offenkundigen Einfluss auf die hiesige Forschungslandschaft haben. Die Zeitspanne beträgt ca. 16 Jahre, beginnt also mit der Jahrtausendwende und dem Erscheinen des folgenreichen Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR). Die Englischdidaktik ist die Wissenschaft vom Lehren und Lernen der englischen (Fremd-)Sprache, Literatur und Kultur. Das Lehren und Lernen von Englisch als Fremdsprache spielt in der globalisierten Wissensgesellschaft Deutschlands eine wesentliche Rolle. Fast alle Schüler/ -innen lernen Englisch bereits an Grundschulen: 94 % der Drittklässler und 95 % der Viertklässler erhielten im Schuljahr 2009/ 2010 in Deutschland Englischunterricht. Englisch ist die Fremdsprache, die mit Abstand am häufigsten in allen Schulformen in den 16 Bundesländern Deutschlands unterrichtet wird: Im Schuljahr 2014/ 15 gab es 7.274.027 Schüler/ -innen an allgemeinbil- * Korrespondenzdresse: Prof. Dr. Engelbert T HALER , Universität Augsburg, Historisch-Philologische Fakultät, Universitätsstraße 10, 86159 A UGSBURG . E-Mail: thaler@uni-augsburg.de Arbeitsbereiche: Unterrichtsmethodik, Lehrwerkentwicklung, Lehreraus- und -fortbildung. N i c h t t h e m a t i s c h e r T e i l Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 116 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 denden Schulen (87 %) und 1.362.745 Lernende an beruflichen Schulen mit Englischunterricht (S TATISTISCHES B UNDESAMT 2015). Im Folgenden werden zunächst die Kriterien für die Auswahl der Forschungsliteratur dargelegt, bevor die dominanten Forschungsthemen zusammengefasst werden. Abschließend erfolgen eine kurze Zusammenfassung sowie ein Ausblick auf zukünftige Forschung in diesem Feld. 2. Auswahlkriterien Um die relevanten Forschungsprojekte und beherrschenden Themen zu eruieren, wurden folgende Quellen gesichtet: • Bibliografien: z.B. die vierteljährlich erscheinende Bibliographie Moderner Fremdsprachenunterricht des IFS der Philipps-Universität Marburg • Datenbanken: z.B. GEPRIS (Datenbank über Forschungsvorhaben der DFG), Fachportal Pädagogik (FIS-Bildung, DIPF), Deutscher Bildungsserver, Deutsche Nationalbibliothek • Dokumentationen von Qualifikationsarbeiten: z.B. Klippel-Sauer-Liste (Chronologie der Dissertationen und Habilitationen in den fremdsprachendidaktischen Disziplinen) • Forschungsrelevante staatliche Dokumente: z.B. Bildungsstandards (BMBF 2004; KMK 2003; 2012) • Forschungsüberblicke: z.B. Meta-Beiträge von F INKBEINER et al. (2013), D OFF / G RÜNEWALD (2015) • Jahresberichte: z.B. Annual Report on English and American Studies (AREAS), die halbjährliche Dokumentation zu den Instituten und Forschungsaktivitäten der Anglistik / Amerikanistik an den Hochschulen Deutschlands und Österreichs • Theorie-Praxis-Fachzeitschriften, i.e. solche Zeitschriften, die sich nicht auf reine Unterrichts-Rezeptologie beschränken, sondern den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis anstreben, z.B. Praxis Fremdsprachenunterricht, Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch • Vorträge auf Konferenzen: z.B. DGFF, GAL, ALA, AILA, GMF • Wissenschaftliche Fachzeitschriften: z.B. FLuL, Language Awareness, Zeitschrift für Angewandte Linguistik, ZFF Der Versuch, in einem eng beschränkten Seitenumfang einen Forschungsüberblick der letzten eineinhalb Jahrzehnte in einer lebendigen akademischen Disziplin zu geben, erweist sich zweifelsohne als ein ambitioniertes Unterfangen. Diese Herausforderung verstärkt sich, wenn man einen breiten Forschungsbegriff zugrunde legt, der neben rein empirisch-statistischen Studien auch hermeneutisch-integrative Ansätze umschließt. Angesichts der großen Fülle einschlägiger Untersuchungen kann den Gütekriterien wie Validität, Reliabilität und Objektivität nur eingeschränkt Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 117 46 (2017) • Heft 1 Rechnung getragen werden, und eine gewisse subjektive Selektivität ist nolens volens unvermeidlich. 3. Forschungsbereiche 3.1 Bildungsstandards Durch die Ergebnisse der - nicht den Englischunterricht betreffenden - Studien TIMSS, IGLU und PISA (B AUMERT et al. 2001) wurde offenkundig, dass die in Deutschland dominierende Input-Steuerung nicht zu den erwünschten Ergebnissen führte. Eine Output-Steuerung, d.h. die Festlegung und Überprüfung der erwarteten Leistungen, erschien notwendig. Deshalb legte die Kultusministerkonferenz (KMK) einen besonderen Fokus auf die Einführung bundesweit geltender Bildungsstandards, die mehrere Ziele verfolgen: Transparenz schulischer Anforderungen, Entwicklung eines kompetenzorientierten Unterrichts, Grundlage für die Überprüfung der erreichten Ergebnisse, Durchlässigkeit von Bildungswegen, Vergleichbarkeit von Abschlüssen, Weiterentwicklung der Qualität des Bildungswesens (KMK 2003; 2012; S CHRÖDER 2005, T HALER 2016a). Die Bildungsstandards basieren auf dem GeR (C OUNCIL OF E UROPE 2001). Dieses auch über Europa hinaus sehr einflussreiche Dokument stellt eine gemeinsame Basis dar für die Entwicklung von zielsprachlichen Lehrplänen, curricularen Richtlinien, Lehrwerken und Qualifikationsnachweisen in der europäischen Spracharbeit. V OGT (2011) adaptiert in ihren fremdsprachlichen Kompetenzprofilen die Skalen und Deskriptoren des GeR für Fremdsprachenlernen mit einer beruflichen Anwendungsorientierung. Um die in den Bildungsstandards postulierten Kompetenzstände zu überprüfen, wurden mehrere Studien durchgeführt. Als bislang größte Untersuchung in Deutschland zu Englisch als Fremdsprache gilt DESI (Deutsch Englisch Schülerleistungen International), welche die sprachlichen Leistungen und die Unterrichtswirklichkeit in den Fächern Deutsch und Englisch untersuchte. Etwa 11.000 Schüler/ -innen der neunten Jahrgangsstufe aller Schularten wurden zu Beginn und am Ende des Schuljahres 2003/ 04 befragt und getestet; dazu kamen Befragungen von Lehrkräften, Eltern und Schulleitungen sowie Videoaufnahmen im Englischunterricht (B ECK / K LIEME 2007; D ESI -K ONSORTIUM 2008). Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Kompetenzen einer sehr starken Leistungsspitze von 10 bis 15 Prozent der Schüler/ -innen vor allem am Gymnasium weit über das Anforderungsniveau der Lehrpläne hinausragen, aber vor allem in Hauptschulen, Integrierten Gesamtschulen und Schulen mit mehreren Bildungsgängen große Defizite bestehen, da nur etwa ein Drittel der Lernenden das gesetzte Regelziel des GeR erreicht. Als Merkmale von erfolgreichem Unterricht wurden identifiziert: • Hohe Anforderungen seitens der Lehrkräfte • Betonung sprachlicher Kompetenzen (korrektes Sprechen und Schreiben) Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 118 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 • Lehrkräfte mit fachdidaktischem Engagement und Kontakten mit dem englischsprachigen Ausland • Konsequente Einsprachigkeit des Unterrichts • hoher Sprechanteil der Lernenden • längere Wartezeit der Lehrkräfte nach Fragen • Möglichkeit der Selbstkorrektur für Schüler/ -innen • bilinguale Angebote: Erfolgsmodell Um Kompetenzen zu messen, wird auch der C-Test eingesetzt (z.B. Z YDATIß 2005). Dabei handelt es sich um einen integrativen schriftlichen Test der allgemeinen Sprachbeherrschung, der auf dem Konzept der „reduzierten Redundanz“ beruht und als valider, reliabler und objektiver als beispielsweise der cloze-test gilt. Bei H AR - TIG / H ÖHLER (2010) basiert das theoretische Modell dagegen auf der Annahme, dass kommunikative und sprachliche Kompetenz genauer gemessen werden kann, wenn man sich auf Sub-Fertigkeiten konzentriert (z.B. Grammatik, Lese- oder Hörverstehen). Es kommt hierbei ein mehrdimensionales psychometrisches Modell (multidimensional item-response theory: MIRT) zum Einsatz, in dem das Kompetenzkonstrukt differenziert hinsichtlich mehrerer zugrunde liegender Teilkompetenzen modelliert wird. P ANT / T IFFIN -R ICHARDS / K ÖLLER (2010) beschäftigen sich mit der Frage, wie Standards für Kompetenztests in „large-scale assessment“-Projekten bestimmt werden können. Die Setzung von Schwellenwerten (Cut-Scores), durch die benachbarte Kategorien auf einer kontinuierlichen Testwertskala abgegrenzt werden, stellt dabei ein wichtiges Transformationsmoment zwischen fachdidaktischpsychometrisch basierter Kompetenzmessung und politisch-administrativer Verwertbarkeit dar. Erste Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede zwischen verschiedenen Tester-Gruppen gibt, z.B. setzen Lehrer niedrigere Schwellenwerte als gemischte Gruppen. Insgesamt haben die Bildungsstandards ein großes Interesse an der empirischen Überprüfung fremdsprachlicher Kompetenzen hervorgerufen. In methodologischer Hinsicht lässt sich dabei ein zunehmender Einfluss von Psychologen und Bildungswissenschaftlern feststellen, die IRT/ MIRT und psychometrische Modelle in die Fremdsprachenforschung eingeführt haben. Damit es nicht zu einer empirisch-positivistischen Verengung kommt, muss die Forschung multiple Daten aus unterschiedlichen Perspektiven auf Schüler-Kompetenzen triangulieren, um die Ergebnisse für die konkrete Unterrichtspraxis nutzbar machen zu können. Im Kontext der DESI-Studie entstanden auch die Dissertationen von H ARSCH (2006), welche die Leistungen und Grenzen von DESI am Beispiel des semi-kreativen Schreibens eruiert, sowie von R OSSA (2012), die mit der Testung von Hörkompetenzen beispielhaft die Frage nach Qualitätskriterien in der empirischen Forschung diskutiert. Im Diskurs zu Bildungsstandards wird häufig die Kompetenzorientierung mit der Aufgabenorientierung verknüpft (BMBF 2004; M ÜLLER -H ARTMANN / S CHOCKER 2011, 2005). Beim Task-Based Language Learning (strong version) bzw. Task-Supported Language Learning (weak version) steht eine bedeutsame Lernaufgabe im Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 119 46 (2017) • Heft 1 Zentrum, die auf die Förderung von Kompetenzen zielt, indem sie anspruchsvolle kognitive, emotionale und soziale Lernprozesse anleitet, die Schüler-/ innen als ganzheitliche Individuen anspricht, authentische Sprachverwendung fordert und authentisches Material verwendet. Derzeit entwickelt sich die einschlägige Forschung international von der psycholinguistischen Untersuchung von Spracherwerbsprozessen unter Laborbedingungen hin zur Erforschung von Spracherwerbsprozessen in authentischen Lernumgebungen (classroom research, action research). Die Fremdspracheninstitute (Abteilung Englisch) der PHs Freiburg und Heidelberg (S CHOCKER / M ÜLLER -H ARTMANN ) nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein. In einem vom IQB geförderten Projekt leiten sie Lehrkräfte der Sekundarstufe I aller Schularten dazu an, Lernaufgaben für ihre Klassen zu entwickeln, zu erproben und unter bestimmten Fragestellungen auszuwerten. Ebenfalls mit Unterstützung des IQB wurden Lernaufgabenbeispiele für alle 100 Einzelkompetenzen der Abiturstandards entwickelt, in der Praxis erprobt und überarbeitet; längere Unterrichtsszenarien und Prüfungsaufgaben ergänzen die Darstellung zu „Standard-basiertem Englischunterricht“ (T HALER 2016a). 3.2 Früher Fremdsprachenunterricht Die erste groß angelegte Studie, die sich mit frühem Fremdsprachenunterricht evidenz-basiert und transnational beschäftigte, wurde von E DELENBOS / J OHNSTONE / K UBANEK (2006) durchgeführt. Ihre Metaanalyse zu 400 einschlägigen Studien in 31 Ländern berücksichtigte auch Deutschland seit 1999, kategorisierte Beispiele für good practice und bestimmte wesentliche pädagogische Grundsätze für frühes Fremdsprachenlernen; letztere wurden schließlich evaluiert (K UBANEK -G ERMAN / E DELENBOS 2009). Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ein Frühbeginn substanzielle Vorteile für die Kinder haben kann, aber keine Garantie darstellt. Es bedarf einer stützenden Umgebung und der Kontinuität im Sprachenlernen. Zwei Lernervariablen haben einen entscheidenden Einfluss auf kompetente Sprachverwendung: Begabung (aptitude) und Motivation (attitude). Letztere wird allerdings nicht nur durch Spiele erhöht, sondern auch durch kognitive Herausforderungen. Zudem ist es nötig, den Lernenden auch Lesen und Schreiben zu vermitteln und sich nicht nur auf Hören und Sprechen zu beschränken. Ausgehend von der Hypothese, dass die Entwicklung des Spracherwerbs gewissen Regelmäßigkeiten folgt, führten P IENEMANN / K ESSLER / L IEBNER (2006) eine Profilanalyse der Sprachdaten von 70 Kindern (inkl. 56 Grundschüler/ -innen) durch. Das Ergebnis zeigt, dass im Englischunterricht der Primarstufe der Spracherwerb der Lernenden entsprechend der Entwicklungslinien kontinuierlich verläuft. Als Reaktion auf den dringenden Bedarf nach Leistungsbeurteilung in der Primarstufe wurde die Studie TAPS (Testing and Assessing Spoken English in Primary School) initiiert (D IEHR / F RISCH / R ENSCH 2007). Die Ergebnisse der quantitativen Datenanalyse offenbarten, dass die Grundschüler/ -innen die Anforderungen des Bildungsplans übertrafen. Sie konnten mit der Fremdsprache produktiv und reflektiert Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 120 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 umgehen, verwendeten nicht nur grammatikalische Regeln, sondern auch chunks aus dem mentalen Lexikon und produzierten damit komplexe Äußerungen. E LSNER (2007) untersuchte das Hörverstehen, wobei sie einen Leistungsvergleich zwischen Kindern mit deutscher Muttersprache und Deutsch als Zweitsprache anstellte. Sowohl K OLB (2007) als auch B ECKER (2012) sehen großes Potential in der Arbeit mit Portfolios, da mit diesem Medium Grundschulkinder ihr Sprachenlernen angemessen reflektieren können. In Deutschland - wie auch in den meisten Staaten der Europäischen Union - ist der früh beginnende Fremdsprachenunterricht inzwischen fest etabliert: 4 Bundesländer starten die Fremdsprache in der 1. Klasse, 12 Länder in Klasse 3; 10 Bundesländer bieten ausschließlich Englisch an. Das „sprachlernorientierte Konzept“ („ergebnisorientierter Unterricht“), bei dem der frühe Fremdsprachenunterricht die sprachliche Grundlage für eine Weiterführung des Unterrichts auf der Sekundarstufe 1 ermöglichen soll, hat dabei weitgehend das Konzept der Fremdsprachenbegegnung verdrängt (Nachbarschaftssprachen, Begegnung mit Sprachen). Die Heterogenität der Lernenden in der Grundschule stellt für die Englisch-Lehrkräfte ein Problem dar. Ansonsten zeichnen internationale und nationale Studien ein überwiegend positives Bild des Fremdsprachenunterrichts an Grundschulen (vgl. L EGUTKE / M ÜLLER -H ARTMANN / S CHOCKER (2009): • Die große Mehrheit der Schüler lernt die fremde Sprache gern. • Sie verfügen über eine elementare Hörverstehenskompetenz. • Es zeigen sich Ansätze von Sprach(lern)bewusstheit. • Es gibt sowohl Lernende, die sofort mit der neuen Sprache experimentieren, als auch solche, die zunächst lieber zuhören und imitieren. • Defizite bestehen im Bereich produktiven Sprechens - aufgrund der Vernachlässigung dieser Fertigkeit. Die alte Gleichung „Je früher, desto besser“ gilt allerdings nicht so pauschal, denn wichtiger als der Zeitpunkt des Beginns ist die Dauer des Kontakts mit der Fremdsprache. 3.3 CLIL Zweisprachigen Unterricht gibt es in verschiedenen Formen seit Jahrtausenden. In Deutschland wurden im Gefolge des deutsch-französischen Vertrags von 1963 bilinguale Unterrichtsangebote (1969/ 70) institutionalisiert. Im europäischen Kontext hat sich seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts der Begriff CLIL (Content and Language Integrated Learning) eingebürgert; „[…] a foreign language is used as a tool in the learning of a non-language subject in which both language and the subject have a joint curricular role“ (M ARSH 2002: 58). In Deutschland spricht man meist von Bilingualem Sachfachunterricht: Ein Sachfach wird in einer Fremdsprache unterrichtet, wobei Englisch (oder Französisch) als Unterrichtssprache, Werkzeug, Arbeitssprache verwendet wird (u.a. B ACH / N IEMEIER 2010). Bei den Sprachen Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 121 46 (2017) • Heft 1 dominiert Englisch, bei den Schulformen ist „BILI“ hauptsächlich am Gymnasium (und Realschulen sowie Gesamtschulen, inzwischen auch Grundschulen) vertreten, bei den Sachfächern werden vor allem Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde, daneben auch Religion, Biologie, Chemie, Physik gewählt. Was die Typen der Umsetzung betrifft, lassen sich drei Modelle unterscheiden: Bilinguales Modul, Bilingualer Zug, Bilinguale Schule. Die konkrete Implementierung von CLIL in Deutschland basierte nicht auf vorher entwickelten theoretischen Konzepten, sondern erfolgte als Basisbewegung, getragen durch die explorative Praxis engagierter Lehrkräfte (Z YDATIß 2007a). Deshalb war in den ersten 20 Jahren systematische empirische Forschung nicht existent. Inzwischen ist CLIL jedoch zu einem sehr populären Forschungsfeld avanciert, wobei die meisten empirischen Studien den Sprachaspekt fokussieren und die Sachfach-Dimension vernachlässigen (ebd.: 184). Bei einer Umfrage nach den Forschungsschwerpunkten der Professuren der Englischdidaktik in Deutschland landete „Bilingualer Unterricht“ mit Abstand auf Platz 1 (49 %, gefolgt von „Medieneinsatz“ mit 34 % und „Interkulturellem Lernen“ mit 32 %: G RÜNEWALD / V ERRIERE 2015: 27). Im DEZIBEL-Projekt (Deutsch-Englische Züge in Berlin) wurde die englische Sprachkompetenz von 180 Lernenden in gymnasialen CLIL-Programmen getestet und verglichen (Z YDATIß 2007b). Die Resultate belegen, dass die Bilingualen Schüler/ -innen ein höheres Sprachniveau erreichen als Lernende in regulären Klassen. Den Fokus auf die Sachfach-Dimension richtete das DFG-Projekt von V OLLMER (2007; 2009), der bei dem Vergleich der schriftlichen Geografie-Kompetenzen von 174 Schüler/ -innen in CLIL- und regulären Klassen keine Leistungsunterschiede feststellte; allerdings zeigten beide Gruppen gravierende Sachfachdefizite. DESI (s.o.) untersuchte 38 Klassen, die ab der siebten Jahrgangsstufe zumindest in einem Sachfach Englisch als Unterrichtssprache verwendet hatten. Diese zusätzlichen Lerngelegenheiten wirkten sich auf die kommunikative Kompetenz der Schüler/ -innen sehr positiv aus. So erreichten sie im Hörverstehen bis zum Ende der Jahrgangsstufe neun gegenüber Lernenden mit vergleichbaren Ausgangsbedingungen einen Vorsprung von etwa zwei (! ) Schuljahren. Aber auch in der Fähigkeit, grammatische Fehler zu erkennen und zu korrigieren, war ihr Fortschritt sehr beachtlich (K LIEME et al. 2006). H EINE (2007) untersuchte Quantität und Qualität des L2-Input, und B REIDBACH (2007) begründete die Notwendigkeit einer eigenständigen CLIL- Didaktik. Insgesamt zeigen diese und andere Studien, dass bilingualer Sachfachunterricht Motivation und Zielsprachenkompetenz positiv beeinflusst. Einschränkend muss hinzugefügt werden, dass hier auch positive Selbst-Selektions-Prozesse in der Eingangsphase stattfinden (F EHLING 2008; Z YDATIß 2007b). Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 122 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 3.4 Interkulturelles Lernen Der akademische Aufstieg der Kulturwissenschaften, die europäische Einigung, die wachsende Globalisierung, die Sehnsucht nach Frieden in einer krisengeschüttelten Welt, die Suche nach der eigenen Identität und das Bewusstsein von der Untrennbarkeit Sprache - Kultur haben die Bedeutung interkultureller Kompetenz in den letzten Jahrzehnten gesteigert. Das Gießener Graduiertenkolleg Didaktik des Fremdverstehens fand zwar schon vor der Jahrtausendwende (1991-2000) statt, entfaltete aber auch danach eine starke Wirkung auf die gesamte fremdsprachenwissenschaftliche Szenerie in Deutschland. Eine ganze Reihe von Forschungsarbeiten und Sammelbänden ist aus dem Kolleg hervorgegangen, und mehrere Doktoranden wurden später auf Professuren berufen. Von den internationalen Einflussfaktoren ragt - neben dem 3. Ort (Third Place) von Claire K RAMSCH und dem Developmental Model of Intercultural Sensitivity von Milton B ENNETT - insbesondere das B YRAM - Modell (B YRAM 1997) heraus, auf dessen fünf savoirs sich deutsche Studien immer wieder beziehen. Bei der Analyse der Qualifikationsschriften in der Fremdsprachenforschung im deutschsprachigen Raum 2007-2013 (D OFF 2015: 146) landet das Themencluster „Kulturelles Lernen“ auf dem 1. Rang (11 Dissertationen). Dabei wird nicht selten inter-/ transkulturelles Lernen mit literarischem Lernen kombiniert. B URWITZ -M EL - ZER (2003) führte in ihrer qualitativ-empirischen Untersuchung verschiedene Unterrichtseinheiten in der Sekundarstufe I in allen Schulformen durch, wobei die Verstehensprozesse im Englischunterricht mit fiktionalen Texten den Kern der Fragestellung darstellten. Auf der Basis von multikulturellen Texten und Filmen britischer fiction of migration entwickelte F REITAG -H ILD (2010) ein theoretisch fundiertes Unterrichtsmodell, eine Aufgabentypologie sowie modellhafte Unterrichtsreihen, ergänzt durch die qualitativ-empirische Analyse von drei Fallstudien aus dem englischen Literaturunterricht der Sekundarstufe II. K OLB (2013) untersuchte den Diskurs um die kulturellen Inhalte des Englischunterrichts in den Sekundarstufen der allgemeinbildenden Schulen seit 1975, wobei sie die drei Länder Deutschland, Frankreich und Schweden miteinander verglich. Dabei wird offenkundig, dass neben gemeinsamen europäischen Tendenzen die Diskussionen stark in länderspezifische Fach- und Bildungstraditionen eingebettet sind. Hitzige Debatten werden außerdem über das Verhältnis zwischen interkulturellem und transkulturellem Lernen geführt (z.B. M ATZ / R OGGE / S IEPMANN 2014). In den letzten Jahren wird zudem das Konzept einer Global Education (Globales Lernen), das Prozesse der Globalisierung, Migration und Nachhaltigkeit in ihrer Relevanz für den Fremdsprachenunterricht in den Blick nimmt, verstärkt diskutiert (z.B. L ÜTGE 2015). Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 123 46 (2017) • Heft 1 3.5 H ATTIE -Studie Sehr große Aufmerksamkeit in Deutschland und weltweit erzeugte der neuseeländische Bildungsforscher John H ATTIE mit dem Anspruch, die wichtigste Frage der Bildungsforschung umfassend zu beantworten: Was ist guter Unterricht? (H ATTIE 2009; 2012). In seiner Meta-Meta-Studie wertete er sämtliche englischsprachigen Studien zum Lernerfolg aus, d.h. mehr als 800 Metaanalysen und über 50.000 Einzeluntersuchungen mit 250 Millionen beteiligten Schüler-/ innen. Für die verschiedenen Lernbedingungen errechnete H ATTIE einen Erfolgsfaktor, die sog. Effektstärke. Die zentrale Botschaft seiner Analyse lautet: Auf den guten Lehrer kommt es an (The teacher matters). In seiner Rolle als director (nicht guide) legt die Lehrkraft Wert auf eine stringente Klassenführung (classroom management) sowie Klarheit (teacher clarity) und sieht den eigenen Unterricht mit den Augen seiner Schüler (visible learning). Darüber hinaus können H ATTIE s Ergebnisse so zusammengefasst werden: • Was schadet: Sitzenbleiben, übermäßiges Fernsehen, lange Sommerferien • Was nicht hilft: offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, Webbasiertes Lernen • Was nur wenig hilft: geringe Klassengröße, finanzielle Ausstattung, entdeckendes Lernen • Was mehr hilft: lehrergeleiteter Unterricht, regelmäßige Leistungsüberprüfungen, Zusatzangebote für starke Schüler • Was richtig hilft: Lehrerfeedback, fachspezifische Lehrerfortbildung, vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrkraft und Schüler Aufgrund der immensen Datengrundlage, der Dekonstruktion lieb gewonnener Mythen (Offenheits-Paradigma) und der Bestätigung traditioneller Überzeugungen (zentrale Bedeutung der Lehrkraft, Vorzüge direkter Instruktion) wurde die H ATTIE - Studie in diversen Medien als „Entdeckung des Heiligen Grals“ gefeiert. Gleichwohl erkannte man auch sachliche, methodische und statistische Defizite in dieser Untersuchung (z.B. T ERHART 2014). Sie beschränkt sich weitgehend auf messbare kognitive Faktoren, lässt affektive und soziale Aspekte außen vor, berücksichtigt nur englischsprachige Studien, enthält keine Untersuchungen zum Fremdsprachenunterricht und ist nur eingeschränkt auf den deutschen Kontext anwendbar. Wesentliche Ergebnisse der H ATTIE -Studie wurden vor deren Publikation bereits von T HALER (2007) für den Englischunterricht ermittelt, z.B. die Problematik offener Lernarrangements und die Notwendigkeit einer aktiv steuernden Lehrkraft. Nach der Veröffentlichung versuchten mehrere Forscher, die allgemeinen Resultate speziell auf den Fremdsprachenunterricht zu übertragen (H ATTIE -Reihe in Praxis Fremdsprachenunterricht 2014/ 15; D E F LORIO -H ANSEN 2014). Die Wiederentdeckung der Lehrer-Perspektive fand ihren Niederschlag auch im Rahmenthema der 26. Tagung der DGFF 2015 (Sprachen lehren) sowie im FLuL-Heft „Der Fremdsprachenlehrer im Fokus“ (K ÖNIGS 2014). Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 124 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 3.6 Unterrichtsmethodik Als Antworten auf Heterogenität sind Individualisierung, Differenzierung, autonomes und kooperatives Lernen längst zu modischen buzzwords im aktuellen bildungspolitischen Diskurs avanciert. Ob und wie die hehren Ideale effektiv im konkreten Englischunterricht umgesetzt werden können, entzieht sich dagegen bislang weitgehend empirischer Validierung. Neben kooperativem Lernen und der Verwendung von Lernstrategien gerät Mehrsprachigkeit immer stärker in das Blickfeld der Forschung. H U s qualitativempirische Studie (2003) zum Verhältnis von schulischem Fremdsprachenunterricht und migrationsbedingtem Multilingualismus problematisiert dieses Konzept im Spannungsfeld von Identität, Sprachenpolitik und schulischer Realität vor dem Hintergrund des didaktischen und kulturwissenschaftlichen Diskurses und entwickelt Konsequenzen für die fremdsprachendidaktische Forschung und Lehrerausbildung. J AKISCH (2015) skizziert potenzielle Mehrsprachigkeitsfelder, gibt Einblicke in die Sichtweisen der Beteiligten (Befragung von über 250 Schüler/ -innen und 15 Lehrkräften) und erkennt, dass mit einer Öffnung des Englischunterrichts für Mehrsprachigkeit nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken verbunden sind. Angesichts der aktuellen politischen Situation wird die Notwendigkeit der Erforschung von Multilingualismus/ Multikulturalität und Heterogenität in Deutschland in Zukunft noch verstärkt. Vor dem Hintergrund der Forderung, den lehrerzentrierten Frontalunterricht abzuschaffen und den (Fremdsprachen-)Unterricht hin zu stärker schülerorientierten Methoden zu öffnen, legt T HALER (2007) die unterschiedlichen theoretischen und praktisch-pädagogischen Wurzeln des Offenheits-Paradigmas frei, bestimmt die Merkmale offenen Englischunterrichts, analysiert 27 offene Lernarrangements und validiert die Erkenntnisse an den 44 MODUS-21-Schulen in Bayern, an denen Reformmodelle erprobt wurden. Aufgrund der großen Defizite offenen Unterrichts plädiert er für Balanced Teaching i.e.S., d.h. eine didaktisch sinnvolle Kombination offener und geschlossener Lernarrangements, sowie Balanced Teaching i.w.S., d.h. eine Balance in weiteren 20 unterrichtspraktischen Bereichen (z.B. Kompetenzen, Aufgaben, Sozialformen, Medien, Lehrerrolle, Lernerrolle, Tempo, Klassenzimmerdiskurs, Atmosphäre, Leistungsmessung). S TROHN (2015) geht zu Recht davon aus, dass die subjektiven Theorien der Englischlehrer/ -innen einen großen Einfluss auf den Einsatz von binnendifferenzierenden Maßnahmen in ihrem Unterricht haben. Als Fazit fordert sie eine „Balance zwischen einerseits einem klar strukturierten, lehrerzentrierten Klassenunterricht mit einer Differenzierung von oben sowie einem Blick auf die Lerngruppe und andererseits einem abwechslungsreichen, von den individuellen Schülern ausgehenden Unterricht mit einer Individualisierung von unten“ (2015: 491). Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 125 46 (2017) • Heft 1 3.7 Mediendidaktik Der technologische Fortschritt findet seinen Niederschlag natürlich auch in der Forschungslandschaft. Die Anzahl der Arbeiten, die sich mit den didaktisch-methodischen Fragen und weniger den technischen Problemen beschäftigen und dabei gezielt den Englischunterricht ins Blickfeld rücken, ist allerdings überschaubar. Seit 1992 findet regelmäßig das von G IENOW und H ELLWIG begründete Mediendidaktische Kolloquium statt, aus dem jeweils Themenbände hervorgehen, zuletzt zu „Web 2.0 und komplexe Lernaufgaben“ (B LELL / BECKER / RÖSSLER 2016). L EGUTKE / R ÖSLER (2005) kombinierten CLT (Communicative Language Teaching) mit CMC (Computer-Mediated Communication) in der universitären Lehrerausbildung und kommen zu dem Schluss, dass zukünftige Ausbildungsformen den Studierenden ermöglichen sollten, individuelle Lernprozesse zu reflektieren und kooperative Lernformen als integrale Komponenten zu erfahren (vgl. ebd.: 190). S CHMIDT (2007) interessierte sich in seiner explorativ-interpretativ angelegten Arbeit für lernprogrammgestützte Partnerarbeitsphasen. H UBER s (2009) Forschungsobjekt waren Laptop-Klassen im Englischunterricht. Neben Computer und Internet erfuhren auch Filme größere Aufmerksamkeit. H ENSELER / S URKAMP / M ÖLLER (2011) veranschaulichen die große Bandbreite des Filmeinsatzes mit vielen Daten und Tipps. L ÜTGE (2012) entwirft ein Curriculum für den kontinuierlichen Aufbau des Filmverstehens. T HALER (2014) zeigt das methodisch-didaktische Potential von short, medium und long formats auf und schlägt für letztere vier methodische Zugänge vor: straight-through approach, segment approach, sandwich approach, clip approach. 3.8 Lehrerausbildung Nicht erst seit H ATTIE spielt die Rolle des Lehrers und damit die Bedeutung der Lehrerausbildung eine große Rolle (H ATTIE 2009; 2012; T ERHART et al. 2011). Relevante Forschungsfragen eruieren die notwendigen Kompetenzen einer Lehrkraft, ihre subjektiven Theorien, die Gestaltung der unterschiedlichen Phasen der Lehrerbildung oder die Professionalisierung des Lehrerberufs - allerdings häufig ohne konkreten fachspezifischen Bezug zum Englischlehrer. Unter Bezugnahme auf Lehrerausbildungsforschung und professionstheoretische Ansätze (subjektive Theorien, Donald S CHÖN s Konzept des „reflektierenden Praktikers“) entwirft S CHOCKER - VON D ITFURTH (2001) ein Ausbildungsmodell im Kontext des Fachpraktikums, in dem die Studierenden sich mit lernbiografisch prägendem Erfahrungswissen, ausgewählten fachdidaktischen Wissensbeständen und den Lehr- und Lernprozessen im fremdsprachigen Klassenzimmer auseinandersetzen. Dabei identifiziert sie u.a. 4 Typen von (zukünftigen) Lehrkräften: „Anglophile“, „Pädagogen“, „Unsichere“, „Entertainer“. Die Akzeptanz und Effektivität von Blended Learning-Konzepten in der Fremdsprachenlehrerausbildung untersucht G RÜNEWALD (2009) mittels Fragebogen und Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 126 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 Online-Interviews an 186 Lehramtsstudierenden unterschiedlicher Sprachen aus drei Universitäten. Die Resultate ergeben eine positive Einstellung der Studierenden gegenüber neuen Medien und Computer-unterstütztem Lehren und Lernen. Die empirische Studie von Ö ZKUL (2011) erörtert auf der Basis einer breiten Umfrage an deutschen Universitäten, welche Motive Studierende dazu bewegen, Englischlehrer/ -in zu werden. R AITH (2011) begleitete in Fallstudien Lehramtsanwärter für die Realschule in Baden-Württemberg und zeigt an Praxismodellen, wie durch standardbasierte Reflexion des Unterrichts aufgabenorientierte Kompetenzen in der Lehrerausbildung gefördert werden können. W IPPERFÜRTH (2015) beschäftigte sich mit professional vision in Lehrernetzwerken, konzipiert eine „reflective best practice in dialogue“ und zeigt damit, wie die Berufssprache einen Weg und ein Ziel der Professionalisierung von Lehrkräften darstellen kann. 3.9 Lehrwerksforschung Die Lehrwerksforschung erstreckt sich auf die Konzeptionierung, Entwicklung, Analyse, empirische Evaluation und Kritik von Lehrwerken. Die Relevanz des Lehrwerks resultiert aus seiner Doppel-Funktion als „geheimer Lehrplan“ (Mittler zwischen offiziellem Lehrplan und Unterrichtsplanung) und „äußerem Lehrplan“, d.h. bildungspolitische, fachdidaktisch-methodische und curriculare Innovationen werden am besten durch Lehrwerke multipliziert. Sie können als Transmissionsriemen für englischdidaktische Forschungsergebnisse wirken - und selbst zum Objekt empirischer Studien werden. Bereits die vorletzte Lehrwerk-Generation (z.B. für Gymnasium: English G 21, Summit, Camden Town, Green Line) orientierte sich partiell an der Output-Orientierung. Die neueste Generation an Lehrwerken, z.B. Access (2016), verfolgt noch dezidierter die Orientierung an den Kompetenzen der Bildungsstandards; dazu kommt die Betonung von Aufgaben, Differenzierung, kooperativen Lernformen, Medienintegration und lebensweltlichem Bezug. Immer wieder dienen Lehrwerke auch als Gegenstand quantitativer und qualitativer Untersuchungen, z.B. eine aktuelle Studie zum Vergleich von Lehrbüchern in vier verschiedenen Ländern hinsichtlich der Förderung von interkulturellem Lernen (V ALI 2015). 3.10 Überblickswerke Die systematische Anordnung des aktuellen Wissensstandes einer Fachdisziplin ist in doppelter Hinsicht forschungsrelevant. Sie dient als orientierende Zusammenfassung einschlägiger Forschung und liefert - durch die Darstellung von Forschungslücken - gleichzeitig Impulse für zukünftige Forschungsarbeiten. In den letzten 10 Jahren wurden mehrere Übersichtsdarstellungen und Einführungen in die Englischdidaktik veröffentlicht (z.B. H ASS 2006; K LIPPEL / D OFF 2007; T HALER 2012). Dazu kommen Fachdidaktik-Lexika (S URKAMP 2010) und Handbücher (H ALLET / K ÖNIGS 2010; H ALLET / K ÖNIGS 2013; B URWITZ -M ELZER et al. 2016). Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Englischdidaktik - State of the Art. Forschungsüberblick 2000 - 2016 127 46 (2017) • Heft 1 Außerdem eröffnet der Sammelband von D OFF (2012) differenzierte Einblicke in das Feld der empirischen Fremdsprachenforschung mittels detaillierter Anwendungsbeispiele aus der Praxis. Er informiert über die Planung empirischer Arbeiten, illustriert anhand ausgewählter quantitativer und qualitativer Methoden die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses und stellt wichtige Instrumente der Datenerhebung, -analyse sowie -auswertung vor. Das aktuellste Handbuch von C ASPARI / K LIPPEL / L EGUTKE (2016) bietet einen systematischen Überblick über die Forschungsrichtungen und -methoden der Fremdsprachendidaktik, ausgehend von den drei grundlegenden Forschungsrichtungen der historischen, theoretischen und empirischen Forschung. 4. Rückblick und Ausblick Der kurze Überblick offenbart, dass die Englischdidaktik eine fruchtbare und breit gefächerte Forschungsdisziplin darstellt. Dabei wurden bestimmte Forschungsbereiche noch gar nicht gebührend berücksichtigt, etwa Literaturdidaktik (z.B. B URWITZ - M ELZER 2003; F REITAG -H ILD 2010; T HALER 2008; 2016b), Englisch als Lingua Franca (z.B. G NUTZMANN / I NTEMANN 2005) oder Grammatikvermittlung (z.B. D Ü - WELL / G NUTZMANN / K ÖNIGS 2000). Es überwiegen Einzelforschungen gegenüber Verbundprojekten, was in der Natur der Qualifikationsarbeiten und den Genehmigungstraditionen von DFG und anderen Förderinstitutionen begründet liegt. Impulse aus Nachbardisziplinen sind willkommen, und interdisziplinäre Projekte können vielversprechend sein, aber eine unreflektiert-unmündige Imitation von Forschungsmethoden aus anderen Disziplinen ist nicht angebracht. Seit der Ära der PISA-Ingenieure grassiert eine von Nützlichkeits-Ideologie inspirierte Messbarkeits-Manie, aber nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt. Das Lehren und Lernen von Englisch ist ein hochkomplexer Forschungsgegenstand, der sich aufgrund seiner Multiperspektivität (neben methodisch-didaktischen auch politische und vor allem menschlich-soziale Dimensionen) nicht dem Diktat ökonomisch motivierter Ansätze beugen darf. Basierend auf den drei grundständigen Forschungsrichtungen der historischen, theoretischen und empirischen Forschung, haben sowohl quantitative als auch qualitative Ansätze ihre Berechtigung, neben analytisch-nomologischen Methoden auch die explorativ-interventionistische Erfassung komplexen Unterrichtsgeschehens, neben statistischen Instrumenten auch integrative Reflexion. Ein Balanced-Research-Paradigma respektiert die Heterogenität der forschenden Persönlichkeiten, inkludiert die Breite der Erkenntnisziele / Erkenntnisobjekte / Erkenntnismethoden und akzeptiert die Komplexität von menschlichem Lehren, Lernen und Leben. Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 128 Engelbert Thaler 46 (2017) • Heft 1 Literatur B ACH , Gerhard / N IEMEIER , Susanne (Hrsg.) (2010): Bilingualer Unterricht. Frankfurt/ M.: Lang. B AUMERT , Jürgen et al. (Hrsg.) (2001): PISA 2000. Opladen: Leske + Budrich. 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