eJournals Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 35/1

Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik
0171-5410
2941-0762
Narr Verlag Tübingen
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2010
351 Kettemann

Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen: Stand der Forschung und Zwischenbilanz eines Forschungsprojekts

2010
Susanne Ehrenreich
AAA - Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik Band 35 (2010) Heft 1 Gunter Narr Verlag Tübingen Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen: Stand der Forschung und Zwischenbilanz eines Forschungsprojekts Susanne Ehrenreich International business is one of the main domains in which English is used in its function as today’s global lingua franca. However, despite a significant increase over the past few years in empirical studies investigating various aspects of English as a lingua franca communication in a number of contexts, research in the business domain is still scarce. This is a gap which I seek to fill with my research project on the role of English in German multinational companies. Employing an ethnographic approach, the linguistic realities as experienced by mid-to-top-level managers are explored using in-depth interviews, participant observation and shadowing of individual managers, as well as recordings of spoken and written data. In this paper recent developments in the nascent field of English as a lingua franca studies are surveyed bringing together a range of linguistic approaches as well as perspectives from intercultural business communication. Against this backdrop preliminary findings of my study are presented. I will describe a number of contexts of language use and look at the attitudes of this specific group of language users towards English as a lingua franca (ELF). Above all, the study reveals the high degree of linguistic, intercultural and strategic flexibility which is required of ELF users in international business contexts. Highly complex interactions have to be managed with speakers of English as a second or foreign language of varying linguistic proficiencies as well as with native speakers of English from almost all “Inner Circle” countries (cf. Kachru 1982/ 1992). The establishment of potential pedagogical implications of the observations made in the world of international business promises to be an interesting, worthwhile, and challenging task. Susanne Ehrenreich 8 1 Der Begriff English as a lingua franca hat sich in der aktuellen Forschung gegenüber dem häufig synonym verwendeten, in manchen Kontexten jedoch auch weiter gefassten Begriff English as an international language (EIL) weitgehend durchgesetzt (vgl. Jenkins 2006: 159f.). 1. Einleitung “Englisch als Lingua franca” (ELF) beschreibt die Verwendung des Englischen als gemeinsames Kommunikationsmedium von Sprechern unterschiedlicher Muttersprachen 1 . Die Zahl derjenigen, die Englisch in dieser Lingua franca-Funktion nutzen, übertrifft seit geraumer Zeit bei weitem die Zahl der Sprecher des Englischen als Muttersprache in den englischsprachigen Ländern des so genannten Inner Circle (z.B. Großbritannien, USA, vgl. Kachru 1982/ 1992) und die Zahl derjenigen Sprecher in den ehemaligen britischen Kolonien, die Englisch als Erst- oder Zweitsprache sprechen (z.B. Indien, Hongkong, Ghana). Dies ist ein Topos, der regelmäßig in Einleitungen wissenschaftlicher Abhandlungen zum Thema ELF, sozusagen als Legitimitätsausweis, aufgeführt wurde. Bis vor einiger Zeit folgten in der Literatur zu ELF auf diesen Topos häufig der Hinweis auf die bestehende Forschungslücke sowie der Aufruf, sich dem Phänomen ELF endlich auch empirisch - über die bis dato schwerpunktmäßig konzeptuellen Diskussionen hinaus - anzunähern. An dem Mehrheitsverhältnis, was die Größe der Sprechergruppen der unterschiedlichen Ausprägungen des Englischen angeht, hat sich wenig geändert. Der zweitgenannte Punkt aber muss heute neu formuliert werden, denn in die ELF-Forschung ist gehörig Bewegung gekommen. In den letzten drei bis vier Jahren erschien eine stattliche Anzahl an Arbeiten, die sich der eingeforderten empirischen Untersuchung des Englischen als Lingua franca zuwenden. Zahlreiche weitere Projekte sind in Arbeit. Kaum eine Konferenz im Bereich der englischen Sprachwissenschaft kommt inzwischen ohne das Thema aus, die Zahl der Publikationen steigt stetig, allein fünf linguistische Zeitschriften widmeten sich in den Jahren 2005 bis 2009 dem Thema ELF in Form von Themenheften. Im Jahr 2008 fand in Helsinki die erste internationale ELF-Konferenz statt (vgl. Mauranen & Ranta 2009), die zweite folgte 2009 in Southampton. Diese Entwicklungen unterstreichen in eindrücklicher Form, dass die ELF-Forschung im Begriff ist, sich als eigenständiger Forschungszweig zu etablieren (Mauranen 2006). Die Forschung zu ELF wird zunehmend zur Kenntnis genommen, wenn auch noch lange nicht von allen akzeptiert und wenn auch in der Regel höchst kontrovers diskutiert (Seidlhofer 2007, 2009). Der wissenschaftliche Diskurs zu den (sozio-)linguistischen sowie angewandt-didaktischen Aufgaben und Fragestellungen, die sich aus der Untersuchung des Phänomens ELF ergeben (Sprachkontakt, Sprachwandel, Spracheinstelllungen, Standard(s), Normen und Varietäten sowie Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 9 2 Mollin (2006) untersucht als Teil ihrer Studie zu Euro-English die Einstellungen europäischer Hochschuldozenten aus den drei Fachbereichen Physik, Soziologie und den jeweiligen Nationalphilologien, analysiert ihre Daten aber ausschließlich nach Nationalität und nicht nach Fachrichtungen (vgl. dazu Ehrenreich 2009a: 25f.). 3 Für diesen Beitrag wurde Literatur inhaltlich bis Mitte 2008 berücksichtigt. englischdidaktische Implikationen), erreicht damit die Reichweite und Qualität, die dem Thema angesichts seiner globalen Bedeutung angemessen ist. Der Anfang ist gemacht, doch es bestehen trotz der skizzierten Entwicklungen nach wie vor große Forschungsdesiderate. Die Untersuchungsbereiche und Fragestellungen, denen ich mich in meinem Forschungsvorhaben “Englisch als lingua franca der internationalen Kommunikation in deutschen Unternehmen” widme (Ehrenreich 2005), gehören dazu. Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Analyse von Anwendungskontexten des Englischen in global agierenden Unternehmen sowie die Erhebung der Einstellungen der Beteiligten zu den dadurch bedingten sprachlichen Notwendigkeiten im Beruf. Der genaue Blick auf die Forschungslandschaft zeigt: 1. Nach wie vor gibt es kaum empirische Untersuchungen, deren Fokus auf dem Bereich Wirtschaft - eine der quantitativ und qualitativ wichtigsten Domänen des Englischen als Lingua franca - liegt. Ein Umstand, der angesichts der großen Herausforderungen des Feldzugangs zu Wirtschaftsorganisationen keineswegs überrascht. 2. Die systematische Erhebung von persönlichen Einstellungen zu ELF (language attitudes) erfolgte bislang weitgehend ohne Gender-Differenzierung und häufig in Kontexten, die das Bild einer ‘linguistischen Nabelschau’ nahelegen. D.h. oft wurden weibliche Untersuchungsteilnehmerinnen aus den Bereichen Anglistik und Englischunterricht befragt (vgl. Jenkins 2007 u.a.). Die Spracheinstellungen von männlichen ELF- Sprechern in nicht-philologischen Tätigkeitsbereichen wurden bislang kaum berücksichtigt 2 . 3. Der Ruf nach ethnographisch-mehrmethodischen Untersuchungen mit einem klaren Kontextbezug ist nicht neu (vgl. Harris & Bargiela-Chiappini 2003), doch nach wie vor aktuell (Seidlhofer et al. 2006: 21). In diesem Beitrag sollen erste Ergebnisse einer solchen ethnographischmehrmethodischen Untersuchung der Verwendung des Englischen als Lingua franca im Kontext international agierender Unternehmen vorgestellt und diskutiert werden. Zur Einordnung des Forschungsprojekts und dessen Fragestellungen in die aktuelle Forschungslandschaft erfolgt dafür zunächst in einem ersten Schritt eine Darstellung der jüngsten Entwicklungen in der ELF-Forschung seit 2005 3 . In einem zweiten Schritt werden das Forschungsdesign und -vorgehen kurz skizziert, anschließend erfolgt ein Überblick über ausgewählte Zwischenergebnisse des Projekts. Susanne Ehrenreich 10 2. Englisch als Lingua franca - Der Stand der Forschung Bis zum Jahr 2005 wurde die Forschung zum Thema Englisch als Lingua franca (ELF) hauptsächlich von konzeptuellen Beiträgen bzw. Kontroversen bestimmt (vgl. Ehrenreich 2005). Was die datenbasierte, empirische Forschung angeht, war die Lage recht übersichtlich und wenige zentrale Arbeiten bestimmten das Bild. Dazu gehören beispielsweise für die Phonologie Jenkins (2000) und für die Pragmatik Firth (1990, 1996), Lesznyák (2004), Meierkord (1996) und House (1999). Von Seidlhofer (2001, 2004) lagen erste vorläufige Ergebnisse zur Lexikogrammatik vor. Der Ruf nach einer soliden Datengrundlage wurde gehört und es wurde mit der Kompilierung der beiden großen ELF-Korpora VOICE (Vienna Oxford International Corpus of English, vgl. Seidlhofer 2001) und ELFA Corpus of academic discourse (Mauranen 2003) begonnen. Im Bereich der Lehrerbildung gab es erste empirische Erhebungen zur Einstellung von Lehrern (Decke-Cornill 2003; Seidlhofer 1999) und angehenden Lehrkräften (Grau 2005). Die Mehrzahl der Erörterungen möglicher Auswirkungen des Englischen als Lingua franca auf den Englischunterricht ging über mehr oder weniger konservative konzeptuelle Überlegungen nicht hinaus. Ein Bereich, der schon seit vielen Jahren wichtige Einsichten in die Anwendung des Englischen in globalen Kontexten liefert - auch wenn die entsprechenden Untersuchungen selten spezifisch auf ELF ausgerichtet sind -, ist die Wirtschaftslinguistik (vgl. Harris & Bargiela-Chiappini 2003). Als wegweisende Arbeiten sind hier zu nennen Charles (2007), Charles & Marschan-Piekkari (2002), Louhiala- Salminen (2002), Louhiala-Salminen et al. (2005), Poncini (2004), Spencer- Oatey & Xing (2002) (vgl. auch Vollstedt 2002). Nicht nur theoretisch gearbeitet, sondern auch empirisch geforscht wird schon seit längerer Zeit im Bereich der Outer Circle Englishes (New Englishes, Postcolonial Englishes, World Englishes) (vgl. Schneider 2007). Trotz aller historischen und soziokulturellen Unterschiede zu Englisch als Lingua franca sind die Ergebnisse dieser Arbeiten für die ELF-Forschung von großer Bedeutung (z.B. Bamgbose et al. 1995; Kachru 1986; vgl. Jenkins 2006; Seidlhofer 2002). Dass die ELF-Forschung von einigen Vertretern der World Englishes-Forschung eher kritisch zur Kenntnis genommen wird, ist den verwandten Forschungsanstrengungen wenig förderlich (vgl. Seidlhofer 2006, 2009). Seit 2005 zeichnet sich ein deutlicher Wandel ab. Bezeichnend ist allein die Zahl der Themenhefte zu ELF bzw. zur Lingua franca-Kommunikation, die in den letzten Jahren herausgegeben wurde. Den Anfang machte English for Specific Purposes (Nickerson 2005). Im Jahr 2006 folgten die Zeitschriften International Journal of the Sociology of Language (Meierkord 2006), Annual Review of Applied Linguistics (vgl. Seidlhofer et al. 2006) und das Nordic Journal of English Studies (Mauranen 2006). Ein weiteres Themenheft ist bei der Zeitschrift Languages and Intercultural Communication Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 11 erschienen (Gu 2009). Ein zusätzliches Signal ist die Aufnahme einer Überblicksdarstellung zu ELF im Oxford Advanced Learners’ Dictionary/ OALD (Seidlhofer 2005). Die Zahl der Arbeiten nimmt stetig zu, das Forschungsfeld differenziert sich zunehmend aus und das Bewusstsein für die Kontextbezogenheit bzw. -abhängigkeit einzelner Untersuchungsergebnisse wächst. Frühere, häufig sehr global und pauschalierend formulierte Ergebnisse zu den Charakteristika von ELF werden einer kritischen Überprüfung unterzogen. ELF ist wie eingangs erwähnt dabei, sich als eigenständiger Forschungszweig der Englischen Sprachwissenschaft zu etablieren (Mauranen 2006), auch wenn dies bisweilen weiterhin mit großem Vorbehalt betrachtet wird (Seidlhofer 2007). Die zunehmende Emanzipation von tradierten Vorstellungen und Konzepten zeigt sich in der Zahl der Arbeiten, die ELF ‘in its own right’ und nicht als defizitäre Form des Englischen im Vergleich zum muttersprachlichen Englisch (ENL/ English as a Native Language) betrachten. Dabei wird auch deutlich, dass bei einem solchen Ansatz große methodische und konzeptuelle Herausforderungen zu bewältigen sind. Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten Entwicklungen nachgezeichnet, die sich im Rahmen aktueller sprachwissenschaftlicher Beschreibungen des Englischen als Lingua franca ‘in its own right’ ergeben. Darauf folgt ein Blick auf die soziolinguistischen und angewandten Themenkomplexe Spracheinstellungen und Lehrerbildung; ein weiterer Abschnitt ist der Forschung zum Themenbereich ‘Englisch in der internationalen Wirtschaft’ gewidmet. Abschließend wird die aktuelle Diskussion darüber, welche (sozio-)linguistischen Konzepte und Modelle sich für eine adäquate Beschreibung von ELF eignen, zusammengefasst. 2.1 Linguistische Beschreibungen von Englisch als Lingua franca - ‘in its own right’? In ihrem jüngsten Forschungsbericht bieten Seidlhofer et al. (2006) neben einer Analyse des funktionalen Profils von ELF in Europa einen umfassenden Überblick über die bis 2006 entstandenen empirischen Arbeiten zu ELF. Hilfreich ist die vorgeschaltete forschungsmethodologisch begründete Unterscheidung von exonormativ und endonormativ ausgerichteten Arbeiten. Nach Seidlhofer et al. (2006: 9ff.) hält exonormative ELF-Forschung weitgehend an der englischen Hochsprache (English as a Native Language/ ENL) als Bezugsnorm fest und führt vorwiegend quantitative Analysen auf der Formebene durch. Vertreter des endonormativen Ansatzes hingegen verfolgen schwerpunktmäßig folgende Fragestellungen: “How do ELF speakers communicate? What seems important/ useful to them? ” (Seidlhofer 2006 et al. 2006: 9) Hier steht also stärker das qualitative Verstehen der Kommunikationsprozesse im Zentrum des Interesses. Es überrascht nicht Susanne Ehrenreich 12 weiter, dass die Mehrzahl der deskriptiven ELF-Studien von Vertreterinnen und Vertretern eines vorwiegend endonormativen Ansatzes vorgelegt wurde. Im Rahmen des VOICE-Projekts, das von Barbara Seidlhofer in Wien geleitet wird, entstanden etliche Magisterarbeiten und Dissertationen, die sich folgenden linguistischen Schwerpunkten zuordnen lassen. Ein Großteil der Arbeiten untersucht die jeweils ausgewählten ELF-Sprachdaten aus der Perspektive der Diskursanalyse und der interkulturellen Pragmatik. Lichtkoppler (2007) befasst sich mit der Funktion von Wiederholungen im Diskurs dyadischer ELF-Gespräche, Keitsch (2004) untersucht ad-hoc-Konversationsstrategien, Wagner (2005) metalinguistische Strategien in der beruflichen Ausbildung. Die phatische Kommunion (phatic communion) wird von Kordon (2006) am Beispiel von feststehenden Wendungen (agreement tokens), die dem Beziehungsaufbau dienen, untersucht; der Humor als ein weiteres Mittel zur Etablierung einer positiven Gesprächsatmosphäre steht im Zentrum der Arbeit von Brkinjac (2005). Pölzl und Seidlhofer (2006) widmen sich dem so genannten Habitat-Faktor und der Frage, inwiefern der in-/ direkte Einfluss der Muttersprache in ELF als eine Funktion des Ausdrucks der eigenen kulturellen Identität zu sehen ist. Häufigkeit und Funktion von Code-switching als einem ausgesprochen ELF-spezifischen Phänomen werden von Klimpfinger (2007) analysiert. Der Schnittstelle zwischen Pragmatik und sprachlichem System widmet sich Hülmbauer (2007), indem sie der Frage nachgeht, wie sich kommunikative Effizienz und sprachliche Korrektheit zueinander verhalten. Breiteneder (2005) greift aus diesem Komplex eine Detailfrage heraus und analysiert auf der Formebene die (Nicht-)Realisierung des Flexionsmorphems -s der dritten Person Singular im ELF-Sprachgebrauch. Die Sprachdaten der genannten Studien entstammen dem privaten, informellen Kontext der Forscherinnen bzw. wurden im universitären Umfeld gesammelt. Dem Bereich Wirtschaft widmen sich vier Arbeiten zu den folgenden Themen: Kommunikationsschwierigkeiten in Besprechungen (Pitzl 2005), Gesprächspausen (Böhringer 2007), sprachbasierte Machtverhältnisse zwischen Muttersprachlern und Nichtmuttersprachlern (Šimic 2005) und ELF in einer österreichischen Firma (Strasser 2004). Die meisten der genannten Arbeiten sind methodisch sauber gearbeitet. Zwei Vorbehalte betreffen jedoch den Umstand, dass ein Großteil der Daten Gesprächssituationen mit relativ wenigen Gesprächsteilnehmern abbildet und dass die jeweiligen Autoren und Autorinnen häufig selbst an den aufgezeichneten Gesprächen beteiligt waren. Überzeugend ist die durchgängig endonormative Perspektive, die erfrischende Einsichten in die ELF-Kommunikation bietet. Erst aus dieser, von der English as a Native Language- Bezugsnorm losgelösten Warte wird deutlich, wie wenig wir bislang über die Kriterien für Effizienz und Angemessenheit von ELF-Kommunikation wissen. Wodurch wird gegenseitiges Verstehen in der ELF-Kommunikation erleich- Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 13 tert bzw. ermöglicht und welche Normen können als angemessen gelten (Pölzl & Seidlhofer 2006: 171)? An einigen Stellen wird jedoch die endonormative Perspektive über den spezifischen Untersuchungskontext hinaus generalisierend überhöht. Dies betrifft unter anderem die Auffassung, ELF- Gespräche zeichneten sich typischerweise durch einen hohen Grad an Konsensorientierung und Kooperation aus, sowie die Setzung, ELF-Sprecher seien stets ‘kompetente’ Sprecher des Englischen. Doch es gibt auch Arbeiten, in denen wiederholt und zu Recht auf die hohe Kontextabhängigkeit der jeweiligen Daten und deren Interpretation hingewiesen wird (Hülmbauer 2007 mit Bezug auf Leung 2005; Seidlhofer & Pölzl 2006: 154f.). Aus dieser Beobachtung ergibt sich die methodische Einsicht, dass Sprachdaten allein nicht ausreichen, um die multifaktoriell bedingte und häufig multimodale ELF-Kommunikation angemessen zu erfassen, und folgerichtig der Ruf nach “clearly situated qualitative studies with a strong ethnographic element.” (Seidlhofer et al. 2006: 21) Nur so erfahren wir mehr über ELF und dessen “actual use” (Mauranen 2006: 145). Simulationen, wie sie in einer Vielzahl der frühen ELF-Studien zur Datengewinnung durchgeführt wurden, sind hier nicht ausreichend. Äußerst wertvolle Hilfestellungen für die scientific community bieten der Beitrag von Breiteneder et al. (2006), in dem die Kriterien, die bei der Kompilierung des VOICE-Korpus maßgeblich waren, vorgestellt und diskutiert werden, sowie die Veröffentlichung der spezifisch für die Transkription spontansprachlicher ELF-Daten entwickelten Transkriptionsregeln (VOICE Transcription Conventions [2.1]). Die Herausforderungen des Feldzugangs zu Anwendungskontexten jenseits der privaten und universitären Sphäre werden jedoch kaum thematisiert. Die Arbeiten am VOICE-Korpus sind inzwischen abgeschlossen, im Mai 2009 wurde das eine Million Wörter umfassende Korpus frei geschaltet. Auch im Umfeld von Jennifer Jenkins (vgl. Jenkins 2000, 2007) in England entstanden sprachdatenbasierte Arbeiten aus endonormativer Perspektive. Cogo (2005) widerlegt die oft aufgestellte These, ELF sei ein kulturfreies Kommunikationsmedium, das rein instrumental, jedoch nicht in identifikatorischer Funktion eingesetzt werde. Konsequent endonormativ geht auch Dewey (2007a) vor, indem er ausgehend von seinen Daten “innovative features” der ELF-Lexikogrammatik und die diesen zugrundeliegenden Prozesse beschreibt, welche er wiederum als charakteristisch für sich entwickelnde Regelhaftigkeiten einstuft. These processes can be described as exploiting redundancy, enhancing prominence, increasing explicitness, and reinforcement of proposition […], all of which reflect not so much conscious decisions on the part of ELF speakers but rather a natural tendency for effective communication to involve enhanced salience and efficiency. (Dewey 2007b: 339, Hervorhebung im Orig.) Susanne Ehrenreich 14 Wie andere ELF-Forschende vor ihm, so kommt auch Dewey (2007b: 344) zu dem Schluss, dass Flexibilität - auf verschiedenen Ebenen - eines der entscheidenden Kriterien für funktionierende ELF-Kommunikation sei: What is required is a more flexible view of language, a more pluralistic approach to competence (see Leung 2005), and an understanding of the need for multiple proficiencies in the communication of linguistic resources. (Dewey 2007b: 346.) In einem gemeinsamen Beitrag legen Cogo und Dewey (2006) dar, inwiefern sich einzelne pragmatische und lexikogrammatische Entscheidungen in der konkreten Sprachverwendung gegenseitig bedingen. Einige der Detailinterpretationen erscheinen dabei etwas weit hergeholt, doch ein großes Verdienst des Beitrags liegt darin, dass hier erstmals die methodischen und interpretatorischen Unzulänglichkeiten von ELF-Studien der ersten Generation explizit herausgearbeitet und einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Dies betrifft u.a. die häufig künstlich konstruierten Rahmenbedingungen der Datenerhebung sowie die daraus abgeleiteten Ergebnisse, die ihrerseits vielerorts unhinterfragt perpetuiert werden. So zum Beispiel die Behauptung, ELF werde nur für sehr begrenzte und ausschließlich transaktionale Zwecke eingesetzt und sei nicht mehr als ein kulturfreies Kommunikationswerkzeug (Hüllen 1992; House 1999), sowie die oben angesprochene Auffassung, ELF-Kommunikation sei immer konsensorientiert und Nicht-Verstehen werde durch das so genannte “let it pass”-Prinzip (Firth 1996) kaschiert. Die exemplarische Darstellung der eigenen Untersuchungen von Cogo und Dewey zur Lexikogrammatik von ELF und dessen Pragmatik wiederum erscheint streckenweise abgehoben und so sehr einer ‘ELFtoleranten’ politischen Korrektheit verpflichtet, dass der konkrete ELF-Sprecher meines Erachtens dabei aus dem Blick zu geraten droht. Auf der Basis des von Anna Mauranen erstellten ELFA-Korpus (Mauranen 2003) untersuchen Metsä-Ketelä (2006) sprachliche Vagheit (vague language) und Ranta (2006) Häufigkeit und Funktion der -ing-Form. Im asiatischen Raum wird derzeit von Kirkpatrick und Deterding ein ELF-Korpus erstellt (Deterding & Kirkpatrick 2006). In den USA hat die ELF-Forschung noch nicht Fuß gefasst (vgl. Jenkins 2006). Aus exonormativer Perspektive wurde von Mollin (2006) eine Studie durchgeführt, in der auf der Grundlage eines selbst erstellten Korpus geprüft wird, ob “Euro-English” gemessen an den tradierten Kriterien (Form, Funktion, Einstellungen) als English as a Second Language-Varietät bezeichnet werden kann. Mollin kommt - wenig überraschend - zu einem negativen Ergebnis. Bemerkenswert ist diese Arbeit insofern, als sich Mollin einem Thema, nämlich ELF, widmet, das nicht wenige andere Vertreter einer exonormativen Perspektive von vornherein als nicht untersuchenswert deklarieren und schlicht übergehen. Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 15 2.2 Soziolinguistische und angewandte Perspektiven: Spracheinstellungen und Lehrerbildung Am Anfang meines Forschungsvorhabens stand die Beobachtung einer Diskrepanz. Verschiedene Personengruppen zeigten auffallend unterschiedliche Einstellungen zu Englisch als Lingua franca. In anglistischen Publikationen, auf Konferenzen, in der eigenen Forschung (vgl. Ehrenreich 2004) und in universitären Lehrveranstaltungen in der Anglistik war eine stark ablehnende und oft hoch emotionale Haltung ELF gegenüber nicht zu übersehen. In Seminardiskussionen mit Anglistikstudierenden verhielten diese sich (anfänglich) häufig äußerst abwehrend, ähnlich lösten Vorträge von Barbara Seidlhofer und Jennifer Jenkins auf Konferenzen regelmäßig höchst aufgeregte Debatten mit der Zuhörerschaft aus. Eine auch nur annähernd vergleichbare Aufregung oder gar Ablehnung ließ sich bei Vertretern aus der Wirtschaft im Rahmen informeller Gespräche über das Thema Englisch (als Lingua franca) in internationalen Unternehmen nicht feststellen. Die grundsätzliche sprachideologische Aufregung war ihnen fremd, ihre Haltung schien sehr viel pragmatischer. Die Notwendigkeit der Kommunikation auf Englisch war gegeben, also musste man - egal wie - damit zurechtkommen. Diese von mir vor Beginn meiner Untersuchung nur gefühlte Diskrepanz kann mittlerweile mit Hilfe einiger Studien für die eine der beiden Positionen, d.h. für die Personengruppe der Philologen (Anglisten, Englischlehrkräfte und -studierende), empirisch belegt werden. Jenkins’ aktuelle Studie (2007) untermauert, was schon in Decke-Cornill (2003) sichtbar und bei Grau (2005) bestätigt wurde. Anglistische Philologen sind ELF gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Diese Einstellung erklärt auch eine denkwürdige Leerstelle in meiner eigenen Arbeit zu Auslandsaufenthalten und Englischlehrerbildung (Ehrenreich 2004). In den Interviews mit ehemaligen Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten war die eigene Erfahrung der Lingua franca-Kommunikation auf Englisch während eines Auslandsaufenthaltes schlicht ‘nicht der Rede wert’ (Ehrenreich 2008). Anglisten und Anglistinnen sind - egal ob native speaker oder nicht - in der Regel Anhänger und Verfechter des Englischen als Nationalbzw. Kultursprache. Die aktuell zu beobachtenden Prozesse und Produkte des Sprachkontakts und des Sprachwandels im Kontext von Lingua Franca Englishes werden also gerade bei denjenigen mit großen Vorbehalten betrachtet, die sich hauptberuflich mit der englischen Sprache befassen (Seidlhofer 2007). Ein weniger monolithisches Bild ergibt die Studie von Erling (2005). Hier finden sich wertvolle Hinweise darauf, wie sowohl Studierende der Anglistik und Amerikanistik als auch Studierende nicht-philologischer Fächer die verschiedenen Optionen - British English, American English, Lingua Franca English - beurteilen. In Erlings Untersuchungsgruppe gibt es interessanter- Susanne Ehrenreich 16 4 Siehe oben die Anmerkung zu Mollin (2006). weise sogar unter den Anglistik- und Amerikanistikstudierenden einige, die aus (ausbildungs-)biographischen oder berufsbezogenen Gründen statt muttersprachlicher Varietäten des Englischen eine ‘neutrale’ ‘Lingua franca- Varietät’ des Englischen bevorzugen. Weiter gehende und nach Fachgebieten differenzierende Untersuchungen dazu, welche Einstellung zu ELF Personengruppen haben, in deren (Berufs-)Leben Englisch zwar eine wichtige, aber keine zentrale Rolle spielt, liegen nicht vor 4 . Diese Lücke will mein Forschungsprojekt zu schließen beginnen. Die Auswertung der von mir erhobenen Daten gibt unmissverständlich zu erkennen, dass die communities of practice, denen international agierende Manager und Führungskräfte angehören, eine von Anglisten bzw. Philologen klar zu unterscheidende Einstellung zu ELF haben. In diesem Zusammenhang soll eine wichtige konzeptuelle Fragestellung vorweggenommen werden. Können Anglistinnen und Anglisten heuristisch gewinnbringend als ELF-Sprecher kategorisiert werden? Entstanden aus der Abgrenzung zur Kategorie des Lerners (learner), wird die Kategorie Sprecher bzw. Anwender (speaker/ user) in der ELF-Forschung häufig lediglich in der Funktion dieser Opposition verwendet. Eine weiter gehende theoretisch-konzeptuelle Auslotung, beispielsweise unter Bezugnahme auf die persönlichen Überzeugungen, das Wertesystem und Selbstverständnis der jeweiligen Sprechergruppen, fand in der ELF-Forschung bislang nicht ausreichend statt. Eine solche Auslotung und in der Konsequenz eine konzeptuelle Differenzierung beispielsweise zwischen philologischen und nicht-philologischen Berufsbzw. Sprechergruppen ist jedoch dringend erforderlich (vgl. Ehrenreich 2005; Ehrenreich 2009b). Anglistische Philologen können in bestimmten Kontexten auch ELF-Sprecher (ELF speakers) sein, sie bleiben parallel dazu aber gleichzeitig immer, mehr oder weniger prominent, pädagogisch oder akademisch mit Englisch befasste Englischlehrkräfte, Anglistikstudierende, Anglistikprofessoren etc. Andere Gruppen von ELF-Sprechern sind parallel zu dieser Kategorie, bzw. dieser Kategorie entscheidend vorgeordnet, Manager, Führungskraft, Ingenieur, Naturwissenschaftler u.a., d.h. beruflich nur sekundär mit Englisch und primär mit anderen Inhalten befasst. Diese wichtige konzeptuelle Unterscheidung wird in Jenkins (2007) nicht getroffen, was ihrer Studie Englisch as a Lingua Franca: Attitude and Identity eine gewisse Schieflage verleiht, da sie ausschließlich Englischlehrende untersucht, diese aber, ohne weitere Differenzierungen vorzunehmen, als ELF users konzeptualisiert. Über die Einstellungen von nicht-philologischen ELF-Sprechergruppen können die Ergebnisse dieser Studie daher - entgegen mancher Aussage der Autorin - keine Auskunft geben. Als Studie, Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 17 die die tendenziell konservative Haltung von ELT professionals aufdeckt, liefert sie nichtsdestoweniger wichtige Hinweise auf die Herausforderungen, denen sich eine zukunftsorientierte, d.h. das Phänomen ELF integrierende Englischlehrerbildung gegenübergestellt sieht. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht überraschend, dass sich die Mehrzahl der programmatischen Publikationen zum Englischunterricht und zur Englischlehrerbildung vorwiegend zurückhaltend-konservativ positioniert, was pädagogische Implikationen der globalen englischsprachigen Realitäten angeht (vgl. dazu einige Beiträge in Gnutzmann & Intemann 2005 sowie Hüllen 2007; Mollin 2006; Trudgill 2005 u.a.). Nicht selten werden dabei empirisch nicht überprüfte Setzungen wie beispielsweise, die englische Hochsprache (Standard English) sei international am einfachsten zu verstehen, als Argumente ins Feld geführt. Plädoyers für eine stärkere Berücksichtigung der Pluralität des Englischen in der Lehrerbildung finden sich bei Canagarajah (2006), Ehrenreich (2009a), Grau (2005), Jenkins (2006), Seidlhofer (2004, 2007), Seidlhofer et al. (2006), Sifakis (2007) und Snow et al. (2006). Einig ist man sich darin, dass die Frage nach den pädagogischen Implikationen der ELF-Forschung äußerst vielschichtig und niemandem mit vorschnellen Ratschlägen gedient ist. So weist Seidlhofer, die in dieser Hinsicht nicht immer korrekt rezipiert wird (vgl. Seidlhofer 2006), ebenso unermüdlich wie unmissverständlich darauf hin, dass es der sprachwissenschaftlichen ELF-Forschung um die Deskription (sozio-)linguistischer Prozesse und Produkte und eben gerade nicht um die Präskription von Detailergebnissen dieser deskriptiven Forschung für pädagogische Kontexte geht. Dies bedeutet im Gegenzug jedoch nicht, dass es keine Ansatzpunkte für grundsätzliche didaktisch-methodische Überlegungen gibt. Welche Ansatzpunkte dies sein können, beschreibt Seidlhofer in einem Interview mit dem Schulspiegel wie folgt: Wichtiger als […] Einzelbefunde ist aber folgendes: Was wir versuchen, durch unsere deskriptive Forschung zu verstehen, sind die allgemeineren Prozesse, die in der Lingua-Franca-Kommunikation ablaufen, nicht nur simpel die Tatsache, dass die Leute auch sehr gut ohne “third person -s” oder ohne th-Laute auskommen. Eher solche Dinge: Wie stellen sich Sprecher auf das sprachliche Niveau ihrer Gesprächspartner ein - in sozialpsychologischer Terminologie: die wichtige Rolle der Akkommodation? […] Wie geben Sprecher einander Orientierungshilfen […]? Ich denke, es wäre eine gute Investition, den Englisch- und den Fremdsprachenunterricht überhaupt - oder noch besser: Sprachbewusstseins-Unterricht im Sinne von Language Awareness - nach diesen Kriterien zu überdenken. […] Der springende Punkt ist, dass wir für Englisch in seiner heutigen globalen Rolle ein neues Konzept zulassen müssen, das sich von anderen Fremdsprachen grundlegend unterscheidet, mit ganz anderen Schwerpunkten im Unterricht. (Seidlhofer im Interview mit Schmundt 2008) Susanne Ehrenreich 18 Ausgehend vom Wissen um die Wirkmächtigkeit persönlicher Einstellungen von Lehrkräften (vgl. Appel 2000) birgt meines Erachtens allein schon die Berücksichtigung der Pluralität des Englischen in der Lehrerbildung den Keim für eine grundsätzliche und viel versprechende Umorientierung des zukünftigen Englischunterrichts. 2.3 Englisch - und andere Sprachen - in der internationalen Wirtschaft Die internationale, globalisierte Wirtschaftswelt kommt ohne Englisch nicht aus, die Notwendigkeit zur englischsprachigen Kommunikation ist schlicht “a fact of life for many business people.” (Nickerson 2005: 368) Für die sprachwissenschaftliche Forschung stellt dieser Kontext zweifelsohne ein äußerst spannendes und ertragreiches Untersuchungsfeld dar. Doch man sieht sich hier in besonderem Maße vor das schon oben benannte Problem des Feldzugangs gestellt, da man es soziologisch (und damit auch soziolinguistisch) gesehen mit “influential frameworks” (House 1999: 74) zu tun hat, nicht selten ist der Gebrauch des Englischen “associated with high status and elite situations and users.” (Leung 2005: 135) Die Linguistin muss sich damit auf ein hierarchisches Verhältnis zwischen Forscherin und Beforschten einlassen, das von der Anthropologin Nader (1988) als “studying up” bezeichnet wird. Es ist daher keineswegs “paradoxical that so little is known about language in the workplace” (Truchot 2003: 308), sondern liegt auch in der Natur der Sache, dass für die Domäne Wirtschaft nur wenige Studien zu Wirtschaftsenglisch bzw. ELF vorliegen: A main barrier to research in business discourse is the proprietary and private nature of, and therefore restricted access to, writing and speaking inside corporations. (Yunick 2006: 622, vgl. auch Charles 2007: 270) So verwundert es im Blick auf die Forschungsarbeiten zum Thema ‘Englisch in der internationalen Wirtschaft’ nicht, dass auch hier eine Vielzahl von Studien nicht auf authentischen Daten basiert, sondern auf Daten, die in Simulationen - häufig mit Studierenden der Wirtschaftswissenschaften - gewonnen wurden. Im Themenheft “Business English as a lingua franca” der Zeitschrift English for Specific Purposes (Nickerson 2005) ist dies bei zwei von vier Forschungsberichten der Fall (ähnlich Deneire 2008). Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 19 5 Weitere mögliche Bezeichnungen für diesen Bereich sind Wirtschaftskommunikation, Unternehmenskommunikation, Corporate Communication, (International) Business Communication u.a. Die begriffliche Vielfalt spiegelt nicht nur die Heterogenität des Feldes ‘Sprache und Kommunikation in der Wirtschaft’ (Kleinberger Günther 2003: 24ff.) wider, sondern auch die daraus resultierende Notwendigkeit eines in hohem Maße interdisziplinären Zugriffs (Bargiela-Chiappini & Nickerson 2003). Inhaltlich scheinen die Wirtschaftslinguistik (Business Discourse) 5 bzw. Englisch als Wirtschaftsfachsprache (English for Specific Purposes) und der darunter subsumierte Zweig der Business English as a lingua franca-Forschung (BELF) mit der ELF-Forschung wenig gemeinsam zu haben. Auf den zweiten Blick ergeben sich jedoch entscheidende Impulse, die der ELF- Forschung als wichtiges Korrektiv dienen können. Anhand eines schulischen Beispiels lässt sich dies verdeutlichen. So wie im Englischunterricht der Fokus auf der englischen Sprache liegt, hat die ELF-Forschung bislang primär die Sprache im Blick, Inhalte und Kontexte sind nachgeordnet. Hält eine schulische Lehrkraft eine Stunde im Rahmen des bilingualen Sachfachunterrichts, sind Inhalte und Kontexte vorgeordnet, die (Fremd-)Sprache spielt in diesem Unterricht nur eine sekundäre, dienende Rolle. Sie ist das Kommunikationsmedium, nicht mehr und nicht weniger. In vergleichbarer Weise liegt in der internationalen Wirtschaftslinguistik der Fokus auf der Geschäftstätigkeit (business activity), und da diese in Zeiten der Globalisierung häufig nicht in der Muttersprache ausgeführt werden kann, wird dazu eine Verkehrssprache benötigt. Zurzeit ist das Englisch. Die Wirtschaftslinguistik (und Englisch als Wirtschaftsfachsprache oder Business English) konzentriert sich daher auf “the ways in which language and business strategies interact.” (St. John 1996: 15) Aus diesem Grund stehen in der entsprechenden Literatur nicht so sehr rein sprachliche Aspekte des Englischen, sondern die Strategien effizienter (Wirtschafts-)Kommunikation im Vordergrund. Viele Beiträge in diesem Bereich sind forschungsbasierte Bedarfsanalysen (needs analyses) (Charles & Marschan-Piekkari 2002; Chew 2005; Connor et al. 2005; Rogerson-Revell 2007), die der Frage nachgehen, wie Englisch in unterschiedlichen Anwendungsbereichen in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation in unterschiedlichen Textsorten (Besprechungen, E-Mails, Verhandlungen) verwendet wird und welche Schwierigkeiten in diesen Zusammenhängen auftreten. Man hat erkannt, dass die in der Wirtschaftskommunikation relevanten Textsorten nicht abstrahierend, sondern stets als ‘Sprache im Kontext’ (“contextualised communicative genres”, Nickerson 2007: 352) zu betrachten sind, die von einer Fülle inhaltlicher, betrieblicher und kultureller Faktoren beeinflusst werden. Eine entscheidende Beobachtung in der BELF-Forschung ist zudem die Tatsache, dass BELF-Kontexte immer mehrsprachige Kontakt-Kontexte sind, in denen Susanne Ehrenreich 20 über reine Sprachkenntnisse des Englischen hinaus eine Vielzahl von zusätzlichen Sprachmanagement-Kompetenzen erforderlich sind (Nickerson 2007: 353; Poncini 2004; Louhiala-Salminen 2002; vgl. auch Klimpfinger 2007). Im Vergleich zur English as a lingua franca-Forschung, deren Fokus vorwiegend auf den Sprechern des Expanding Circle liegt, fällt in der Business English as a lingua franca-Literatur eine gewisse Unschärfe auf, was die Unterscheidung der Englishes gemäß des geopolitischen Three Circles-Modells von Kachru (1982/ 1992) bzw. die funktionale Kategorisierung in English as a Native Language, English as a Second Language und English as a Foreign Language (vgl. McArthur 1998) angeht. Sieht man von den rein ENL-EFL-kontrastiven Studien ab (in denen die sprachlich-diskursive Ausgestaltung von Textsorten in Großbritannien bzw. den USA als gültiger Maßstab für Lerner des Wirtschaftsenglischen weltweit dient), entspricht diese Unschärfe jedoch ganz einfach den globalen englischsprachigen Realitäten in der Wirtschaft. Englischsprecher unterschiedlicher nationaler und regionaler Varietäten und unterschiedlicher Kompetenzniveaus treffen aufeinander und müssen jeweils das Beste aus der Situation machen. Ob sie im Englischunterricht darauf vorbereitet wurden oder nicht: “the realities of the business context are often considerably more complex than the simple label of English as a lingua franca would imply.” (Nickerson 2007: 354) Terminologisch kann die große sprachliche und kulturelle Vielfalt, durch die die verschiedenen global-lokalen Anwendungskontexte des Englischen geprägt werden, angemessen in der Pluralform Lingua Franca Englishes zum Ausdruck gebracht werden (Dewey & Cogo 2006: 62, vgl. auch Kim 2008). Angesichts dieser Komplexität ist der Wunsch nach einem globalen Standard (vgl. Yunick 2006: 630f.) ebenso nachvollziehbar wie realitätsfern. Hierin sind sich BELF- und ELF-Forschung einig. Auch die Wünsche der BELF-Forschung an einen zeitgemäßen Business English-Unterricht entsprechen dem, was in der ELF-Forschung als mögliche angewandte Perspektive aufgezeigt wird (Jenkins 2006; Seidlhofer 2004; Seidlhofer et al. 2006). Der Fokus des Englischunterrichts sollte über die Sprachbeherrschung (language proficiency) hinaus sehr viel stärker die strategischen Kompetenzen fördern, die für eine effiziente Kommunikation in komplexen interkulturellen Anwendungssituationen erforderlich sind. Insbesondere im Hinblick auf das Einüben von Akkommodationsstrategien sind hier als Zielgruppe eines Bewusstmachungs- und Kommunikationstrainings englische Muttersprachler mitzudenken (Connor et al. 2005; Rogerson-Revell 2007; vgl. auch Smith 1987: xi in Brutt-Griffler 1998: 390). Eine Analyse der Unterrichtsmaterialien für Business English zeigt allerdings, dass dessen Konzepte teils zehn bis zwanzig Jahre alt sind und sich auf diesem Sektor in der Praxis wenig bewegt (Nickerson 2005: 375f.). Diese Beobachtung Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 21 lässt sich entsprechend für nicht-fachsprachliches Unterrichtsmaterial anstellen. Die für mein Forschungsprojekt relevanten Arbeiten stammen von Nickerson, Louhiala-Salminen und Poncini. Nickerson (2005, 2007) bietet in regelmäßigen Abständen eine Zusammenfassung der aktuellen Entwicklungen in der BELF-Forschung, Louhiala-Salminen (2002) kann als ‘study closest to my own’ bezeichnet werden. In ihrer Untersuchung “The fly’s perspective: discourse in the daily routine of a business manager” wird die mündliche und schriftliche Kommunikation eines finnischen Managers dokumentiert und analysiert. Diese Studie bietet neben wertvollen methodischen Anregungen (insbesondere zur ethnographischen Beobachtung) ertragreiche Impulse für eine kontrastive Analyse skandinavischer und deutscher Kontexte, in denen Englisch als Lingua franca genutzt wird. Poncini (2004, 2007) verfolgt einen konsequent kontext-spezifischen Ansatz und macht jenseits der in der ELF-Forschung noch dominanten ‘bottom-up’- Analysen sprachlicher Daten auf die entscheidende Rolle aufmerksam, die neben dem nationalen und kulturellen Hintergrund der Sprecher die berufsspezifischen Wertvorstellungen und das gemeinsame sprachliche und nichtsprachliche Repertoire der jeweiligen communities of practice (Wenger 1998) spielen. Bei meinem Blick über den linguistischen Tellerrand in die Wirtschaft steht für mich ähnlich wie in der BELF-Forschung nicht so sehr das domänenspezifische (Wirtschafts-)Englisch im Zentrum, sondern die Analyse derjenigen strategisch-diskursiven Prozesse, die zu beobachten sind, wenn eine (Fremd-)Sprache als Kommunikationsmedium genutzt wird, um Inhalte - die im Vordergrund stehen - auszuhandeln. Anders als bei Philologen (Anglisten, Studierenden und Lehrkräften) - und genau deswegen handelt es sich hier um klar zu unterscheidende Sprechergruppen des Englischen - liegt der Fokus bei (B)ELF-Sprechern gerade nicht auf der Sprache. Es ist diese Unterscheidung zwischen inhalts- und sprachfokussierter Kommunikation, die - wie weiter oben ausgeführt - eine konzeptuelle Unterscheidung der jeweiligen Sprechergruppen des Englischen erfordert. Zusätzlich zur Erhebung und Analyse des ELF-Diskurses in einem nicht-philologischen Kontext geht es in meiner Studie ganz wesentlich auch um die Reaktionen und Bewältigungsstrategien der Beteiligten angesichts der Allgegenwart des Englischen im Beruf. Es geht um “the effect that the use of English may have on those that are obliged to use it in order to get their work done.” (Nickerson 2007: 351) Susanne Ehrenreich 22 6 Vgl. dazu die berühmte English Today-Kontroverse zwischen Quirk (1990) und Kachru (1991) zur Frage, ob Outer Circle Englishes lediglich unzulänglich erworbene Performanzvarietäten (interlanguage) oder eigenständige nationale bzw. regionale (Standard-)Varietäten seien. 2.4 (Sozio-)Linguistische Konzepte und Modelle neu denken [N]ew conditions require new conceptual frameworks, and unprecedented conditions may require unprecedented conceptual reframing. (Seidlhofer 2007: 310) Dass viele der herkömmlichen Terminologien, Konzepte und theoretischen Modelle, die sich im Rahmen der Beschreibung der englischen Sprache und deren Verwendung über Jahrzehnte bewährt haben, das Phänomen Englisch als Lingua franca nur unzureichend fassen können, war schon mit Beginn der ELF-Forschung erkennbar. Die Notwendigkeit, Begrifflichkeiten, Konzepte und Modelle zu adaptieren und neu zu denken, ist heute ein dringendes Anliegen. Zentrale Grundlage ist die konzeptuelle Unterscheidung von Englisch als Nationalbzw. Kultursprache (English as a Native Language) und Englisch als Lingua franca (ELF). Diese beiden Ausprägungen des Englischen werden von unterschiedlichen Sprechergruppen in unterschiedlichen Anwendungssituationen in je spezifischen Funktionen genutzt. Sprecher des Englischen als Nationalsprache orientieren sich dabei an etablierten sprachlich-diskursiven Normen und Konventionen. Aus der Warte der ELF-Forschung sind dies nicht die Normen und Konventionen, an denen sich ELF-Sprecher orientieren (müssen). An welchen Kriterien sich ELF-Kommunikation ausrichtet, ist eine offene Frage und Gegenstand aktueller Forschungsbemühungen (vgl. Seidlhofer 2001; Seidlhofer et al. 2006). Auch die Loslösung von der defizitären Modellierung der Sprecher als lebenslange learners, wie sie in der Zweitsprachenerwerbsforschung (Second Language Acquisition) üblich ist, hin zur Neukonzeptualisierung als users und damit als potentielle change agents von Sprache (Brutt-Griffler 2002) hat sich in der ELF-Forschung weitgehend durchgesetzt. Einher geht damit in der Regel eine Neufassung weiterer Begrifflichkeiten wie beispielsweise innovations bzw. variants an Stelle von errors (Cogo & Dewey 2006). Zur Verdeutlichung und Legitimation des grundsätzlichen Neuansatzes der ELF-Forschung war die kategorische Abgrenzung der Konzepte Lerner vs. Sprecher/ Anwender sicherlich hilfreich. Sie erinnert an den Kampf um Anerkennung, den die New Englishes bzw. Outer Circle Englishes inzwischen weitgehend gewonnen haben (vgl. Jenkins 2006: 162) 6 . Empirisch ist von der ELF-Forschung nun zu überprüfen, inwieweit die genannte Unterscheidung tragfähig ist bzw. in welchem Verhältnis Sprecher-/ Anwender- und Lerneridentitäten bei ELF-Sprechern stehen (vgl. auch Kohn 2007). Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 23 In ähnlicher Weise muss das Konzept ‘Kontext’ für ELF-Anwendungssituationen empirisch aus emischer Perspektive neu ausgelotet und in seiner Relevanz aufgewertet werden (Pölzl & Seidlhofer 2006, vgl. auch Leung 2005). Die in Pölzl & Seidlhofer (2006) aufgeworfenen Fragen, wie kommunikative Kompetenz in ELF-Situationen zu definieren ist und was aus der Innenperspektive der Beteiligten ‘kommunikativen Erfolg’ und ‘Angemessenheit’ (appropriacy) ausmacht, müssen dringend weiter eruiert werden. Fest steht, dass eine Reihe von ENL-Normen in der ELF-Praxis weitgehend bedeutungslos wird. Weitere Konzepte, die angesichts veränderter (Sprachgebrauchs-)Bedingungen neu gedacht werden müssen, sind beispielsweise Sprachbzw. Sprechergemeinschaft (speech community) und Varietät (variety) (vgl. Seidlhofer 2007). Es ist wenig erkenntnisfördernd, wenn tradierte Konzepte samt der entsprechenden Kriterien an ein modernes Phänomen angelegt werden und dann der Schluss gezogen wird, wie dies Mollin (2006) und Gnutzmann (2007: 326) tun, Euro-English bzw. Englisch als Lingua franca könne nicht der Status einer Second Language-Varietät zugeschrieben werden bzw. eine ELF-Sprechergemeinschaft gebe es nicht. ELF ist eine empirische - auch soziale - Realität, und für Millionen von Sprechern ist der kommunikative Umgang mit den unterschiedlichsten Ausprägungen des Englischen ‘a fact of life’. Dieser Tatsache sollte auch die anglistische Sprachwissenschaft unerschrockener ins Auge sehen. Seidlhofer (2007: 314) schlägt vor, Varietät hinsichtlich ELF stärker mit dem Fokus auf Gebrauch (use), d.h. stärker im Sinne von Register denn Dialekt zu denken (vgl. Widdowson 1997). Ein solcher Vorschlag sollte allerdings nicht dazu führen, ELF funktional verengt zu fassen und dabei die Person des Sprechers bzw. der Sprecherin aus dem Blick zu verlieren. Geographische und soziale Faktoren spielen auch beim ELF-Gebrauch, wenn auch in anderer Weise als bei Inner Circle und Outer Circle Englishes, eine zentrale Rolle. Hinsichtlich der ELF-Sprechergruppen wird vielerorts das Wenger’sche (Wenger 1998) Konzept der community of practice diskutiert. Die Praxisgemeinschaft (community of practice) beschreibt eine Ebene der sozialen Organisation, auf der Menschen - am selben Ort oder virtuell vernetzt - gemeinsam an einer Sache arbeiten, kontinuierlich interagieren und dabei miteinander und voneinander lernen. Diese Interaktion (mutual engagement) ist durch eine gemeinsame Aufgabe im weitesten Sinne (jointly negotiated enterprise) motiviert, welche mit Hilfe eines gemeinsamen sowohl sprachlichen als auch nicht-sprachlichen Repertoires (shared repertoire) ausgehandelt wird (vgl. Wenger 1998: 72ff.). Als Alternativkonzept für die Sprachgemeinschaft (speech community) ist das Konzept der community of practice als “mid-level category” (Wenger 1998: 174) für die Gesamtgruppe der ELF-Sprecher und -sprecherinnen jedoch nicht geeignet. Dies liegt zum Susanne Ehrenreich 24 einen an der unterschiedlichen Reichweite der beiden Konzepte (vgl. Meyerhoff 2002: 526). Zum anderen konstituiert allein die Nutzung des Kommunikationsmediums ELF - entgegen anderslautender Darstellungen - keine ‘gemeinsame Aufgabe’, sondern beschreibt lediglich einen wesentlichen Bestandteil des gemeinsamen kommunikativen Repertoires. Während sich also bestimmte Gruppen von ELF-Sprechern wie beispielweise internationale Projektteams gewinnbringend im Sinne der Praxisgemeinschaften (ELF-speaking communities of practice) konzeptualisieren lassen (Ehrenreich 2009b), müssen für weniger kohäsive, einmalige oder größere Konstellationen von ELF-Sprechern noch passende Alternativkonzepte gefunden werden. Ebenso wie bei der Beschreibung der Outer Circle Englishes ist auch bei der Beschreibung von Englisch als Lingua franca Raum für Variation. Eine der häufigsten Fehlinterpretationen der Ziele der ELF-Forschung ist die Auffassung, dieser gehe es um den Versuch, einen (präskriptiven) Mono- Standard zu identifizieren und kodifizieren, gepaart ist diese Sichtweise häufig mit dem Vorwurf, die Plurizentrizität der Sprache werde von ELF- Forschenden ignoriert. Interessanterweise wird dieser Einwand nicht selten von Outer Circle bzw. World Englishes-Experten vorgebracht (vgl. Y. Kachru & Smith 2008: 3f.) In der ELF-Forschung selbst wird die den Lingua Franca Englishes inhärente Variationsvielfalt, im formalen und im funktionalen Sinne, nicht in Frage gestellt. Entsprechende Aussagen werden begrifflich gefasst als Heterogenität und Diversität (heterogeneity and diversity, Canagarajah 2006), Flexibilität (flexibility, Dewey 2007b) oder in der Pluralform Englishes (Jenkins 2006; Cogo & Dewey 2006). Im Blick auf die didaktische Übersetzung dieser und weiterer Konzepte ist noch viel zu tun, da wie oben ausgeführt Philologen und ELT professionals dem skeptisch begegnen, was für ELF-Sprecher beispielsweise in der internationalen Wirtschaft das täglich Brot ist. Die gefühlte Diskrepanz zwischen den einzelnen Sprechergruppen, die am Anfang meines Forschungsprojekts stand und dieses ursprünglich motivierte, kann nach Abschluss der Datenerhebung und einem ersten Auswertungsdurchgang (s. Abschnitt 4) als ein wichtiges Ergebnis empirisch untermauert und damit bestätigt werden. 3. Forschungsdesign und -vorgehen Im Folgenden werden die Forschungsfragen meines Projektes kurz vorgestellt, anschließend folgen einige Ausführungen zum Feldzugang und zur Datenerhebung. Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 25 3.1 Forschungsfragen Zu Beginn des Beitrags war die Zielsetzung meiner Studie “Englisch in internationalen Unternehmen” schon kurz genannt worden. Die zentrale Forschungsfrage, die die Untersuchung zu beantworten sucht, lautet wie folgt (vgl. Ehrenreich 2005): 1. Welche Auswirkungen hat der Gebrauch des Englischen als Lingua franca in der internationalen Kommunikation in deutschen Unternehmen auf dessen Anwender und deren Selbstverständnis? Diese Frage zielt zum einen auf eine Phänomenologie und diskursanalytische Beschreibung internationaler ELF-Kommunikation in Unternehmen ab: In welchen Kommunikationssituationen kommt Englisch als Lingua franca zur Anwendung, welche Merkmale weisen diese Anwendungssituationen auf und nach welchen Prinzipien funktionieren sie? (Beteiligte an den communities of practice, Kriterien zur Sprachenwahl, Rollenzuweisungen, Machtverhältnisse; Vielfalt und Merkmale der Textsorten, Analyse authentischer Text- und Gesprächsdaten) Wie definieren ELF-Anwender “erfolgreiche ELF-Kommunikation”? Zum anderen ist das Ziel eine ‘dichte Beschreibung’ des Selbstverständnisses von ELF-Anwendern: Wer sind die ELF-Anwender und -Anwenderinnen auf der Führungsebene deutscher Unternehmen? Welche Ausbildungs-, Berufs- und Sprachlernbiographien haben sie, wodurch zeichnet sich ihre Einstellung zu Englisch bzw. zu Englisch als Lingua franca aus? Wie hoch ist der Frauenanteil in den ELF-communities of practice? Wie erleben einzelne Personen ELF-Kommunikation bzw. die Notwendigkeit der ELF-Kommunikation im beruflichen Alltag? Welche Erfahrungen machen sie dabei? Welche persönlichen, sprachlichen, kulturellen, unternehmensorganisatorischen und -politischen sowie karrieretechnischen Aspekte spielen in den subjektiven Bewertungen eine Rolle? Welche Ambivalenzen ergeben sich? Welche Strategien kommen zum Tragen? Ist aufgrund der Datenbasis eine Clusterbildung bzw. Profilerstellung von “beruflich erfolgreichen ELF-Anwendern” möglich? Welche Charakteristika weisen diese auf? Qualitativ-explorative Forschungsvorhaben bringen es mit sich, dass ursprünglich geplante Forschungsideen und -fragen adaptiert, modifiziert oder gar aufgegeben werden müssen. Modifikationen dieser Art waren auch bei meiner Untersuchung notwendig. So kann der ursprünglich vorgesehenen zweiten Forschungsfrage erst in der Folge der aktuellen Studie nachgegangen werden: 2. Wie lässt sich die Ausbildung eines metapragmatischen Bewusstseins bzw. die Entwicklung pragmatischer Kompetenz in der ELF-Kommunikation im Kontext eines Unternehmens der Privatwirtschaft methodisch im Längsschnitt erfassen? Susanne Ehrenreich 26 Eine ursprünglich geplante dritte, gender-kritische Frage war allein dadurch hinfällig geworden, dass in den beiden von mir untersuchten, technologieorientierten Unternehmen auf den obersten Managementebenen quasi keine Frauen vertreten sind: 3. Welche Einsichten ergeben sich aus einer gender-kritischen Perspektive auf die Bestandsaufnahme und Analyse der ELF-Kommunikation von Führungskräften in Unternehmen? Sind bzw. in welchen Positionen und Rollen sind Frauen vertreten? Auf welche Weise erfolgen männliche und weibliche Identitätskonstruktionen in beruflichen ELF-Kontexten? Lassen sich geschlechterspezifische gesprächsstilistische Unterschiede (genderlect) in der ELF-Kommunikation beobachten? Welche Faktoren sind hier am Werk? 3.2 Feldzugang Der Feldzugang zu einem Wirtschaftsunternehmen ist keine einfache Sache (vgl. Charles 2007; Yunick 2006). Nicht selten werden Untersuchungsvorhaben angesichts dieser Herausforderung modifiziert (Vollstedt 2002), häufig finden sich in Forschungsberichten Aussagen wie “I was lucky enough…” (Nickerson 2007 u.v.m.). In den meisten Fällen gelingt der Zugang über eine Schlüsselperson aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis (vgl. Bargiela-Chiappini & Harris 1997; McCarthy & Handford 2004; Koester 2006 u.a.). Dies war auch bei mir der Fall. Durch entsprechende Schlüsselpersonen bot sich mir die Möglichkeit, in zwei global agierenden Unternehmen mit Stammsitz in Deutschland Daten zu erheben. Das erste Unternehmen (hier: TechComp) ist ein Technologiekonzern mit einer Belegschaft von ca. 12.000 Mitarbeitern an insgesamt 60 Standorten in mehr als 25 Ländern auf allen Kontinenten. Das zweite Unternehmen ist ein führender Automobilkonzern mit weltweit über 350.000 Mitarbeitern. Das erste Unternehmen bildet den Schwerpunkt meiner Untersuchung, die Daten des zweiten Unternehmens werden in späteren Darstellungen vergleichend herangezogen. 3.3 Datenerhebungsinstrumente und Datenerhebung Als Datenerhebungsinstrumente wurden qualitative Interviews, Feldbeobachtungen inklusive des shadowing sowie Aufnahmen von Sprachdaten eingesetzt. Durch einen solchen mehrmethodischen Zugriff war die Möglichkeit gegeben, die Akteure (users of English) selbst zu Wort kommen zu lassen, sie in ihrer konkreten Kommunikationstätigkeit zu beobachten sowie authentische Business-Kommunikationssituationen aufzuzeichnen. Im Prozess der Datenerhebung in einem ‘studying up’-setting (Nader 1988) sind von der Linguistin vor allem Flexibilität und Anpassungsvermögen Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 27 gefordert. Einzelne Interviewtermine wurden bis zu fünf Mal verschoben. In der konkreten Interviewbzw. Beobachtungssituation war eine Balance zu schaffen zwischen der Betonung der eigenen Professionalität und einer möglichst unaufdringlichen Konzentration auf die Interviewpartner bzw. die Beobachtungssituation (vgl. dazu auch Welch et al. 2002). Folgende Datensätze liegen vor: - 28 qualitative Interviews mit Topmanagern (Vorstand, Geschäftsführung, oberste Führungsebenen) - Feldbeobachtungsnotizen für 6 Meetings (bis zu 10 Nationen aus 3 Kontinenten) - Notizen für 2 Tage Shadowing und 1 Geschäftsessen - Aufnahmen von 3 Telefonkonferenzen, 4 Telefonaten und 2 Besprechungen (bis zu 4 Nationen aus 3 Kontinenten), transkribiert nach VOICE Transcription Conventions 2.1. 4. Ausgewählte Zwischenergebnisse im Überblick Englisch ist ein wichtiges Thema im Unternehmen, das viele bewegt, das aber aus Zeitgründen wenig diskutiert wird (vgl. Kleinberger-Günther 2003: 91). Alle Beteiligten hatten schon bei der Terminvereinbarung und später in den Interviews viel dazu zu sagen. Die Rückmeldung lautete einhellig, man sei dankbar für die Gelegenheit gewesen, sich Zeit für dieses Thema zu nehmen und einmal strukturiert die eigenen Gedanken dazu zu formulieren. Der folgende Überblick gliedert sich in zwei Teile. Zunächst werden Beobachtungen zur Rolle und Funktion des Englischen als Lingua franca im Unternehmen TechComp dargestellt, im zweiten Teil werden einige der vorläufigen Ergebnisse dieser Studie in Bezug zur bisherigen ELF-Forschung gesetzt. 4.1 Englisch in internationalen Unternehmen - Beispiel TechComp Wer spricht mit wem welches Englisch? Die Situation bei TechComp ist durch eine hohe sprachliche Pluralität gekennzeichnet. Der Selbsteinschätzung der Befragten zufolge beträgt der Anteil der englischsprachigen Kommunikation, an der ausschließlich nichtmuttersprachliche Englischsprecher beteiligt sind, bis zu 70 Prozent. Dies bringt es mit sich, dass von allen Beteiligten - Führungskräften und Mitarbeitern - eine ausgesprochen hohe Kompetenz in World bzw. Lingua Franca Englishes gefordert wird. Diese Kompetenz bezieht sich nicht nur Susanne Ehrenreich 28 auf verschiedene geopolitische und funktionale Ausprägungen des Englischen (vg. Kachru 1982/ 92; McArthur 1998), sondern auch auf die individuell sehr unterschiedlichen Sprachniveaus der einzelnen Gesprächspartner. Als ein Beispiel sei eine Telefonkonferenz genannt, an der Teilnehmer aus China, Deutschland und USA beteiligt waren. Interessanterweise wird von vielen Interviewpartnern auf die Frage, welches Englisch ihnen am meisten Verständnisschwierigkeiten bereitet, indisches Englisch genannt. Am einfachsten zu verstehen sei, so die Meinung der deutschen Interviewpartner, das Englisch der deutschen Kollegen. Die Notwendigkeit zur Kommunikation auf Englisch besteht auf fast allen hierarchischen Ebenen des Unternehmens, wobei diese sprachlich-kommunikative Herausforderung sehr unterschiedlich gemeistert wird. Ohne allzu stark zu verallgemeinern, lässt sich als Tendenz feststellen, dass die Kommunikationsfähigkeit im Englischen im oberen Management weitgehend gut ausgebaut ist, schließlich sind die Vertreter der oberen Managementebenen auch in ihren jeweiligen Muttersprachen in der Regel hervorragende Kommunikatoren. Bei manchen Projektmitarbeitern allerdings sind die Sprach- und Kommunikationskompetenzen ausbaufähig. Im Zuge der Beobachtungen manifestierte sich diese Tendenz darin, dass international besetzte Besprechungen und Versammlungen des Managements nahezu durchgängig auf Englisch durchgeführt werden konnten, in manchen internationalen Projektbesprechungen hingegen, je nach Hierarchiestufe und Funktion der Teilnehmer, zum Teil häufig auf die Muttersprachen zurückgegriffen wurde. Dieser Rückgriff auf die Muttersprache kann jeweils unterschiedliche Gründe haben. Defizite in der Beherrschung der englischen Sprache sind ein Grund. In manchen Konstellationen kann es eine Frage der Motivation sein. So zum Beispiel in einer Runde, in der fünfzehn Deutsche (sieben Repräsentanten des Kunden, acht Repräsentanten der Firma TechComp), eine Chinesin (TechComp China) und zwei Amerikaner (Tech- Comp USA) zusammensaßen, die Chinesin und die Amerikaner aber lediglich als Zuhörer fungierten, da der Diskussionsgegenstand hauptsächlich zwischen den beiden deutschsprachigen Parteien auszuhandeln war. Auch Zeitdruck spielt eine Rolle. Für die meisten Beteiligten steht außer Frage, dass der Informationsaustausch in der eigenen Muttersprache einfach schneller vonstatten geht. Englisch ist als “tool” (so die Wortwahl vieler Interviewpartner) für die internationale Interaktion unabdingbar. Die “tool”-Metapher bedeutet jedoch keineswegs, dass die Verwendung des Englischen in einer reduziert instrumentalen Funktion erfolgt. Identifikatorische und soziale Aspekte spielen in ELF eine im sprachwissenschaftlichen Diskurs häufig unterschätzte Rolle. Manager wissen aus dem muttersprachlichen Kontext um den Einfluss und die Wirkungsmacht der sprachlich-diskursiven Konstruktion der eigenen Person, ihrer Funktion und des von ihnen zu verantwortenden Aufgaben- Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 29 bereichs. Es ist schließlich nicht egal, wie man sich und seinen Bereich im Unternehmen und beim Kunden - sprachlich-diskursiv - präsentiert. Auf internationalem Parkett hierbei auf ein zwar ausreichendes, aber dennoch begrenztes Repertoire zurückgreifen zu müssen, wird von einigen Befragten in bestimmten Konstellationen als einschränkend erlebt. Gleichzeitig gibt es Situationen, weniger konkurrenzorientiert und in eingespielten Teams, in denen solche Gesichtspunkte keine Rolle spielen, sondern einfach nur zügig, konzentriert und oft mit viel Humor an einer Aufgabenstellung - unter Verwendung von ELF - gearbeitet wird. Sprachmanagement und andere Sprachen Grundsätzlich herrscht in einem globalen Unternehmen wie TechComp ein pragmatischer Umgang mit Englisch vor (vgl. Louhiala-Salminen et al. 2005), das Erfordernis bestimmt die Sprachwahl. In den Interviews wurde diesbezüglich wiederholt “der Eine im E-Mail-Verteiler” genannt, der eventuell kein Deutsch kann. Die ‘sprachliche Anstandsregel’ - bei Anwesenheit von Personen, die kein Deutsch sprechen, wird Englisch gesprochen - wird zumindest in der Theorie von allen hoch gehalten, in der Praxis jedoch, wie die Beobachtungen zeigen, nicht immer durchgängig umgesetzt. Ist in Situationen mündlicher Kommunikation (Besprechungen, Telefonkonferenzen, Pausen) klar erkennbar, dass alle Anwesenden (gut) Deutsch können, erfolgt die Kommunikation immer auf Deutsch. Hier unterscheidet sich Deutschland offenbar von anderen europäischen Ländern. Louhiala-Salminen (2002: 218, 234) beispielsweise beobachtete in Finnland englischsprachige Kommunikation auch ausschließlich unter Finnen. Auch wenn Englisch für die weltweite Geschäftstätigkeit unverzichtbar ist, so bleiben weitere Fremdsprachen weiterhin wichtig, so beispielsweise für die Kommunikation mit europäischen und asiatischen Kunden als Zeichen der kultursensiblen Aufmerksamkeit und selbstverständlich auch wegen des Wettbewerbsvorteils (vgl. Nickerson 2007: 353f. mit Bezug auf Vandermeeren 1999). Der multilinguale Arbeitskontext erfordert also, was weiter oben Sprachmanagement-Kompetenzen genannt wurde, d.h. nicht nur die Fähigkeit, flexibel von einer zur anderen Sprache zu wechseln, sondern auch ein Gespür dafür, wann welche Sprache angemessen ist. Bilingual, bisweilen auch multilingual ist auch der für Wirtschaftsfachsprachen typische company jargon, der sich bei TechComp typischerweise durch deutsch-englisches Code-switching und Code-mixing auszeichnet. Diese Sprachmischung wird in den Interviews häufig kritisch kommentiert, forschungsmethodologisch sind diese Kommentare jedoch primär als sozial erwünschte Reaktion auf die Linguistin einzustufen. In der Alltagspraxis erweist sich die Sprachmischung als höchst funktional und trägt in starkem Maß zu einer effizienten Kommunikation bei, insbesondere wenn es um Susanne Ehrenreich 30 unternehmensspezifische deutsche oder englische Fachbegriffe in englischbzw. deutschsprachigen Gesprächen und Besprechungen geht. Effizienz und De facto-Endonormativität Es ist eindeutig: Meist muss es schnell und unter Umständen gleichzeitig gehen, d.h. es bleibt allen Beteiligten wenig Zeit für die Sprachplanung. Dies betrifft die mündliche Kommunikation und E-Mails. Nur bei “wichtigen” schriftlichen Texten, dazu zählen offizielle E-Mails und Briefe, Verträge, Geschäftsberichte u.a. (vgl. Seidlhofer et al. 2006: 8: zu “‘prestigious’ writing”), gibt es Planungs- und Korrekturphasen. Die Rückmeldung im Alltagsgeschäft wird dabei mit Ausnahme von Verträgen in der Regel von (meist deutschen) Kollegen und Mitarbeitern eingeholt. Gängige Hilfsmittel wie Wörterbücher werden - auch hier spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle - wenig genutzt. Damit wird, was für mich als Linguistin zunächst schwer nachzuvollziehen war, sprachliche Korrektheit ein intersubjektives Konzept: ‘Was der Kollege, die Sekretärin für (sprach-)richtig hält’, ist der Maßstab. Als zentrales Kriterium für erfolgreiche und damit effiziente mündliche und schriftliche Kommunikation ergibt sich aus den Interviewaussagen vor allem die Verständlichkeit, die objektive Übereinstimmung mit der so genannten zielsprachigen Norm (amerikanischem oder britischem Englisch) spielt eine völlig nachgeordnete Rolle. Die Rolle der englischen Muttersprachler und der Zusammenhang zwischen Sprache und Kultur Muttersprachliche Mitarbeiter werden für die oben genannten “wichtigen” Texte von ihren Kollegen und Vorgesetzten gern als Ressource genutzt. Was ihre Einschätzung durch Nicht-Muttersprachler angeht, so sind diese sich weitgehend darin einig, dass englische Muttersprachler grundsätzlich im Vorteil sind. Ihnen ist die sprachlich souveräne Darstellung von Person und Inhalten - ein wichtiger Kompetenzausweis eines Managers - ohne zusätzliche (Fremd-)Sprachanstrengung möglich. Dies wird jedoch nicht ganz ohne Skepsis beobachtet. So mancher Nicht-Muttersprachler stellt sich die Frage, ob dieser sprachliche Vorteil in manchen Situationen möglicherweise dazu genutzt wird, fachliche Defizite zu überspielen. Eine mögliche Gegenstrategie besteht einem deutschen Interviewpartner zufolge darin, gegebenenfalls detaillierte technische Rückfragen zu stellen, um genau dies zu prüfen. Ob also das Verhältnis zwischen englischen Muttersprachlern und Nicht-Muttersprachlern als ein konkurrierendes oder kooperatives erlebt wird (vgl. Knapp 2002), hängt entscheidend von der jeweiligen Konstellation und Aufgabenstellung ab. Eine konkrete Rücksichtnahme auf Nicht-Mutter- Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 31 sprachler durch Anpassungen im Sprechtempo oder im Wortschatz auf Seiten englischer Muttersprachler konnte ich während meiner Beobachtungen nur selten feststellen. Soweit für mich nachvollziehbar, waren Akkommodationsstrategien dieser Art am ehesten bei Muttersprachlern mit Fremdsprachenkenntnissen zu beobachten. Auch hier gilt, dass für eine umfassende soziolinguistische Analyse dieser Art von Sprecherkonstellationen nicht nur rein sprachliche Erwägungen, sondern darüber hinaus alle für den jeweiligen Kontext maßgeblichen außersprachlichen, kontextuellen Faktoren mit einbezogen und entsprechend gewichtet werden müssen. Insgesamt und für diese Form der Sprachkontaktsituation wenig überraschend lässt sich eine Abkoppelung der englischen Sprache von der britischen und amerikanischen Soziopragmatik beobachten. Welche Relevanz sollten die entsprechenden Diskurskonventionen in einer deutsch-italienischen Interaktion auch haben? Die eigenkulturelle (z.B. deutsche) Identität wird auch in englischsprachigen Kommunikationssituationen weitgehend beibehalten (vgl. Louhiala-Salminen et al. 2005). Dies äußert sich beispielsweise in der sozialen Deixis, insofern als je nach hierarchischer Zusammensetzung einer Gruppe gegebenenfalls auch in englischsprachigen Situationen die Anrede des eigenen Vorgesetzten mit Titel und Nachnamen unumgänglich ist, aber auch im Hinblick auf die kulturspezifischen Parameter der relativen Direktheit und Sachorientierung sprachlicher Äußerungen. Modifizierungen des eigenkulturell geprägten Gesprächsverhaltens finden aber durchaus statt. So zeigen die Interviewaussagen und meine Beobachtungen, dass einzelne Gruppenkonstellationen (vgl. das Konzept der communities of practice) ihre jeweils für sie als Gruppe angemessenen Diskursregeln gemeinsam aushandeln und diese sich mit der Zeit fest etablieren. Wünsche: Als wichtig erkannt und ausbaufähig Folgende Bereiche sollten in Sprachtrainings stärker berücksichtigt werden. Gewünscht wird mehr Training im Bereich des social talk, z.B. für Situationen wie Pausengespräche und Geschäftsessen. Dieser Art von Gesprächen (interactional communication) kommt laut den Interviewaussagen eine zentrale Funktion beim Aufbau des gegenseitigen Vertrauens in Geschäftsbeziehungen zu. Zum anderen wird eine Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten für emotionale Abtönungen und Humor gewünscht, da insbesondere die wichtige Funktion des Humors in Besprechungen und Verhandlungen klar erkannt wird (vgl. Holmes 2007). Ebenso wichtig ist den Befragten die Fähigkeit, bestimmte Aussagen gezielt nuancieren zu können. Ein Strategientraining umfasst idealerweise auch Kommunikationsstrategien wie beispielsweise das Nachfragen, Paraphrasieren u.a. sowie Akkommodationsstrategien, d.h. eine Anpassung an sprachlich schwächere Gesprächspartner durch die Reduzierung des Sprechtempos und die Wahl Susanne Ehrenreich 32 entsprechenden Vokabulars. Dies wäre insbesondere eine Aufgabe für englische Muttersprachler. Trainiert werden sollten auch Strategien zur Einbindung stummer Besprechungsteilnehmer, die inhaltlich Wichtiges beizutragen haben, dies aufgrund ihrer realen oder gefühlten sprachlichen Defizite aber nicht tun. Die interkulturellen Gesprächskonstellationen machen außerdem kulturübergreifende gesichtswahrende Strategien zur zeitnahen und -sparenden Verständnisüberprüfung in englischsprachigen Kommunikationssituationen mit Sprechern unterschiedlicher Kompetenzniveaus erforderlich. Wenn beispielsweise auf eine Rückfrage in einer Besprechung, ob alles geklärt sei, genickt wird, später jedoch das zugesandte Material zeigt, dass im Blick auf konkrete Aufgabenstellungen erhebliche Informationslücken geblieben waren, bedeutet dies einen zusätzlichen Zeitaufwand, der reduziert werden könnte. Interkulturelle Interaktion auf Englisch zu bewältigen, stellt eine grundsätzliche Herausforderung dar. Dazu gilt es vor allem, eigenkulturelle Verhaltensweisen bewusst zu machen, sowie die Fähigkeit zu schulen, anderskulturelle Verhaltensweisen zu erkennen sowie kulturelle Diversität zu koordinieren. Weiterer Trainingsbedarf besteht beim monologischen Vortrag im Rahmen von Präsentationen auf Englisch. Befragt nach ihren konkreten Erfahrungen mit dem Englischtraining im Unternehmen zeigte sich eine relative Unzufriedenheit unter den Interviewpartnern. Offenbar müssen die Inhalte der Sprachtrainings sehr viel stärker auf die jeweiligen unternehmens-, und aufgabenspezifischen Erfordernisse abgestimmt werden. Die entscheidende Frage, die sich Führungskräfte stellen, lautet: Lohnt es sich, ein Zeitfenster für den Englischunterricht freizuhalten? Die Inhalte regulärer Lehrmaterialien sind für sie (und ihre Mitarbeiter) oft demotivierend, da diese sich nicht unmittelbar am nächsten Tag als arbeitserleichternd erweisen. Für Business-Englischtrainer bedeutet dies in der Konsequenz, dass eine spezifische Doppel-Qualifikation notwendig ist. Sie müssen etwas von der Sprache und der Sache, den unternehmensspezifischen Prozessen und der Technik, verstehen. Hier wird die allgemeine Problematik extern eingekaufter Trainings deutlich; Ähnliches gilt übrigens auch für Dolmetscher und Übersetzer. Unternehmen wiederum sollten erkennen, dass solcherart qualifizierte Trainer ihren Preis haben. Zudem sollten die (meist muttersprachlichen) Trainer die Situation ‘Englisch als Medium internationaler Kommunikation’ ernst nehmen. Für den Fokus des Unterrichts bedeutet dies, dass der Aufbau einer flexiblen Gesprächsfähigkeit wichtiger ist als das Einüben grammatikalischer Feinheiten, ebenso ist spezifisch britische oder amerikanische Idiomatik für Englisch als internationale Sprache nicht relevant. Höchst relevant ist hingegen das intensive Training des Hörverstehens unterschiedlicher regionaler Ausprägungen der World und Lingua Franca Englishes. Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 33 4.2 Erkenntnisse für die ELF-Forschung Die Sprecher In den Interviews wurden die Befragten aufgefordert, sich selbst den Kategorien Anwender/ Sprecher (user/ speaker) oder Lerner zuzuordnen. Die große Mehrheit definiert sich im Zuge dieser Selbstkategorisierung als user, einige betonten, dass sie sich zusätzlich aber auch als fortwährende Sprachenlerner sehen. Zudem unterstützen die Interview- und Beobachtungsdaten eindeutig die Konzeptualisierung dieser Sprecher als Mitglieder einzelner communities of practice. Die Beteiligten bilden Praxisgemeinschaften, die beispielsweise im Rahmen eines längerfristigen Projekts oder auch im Zuge der globalen firmeninternen Kommunikation zusammenwachsen und ein Englisch als Lingua franca-basiertes “shared repertoire” aufbauen (Wenger 1998; vgl. Poncini 2007; Seidlhofer 2007). Laut Interviewaussagen verringern sich mit zunehmender Gewöhnung aneinander die Kommunikationsschwierigkeiten in diesen internationalen Gruppen ganz erheblich. Normen, Sprachkontakt und Sprachwandel Gemessen an der englischsprachigen Kommunikation in einem stark international vernetzten Unternehmen wie TechComp ist die Ausrichtung auf den native speaker bzw. die Orientierung am britischen oder amerikanischen Englisch überholt und zielt an der globalen sprachlichen Realität vorbei. Die zielsprachige Norm ist, wie oben gezeigt, lediglich relevant bei wichtigen schriftlichen Dokumenten. Dort erhält die sprachliche Korrektheit einen symbolischen Wert (vgl. Seidlhofer et al. 2006: 8) und soll die Professionalität des Unternehmens nach außen unterstreichen. Abgesehen davon wird sprachliche Korrektheit zum intersubjektiven Konzept und ist damit de facto endonormativ ausgerichtet. Die von Sprachpuristen beklagte Korruption des Englischen (Görlach 2002) durch Nicht-Muttersprachler ist kein Thema, das international tätige Manager bewegt. Sie sind als ELF-Sprecher change agents, die kreativ und innovativ mit den ihnen verfügbaren sprachlichen Ressourcen umgehen. So kommt es zu kontaktlinguistisch motivierten unternehmensintern, teils auch branchenweit anerkannten Neuschöpfungen und Entlehnungen (in unterschiedliche Sprachrichtungen) sowie zu ad hoc gebildeten temporären Arbeitsbegriffen, auf die man sich einigt, wenn ein englischer Begriff in einer Besprechung oder Telefonkonferenz nicht verfügbar ist. Susanne Ehrenreich 34 Kommunikationsmedium, Textsorten und Mehrsprachigkeit Die Trennung von mündlichen und schriftlichen Textsorten ist bei einem Unternehmen wie TechComp weitgehend aufgehoben. Mails werden in der sprachwissenschaftlichen Forschung schon lange als Grenzfall eingestuft, auch das Format der Powerpoint-Präsentation lässt sich diesbezüglich nicht eindeutig klassifizieren. Häufig werden nicht nur beide Kommunikationsmedien, sondern auch mehrere Sprachen parallel genutzt. Nicht selten war zu beobachten, dass während eines (deutschen oder englischen) Telefonats oder in einer großen englischsprachigen Sitzung gleichzeitig (englische, deutsche oder anderssprachige) Mails und andere Dokumente gelesen oder auch verfasst wurden. Pragmatik Im Bereich der Pragmatik des Englischen als Lingua franca im Kontext eines internationalen Unternehmens müssen etliche der in der frühen ELF-Forschung angestellten Beobachtungen revidiert werden (vgl. Cogo & Dewey 2006). Missverständnisse sind nicht ausgesprochen selten (vgl. Meierkord 1996), sondern kommen durchaus vor. Ein Themenwechsel, wie er in informeller und konsensorientierter ELF-Kommunikation in solchen Situationen häufig beobachtet wird, ist in diesem Kontext jedoch keine Lösung. Auch ein Übergehen unklarer bzw. problematischer Äußerungen im Sinne des von Firth (1996) postulierten “let it pass”-Prinzips ist in lösungsorientierten Projektbesprechungen keine Option, da der jeweilige Tagesordnungspunkt geklärt werden muss. Dies impliziert aber nicht, dass gegenseitiges Verstehen in der ELF-Interaktion ein unerreichbarer Mythos bleibt (gg. House 1999). Vielmehr wird deutlich, dass in Untersuchungen zur ELF- Pragmatik kontextrelevante Informationen konzeptuell und methodisch unbedingt mit eingebunden werden müssen. Geht es in einer bestimmten Situation um das Globalverstehen oder um Detailinformation? Ist das, was ein Linguist als problematische Gesprächssequenz identifiziert, für die Beteiligten unter Umständen völlig unproblematisch und bedarf daher keiner weiteren expliziten Bearbeitung? In Ehrenreich (2009b) findet sich als Beispiel dafür ein Telefonat, in dem die beiden Gesprächspartner als Mitglieder ihrer community of practice trotz etlicher inhaltlicher Versprecher und ohne auf diese vermeintliche Kommunikationsstörung einzugehen, dennoch genau wissen, wovon sie sprechen und was jeweils gemeint ist. Dass Lingua franca-Interaktionen keine kulturneutralen Interaktionen (gg. House 1999), sondern erkennbar durch die jeweilige Herkunftskultur geprägt sind (vgl. Cogo & Dewey 2006; Pölzl & Seidlhofer 2006), ließ sich auch in TechComp beobachten. Viele der deutschen Beteiligten legen in der englischsprachigen Kommunikation ganz eindeutig ein deutsches Diskurs- Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 35 verhalten an den Tag. Einer der Befragten formulierte pointiert, dass er hier auch keinen grundsätzlichen Handlungsbedarf sehe, die Kunden kauften schließlich ganz bewusst das Gesamtpaket ‘deutsche Ingenieursleistung’ ein mit allem, was an Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit etc. dazu gehört. Anstatt ELF-Sprechern pragmatische bzw. Diskurskompetenz nun einfach abzusprechen (vgl. “lack of pragmatic fluency”, House 1999: 85), gilt es zu erforschen, welches Diskursverhalten in welchen konkreten ELF-Situationen jeweils als kontextangemessen (appropriate) erachtet wird und wie sich dieses sprachlich-kommunikativ manifestiert (vgl. Louhiala-Salminen et al. 2005). Wortschatz und Grammatik des Englischen als Lingua franca Die bislang vorliegenden Ergebnisse im Bereich der ELF-Lexikogrammatik werden von meiner Untersuchung weitgehend unterstützt. Grammatikalische Korrektheit, exonormativ und an der schriftsprachlichen Hochsprache ausgerichtet, spielt in der mündlichen und einem Großteil der schriftlichen englischsprachigen internationalen Wirtschaftskommunikation eine geringe Rolle (vgl. who/ which, Präpositionen u.a., vgl. Seidlhofer 2004). Es bestätigt sich, dass eine ausgeprägt idiomatische, d.h. gewählte und anspruchsvolle amerikanisch- oder britisch-englische Ausdrucksweise (unilateral idiomaticity) die gegenseitige Verständigung erschwert (vgl. Seidlhofer 2004). Mit dieser Begründung wurde von den Befragten häufig das britische Englisch als ein weiteres Beispiel für ein besonders schwer verständliches Englisch genannt. 4.3 Praxisbezogene Implikationen und eine offene Frage Gemessen an den sprachlich-kommunikativen Erfordernissen der internationalen Wirtschaft erscheint eine Diskussion über die Zielsetzung des schulischen Englischunterrichts mehr als überfällig. Jenseits der Alternative ‘Shakespeare-Abitur’ oder ‘interkulturelle Gesprächsfähigkeit’ geht es darum, die Englischlehrerbildung und damit mittelfristig den Englischunterricht durch einen zusätzlichen Fokus auf World Englishes bzw. Lingua Franca Englishes zu ergänzen. Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass für die Mehrzahl der schulischen und nachschulischen Lerner eine ausschließliche Ausrichtung des Englischunterrichts an der britischen und amerikanischen Sprache und Kultur nicht mehr zeitgemäß ist (vgl. Seidlhofer 2003, 2007). Auch wenn es für konkrete methodische Empfehlungen noch zu früh ist, konsensfähig könnten die zwei folgenden Forderungen sein: Schulung der Fähigkeit, sich unter Einsatz verschiedener sprachlicher Mittel und Strategien in der Kommunikation mit internationalen Gesprächspartnern ver- Susanne Ehrenreich 36 ständlich zu machen (vgl. Kohn 2007; Smith 1987; Seidlhofer in Schmundt 2008) und Training des Hörverstehens möglichst vieler der weltweit gesprochenen Englishes. Die erste Forderung ist eine umfassende und hat als Voraussetzung, dass Englischlehrkräfte im Zuge ihrer Ausbildung ein Bewusstsein für die Vielfalt und Komplexität englischsprachiger Lingua franca-Kommunikation entwickeln, die zweite kann unmittelbar umgesetzt werden. Abschließend soll mit Bezug auf meine dritte Forschungsfrage noch eine offene Frage formuliert werden, die für die gender-aufmerksame Studien- und Berufsberatung relevant ist: Weshalb finden sich in dem kommunikationsintensiven Bereich des international tätigen Managements in Industrie und Wirtschaft keine bzw. kaum Frauen? Es ist wünschenswert, dass junge Frauen, die ‘etwas mit Sprachen’ zu tun haben wollen, nicht nur den sprachbezogenen Dienstleistungsbereich vor Augen haben, sondern auch Berufe, in denen die inhaltsbezogene (z.B. technikbezogene) internationale Kommunikation einen Großteil des Arbeitsalltags ausmacht. 5. Ausblick Der Blick in die Wirtschaft lohnt sich für die englische Sprachwissenschaft und die ELF-Forschung. Insbesondere was Spracheinstellungen betrifft, konnten durch meine Studie bisherige Annahmen und erste Forschungsergebnisse überprüft und ergänzt werden. Was Jenkins (2007) bei ihrer Untersuchungsgruppe der Englischlehrkräfte vermutete, aber nicht bestätigt fand, konnte für die communities of practice der ELF-Sprecher in der Wirtschaft bestätigt werden. “Feeling good” in ELF (vgl. Jenkins 2007: 122) ist möglich und wurde von mir beobachtet - unter Managern in der internationalen Wirtschaft. Angewandte Linguistik und Englischdidaktik sind gefordert. Was ich als Forscherin meinen Interviewpartnern als Kompensation zurückgeben kann, ist die Verbreitung der Forschungsergebnisse in der Hoffnung, dass sich der Englischunterricht in Schule, Hochschule und Betrieben weiterentwickelt und die Kinder der Befragten dereinst, anders als ihre Manager-Väter, sagen können: Mein Englischunterricht hat mich grundsätzlich auf die sprachlichen Erfordernisse meiner nachschulischen und nachuniversitären Zukunft vorbereitet. Für die berufstätigen Englischlerner wünscht man sich dies unmittelbar. 6. Literatur Appel, Joachim (2000). Erfahrungswissen und Fremdsprachendidaktik. München: Langenscheidt-Longman. Lingua Franca Englishes in internationalen Unternehmen 37 Bamgbose, Ayo / Banjo, Banjo / Thomas, Andrew (eds.) (1995). New Englishes. A West African Perspective. Ibadan: Mosuro & The British Council. Bargiela-Chiappini, Francesca / Harris, Sandra (1997). Managing Language. The Discourse of Corporate Meetings. Amsterdam: Bemjamins. 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