eJournals lendemains 43/170-171

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Narr Verlag Tübingen
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2018
43170-171

Zwanzig Verlage aus dem subsaharischen Afrika und aus Haiti auf der Frankfurter Buchmesse 2017

2018
Jan Rhein
ldm43170-1710117
117 Dossier Jan Rhein Zwanzig Verlage aus dem subsaharischen Afrika und aus Haiti auf der Frankfurter Buchmesse 2017 Eine Standortbestimmung 1. Kontext Erstmalig war im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2017 in der Halle 5.1 (internationale Verlage) ein Gemeinschaftsstand zu finden, der zwanzig Verlage des subsaharischen Afrika und Haitis präsentierte. Auf recht engem Raum wurde eine Auswahl der Publikationen aller zwanzig Häuser vorgestellt. Von jedem Verlag war ein Vertreter eingeladen; auch diese waren die meiste Zeit am Stand anzutreffen. Die Struktur der Träger, Partner und Förderer des Projekts war umfangreich und las sich wie folgt: À l’initiative du Bureau international de l’édition française (BIEF), de l’Organisation internationale de la Francophonie (OiF) et du Centre national du livre (CnL) […], avec le soutien du Ministère français de l’Europe et des Affaires étrangères, [en] partenariat avec l’Alliance internationale des éditeurs indépendants [et] en coopération avec l’Association des éditeurs francophones du Sud du Sahara, Afrilivres (BIEF 2017). 1 Diese - direkt oder indirekt - also maßgeblich von Frankreich finanzierte Präsenz des afrikanischen Verlagswesens ließe sich gemäß der Rede Emmanuel Macrons zur Eröffnung der Buchmesse auf zwei unterschiedliche Arten bewerten: Dem ersten Satz seiner Rede folgend als Ausdruck der Ambition des Gastlands, gemäß dem Buchmessetitel „Francfort en français“, die frankophonen Literaturen der Welt auf der Messe einzubinden. 2 Versteht man die Messe hingegen - wie im letzten Satz der Rede anklingend 3 - als eine primär im Dienste der deutsch-französischen Sache stehende Veranstaltung, ist der Stand andererseits dem Verdacht bloßer Symbolpolitik ausgesetzt. So schreibt ein Beobachter, die afrikanischen Verleger seien „isolated and placed at the edge of the event that was primarily honoring French publishing during the Frankfurt Book Fair in 2017“ (Thierry 2018) - eine auf den Umstand bezugnehmende Kritik, dass der zunächst in Nachbarschaft zur Gemeinschaftsfläche der französischen Verlage geplante Stand schließlich im Umfeld nordafrikanischer und lateinamerikanischer Aussteller angesiedelt wurde. Diese Kritik übersieht allerdings, dass auch institutionelle Gründe von deutscher Seite für die Platzierung sprachen: Der Stand lag so auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeinschaftsstand des von Buchmesse und Auswärtigem Amt finanzierten Ausstellerprogramms. Dieses hat zum Ziel, Verlagen aus aufstrebenden Buchmärkten eine Messeteilnahme zu ermöglichen. Im Rahmen des Gastlandschwerpunkts sowie in Kooperation mit dem Bureau international de l’édition française ( BIEF ) übernahm das Ausstellerprogramm die Teilnahme von vier afrikanischen Verlegern 4 inklusive eines 118 Dossier verlängerten Aufenthalts in Frankfurt, zusätzlichem Rahmenprogramm und Fortbildungen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Situierung des Stands inmitten anderer internationaler Verlage als schlüssig. Zweifel an der Rolle des Standes äußerte auch eine togolesische Teilnehmerin, die Verlegerin Yasmin Issaka: „Sommes-nous là juste pour la forme, juste pour accompagner l’invitation de la France à Francfort, ou est-ce que notre voix compte réellement? “ (Petrovic 2017). Dass andererseits dieses Zitat aus einem Artikel des BIEF selbst stammt, lässt auf ein Bewusstsein der Hauptorganisatoren für genannten Problemzusammenhang schließen. Beide Beispiele kritischer Stimmen (und deren Relativierung) demonstrieren, dass die Bewertung des Projekts komplex ist; wie gezeigt werden soll, spiegeln sich im kulturpolitischen Geflecht der Organisatoren und Unterstützer (Punkt 2) diverse Aspekte des europäisch-afrikanischen Kulturtransfers (cf. Lüsebrink 2013: 45) - sowohl, was die afrikanischen Buchmärkte mit ihren Besonderheiten (Punkt 3), als auch, was die mit ihm verbundenen Debatten (Punkt 4) betrifft. Von diesen Aspekten ausgehend soll schließlich eine Funktionsbeschreibung des Standes versucht werden (Punkt 5). 2. Die Organisationsstruktur In offiziellen Dokumenten wird eine Verbindung zwischen der „invitation d’honneur de la France et de la langue française“ ( BIEF 2017) und dem Stand hergestellt. Auf der Ebene der beteiligten Institutionen findet sich diese wieder: Finanziert wurde der Stand durch das dem Kulturministerium angeschlossene Centre National du Livre ( CnL ) und die Organisation internationale de la francophonie ( OiF ), und organisatorisch durchgeführt vom BIEF als unabhängigem Verein, der jedoch die internationalen Interessen der französischen Buchbranche vertritt. Co-Organisator ist hingegen die Alliance internationale des éditeurs indépendants, 5 ein seit 2002 bestehender Verein, der ein Netz von ca. 550 unabhängigen Verlagshäusern in über 50 Ländern vertritt und als oberstes Ziel die Wahrung von Bibliodiversität formuliert. Die Alliance traf gemeinsam mit dem BIEF die Auswahl der in Frankfurt präsenten 20 Verlage. 6 Afrilivres schließlich ist ein Verein, der Verlage des frankophonen subsaharischen Afrika, aus Madagaskar und Mauritius insbesondere mittels einer gemeinsamen Onlinepräsenz mit Bücherkatalog 7 vernetzt und sich auch an Messen und Treffen der subsaharischen Buchbranche beteiligt. Seine Rolle in Frankfurt beschränkte sich aber auf die Weiterleitung der Ausschreibung zur Teilnahme an seine Mitglieder. In einem Grußwort auf der Messe formuliert Vera Michalski-Hoffmann, Präsidentin des BIEF , die Ambition des BIEF in Bezug auf den Stand als „coopération en matière de création en langue française […], des réels partenariats qui s’inscrivent dans une logique du partage et d’une écoute de la diversité des différentes économies du livre dans les différents territoires où le français est pratiqué“. Der artikulierte Wunsch nach einem Austausch auf Augenhöhe sowie die Einbindung der beiden unabhängigen, international (Alliance) bzw. afrikaweit (Afrilivres) agierenden Projektpartner 119 Dossier lassen sich auch als Versuch lesen, einem möglichen Eindruck institutionalisierter Kulturhegemonie entgegenzuwirken - einem Eindruck, der sich aus der ‚Zusammenstellung‘ von zwanzig sehr unterschiedlichen Verlagen in sehr unterschiedlichen Ländern zu einem Stand hätte ergeben können und der an anderer Stelle auf der Messe durchaus geweckt wurde, etwa bei einer von Teilnehmern und Beobachtern kritisierten Podiumsdiskussion: 8 „Der Moderator […] wusste nichts Besseres, als ständig zu behaupten, es gäbe auf dem Kontinent seit den Achtzigern keinen Fortschritt“ (Graton 2017). Beide Vorstellungen - die eines afrikanischen Buchmarkts ebenso wie die eines stagnierenden Buchmarkts - sind relativierungsbedürftig und bestimmten auch die den Stand begleitenden Debatten. 3. Zur Situation der teilnehmenden Verlage Die Auswahl der eingeladenen Verlage berücksichtigte deren ‚Marktchancen‘ auf der Messe, versuchte aber auch, eine gewisse Repräsentativität herzustellen und die Vielfalt des afrikanischen Buchmarkts abzubilden (ibid.). Diese Repräsentativität zeigt sich gerade an einigen Auffälligkeiten, etwa der hohen Anzahl an vertretenen Kinder-, Schulbuch- und Comic-Verlagen, 9 während etwa aus dem Bereich der Wissenschaftsverlage nur zwei Häuser vertreten waren. Bei der regionalen Verteilung fällt auf, dass aus fast allen Ländern nur ein Verlag vertreten war, von der Elfenbeinküste jedoch drei Verlagsvertreter angereist sind. Dies entspricht dem Umstand, dass der Schul- und Jugendbuchbereich das mit Abstand wichtigste Segment der afrikanischen Buchmärkte ist, und dass die ivorische Buchbranche besonders gut ausgebaut ist (cf. Marill 2008). Zur Situierung der beteiligten Verlage und der Bedeutung des Standes sollen zunächst einige Besonderheiten des afrikanischen Verlagswesens dargestellt werden. Natürlich kann dies nur ausschnitthaft geschehen. Zum einen, weil die Quellenlage sehr lückenhaft ist (cf. Thierry 2016), zum anderen, weil die Situation sich von Land zu Land sehr unterschiedlich darstellt. Dennoch lassen sich einige übergreifende Charakteristika und auf der Messe diskutierte Problemfelder zusammenfassen, wofür auch die Selbstdarstellungen der vertretenen Verleger auf der Messe hinzugezogen werden. Der genannte, teils noch gängige Diskurs von der nach wie vor stagnierenden, schwachen Verlagsszene wird nur Teilen des Buchmarkts gerecht (cf. Thierry 2018, Bebey 2018). Zwar befinden sich einige der älteren Verlage, die seit der Unabhängigkeit der Länder gegründet wurden, so die Éditions Clé (gegr. 1963, Kamerun), die Nouvelles Éditions africaines du Sénégal (hervorgegangen aus den 1972 gegründeten Nouvelles Éditions africaines) oder auch die mit Unterstützung der Verlagsgruppe Hachette 1992 gegründeten Nouvelles Éditions ivoriennes in teils schwieriger wirtschaftlicher Lage (Pinhas 2012: 120). Doch in den vergangenen 20 Jahren hat sich auch ein dynamisches Verlagswesen entwickelt, das sich in zahlreichen Verlagsneugründungen, insbesondere im Bereich des Kinder- und Jugendbuchs, ausdrückt. Pinhas (ibid.) nennt einige dieser Häuser, die teilweise auch auf dem 120 Dossier Gemeinschaftsstand präsent waren - so Ruisseaux d’Afrique (Benin), Graines de pensées (Togo), Bakame (Ruanda), und mit den Presses universitaires d’Afrique (Kamerun) einer der wenigen Verlage im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Den Eindruck einer noch fragilen, aber sich weiterentwickelnden Situation bestätigt auch eine Untersuchung, die von der Alliance bis 2019 durchgeführt wird und deren Zwischenergebnisse auf den Assises du livre d’Afrique 2018 in Genf vorgestellt wurden (cf. Gary 2018). In dieser auf 36 Auskünften von Akteuren des afrikanischen Buchmarkts basierenden Studie zeichnet sich das Bild eines noch nicht abgeschlossenen Wandels: Problemfelder bleiben staatliche Einflussnahme - 48,4 % der Antwortenden müssen in ihrem Land auf die eine oder andere Weise eine Erlaubnis zur Publikation einholen. In 63 % der Fälle gibt es keine Form der staatlichen Unterstützung, in über 65 % der Fälle bestehen keine Mechanismen zur Marktregulierung oder Monopolvermeidung im Buchmarkt. In mehr als 65 % der Fälle wird angegeben, dass keine Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich des Verlagswesens bestehen, weniger noch in den Bereichen Buchhandel oder -vertrieb (nicht vorhanden in 81,5 % der Fälle), etwas mehr in den Bereichen Literaturvermittlung oder Bibliothekswesen (nicht vorhanden in 59,3 % der Fälle, ibid.). Mangels berufsbildender Strukturen müssen sich Verleger daher selbst das Wissen darüber aneignen, wie ein Verlag zu führen ist. 10 Die Produktions- und Distributionsbedingungen sind schwierig - Buchdruckereien sind selten bzw. in manchen Ländern kaum existent, Papier teuer; auch bei an das lokale Einkommen angepassten Preisen sind Bücher vielfach ein Luxusgut, weshalb die durchschnittlichen Buchauflagen sich auf einige hundert Exemplare, im Fall von Kinder- und Jugendbüchern bis zu einigen Tausend belaufen (Pinhas 2012: 121). Insbesondere da das Buch als Kulturgut in vielen afrikanischen Ländern noch nicht tief verwurzelt ist, gehöre zur verlegerischen Tätigkeit auch, sich ein Publikum überhaupt erst zu erschließen. So schildert Paulin Assem ( AGO Éditions, Togo) die Entwicklung seines Verlagsprofils: Quand on a commencé, le marché de la BD n’existait pas. Nous avons d’abord publié des fanzines sur les super-héros africains ce qui n’a pas du tout marché. On a donc commencé à faire des BD à thèmes. Le premier titre, Haïti mon amour, portait sur les enfants des rue après le tremblement de terre à Port-au-Prince puis on a travaillé sur Chroniques de Lomé, l’histoire du Togo en BD (Petrovic/ Myszkowski 2017). Nicht nur müssen sich die Verlage, wie in diesem Fall, an die Marktlage anpassen, auch wirken sie teilweise selbst an der Publikumsentwicklung mit: Wo, wie etwa in Ruanda, das Lesen von Büchern weniger „ancré dans la mentalité“ ist, man das Medium erst „lieben lernen“ muss (ibid.), betätigen sich manche Verlage - insbesondere im Bereich des Kinderbuchs - gleichzeitig als Bildungsakteure. So organisiert etwa der guineische Verlag Ganndal einen „Défi lecture“, einen Schülerwettbewerb mit dem Ziel, „[de] faire découvrir aux enfants le plaisir et la richesse de la lecture“ 121 Dossier (Éditions Ganndal 2017). Mit diesem Anspruch, zugleich den Buchmarkt mit aufzubauen, wie auch zivilgesellschaftlich zu agieren, kann eine sehr umfangreiche Vernetzungsarbeit einhergehen. 11 Neben der lokalen Situation ist das Verhältnis zum dominierenden französischen Buchmarkt ein wichtiger, auf der Messe umfangreich diskutierter Einflussfaktor für die Entwicklung der afrikanischen Buchmärkte. Dieses lässt sich als ein doppeltes Konkurrenzverhältnis beschreiben. Der französische Buchmarkt ist demnach zunächst eine Konkurrenz aus Europa, aber auch eine Konkurrenz in Europa. Indem sie bessere Publikationsbedingungen bieten können, sind französische Verlage für frankophone afrikanische Autoren attraktiv. Diese Autoren fehlen dann auf den jeweiligen lokalen Märkten. Damit geht den jeweiligen Ländern auch ein Teil ihrer eigenen Literaturgeschichte verloren, denn französische Verlage wiederum verkaufen nur wenig Bücher in afrikanische Länder: So liegen für den Ausfuhrzeitraum zwischen Februar 2015 und Januar 2016 Algerien und Marokko auf dem siebten und achten Platz, die Elfenbeinkünste auf dem zwölften - und alle andere afrikanischen Länder noch abgeschlagener. Im Vergleich dazu liegen etwa die beiden nicht frankophonen Länder England und Deutschland als Importeure französischer Bücher auf dem vierten bzw. fünften Platz (cf. Thierry 2016). Als Folge dieser Situation werden in Frankreich gerade von großen Verlagen vertretene Autoren in ihren jeweiligen Herkunftsländern teils in nur geringem Umfang distribuiert. Dies betrifft auch die Maghreb-Staaten. Von dem mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Roman Chanson douce der marokkanisch-französischen Autorin Leïla Slimani wurden etwa 7000 Exemplare in Marokko verkauft - zu einem zu Frankreich äquivalenten Verkaufspreis, obwohl die dortige Kaufkraft niedriger ist. 12 In ärmeren Ländern hat diese Preispolitik noch stärkere Auswirkungen. Corinne Fleury, Verlegerin auf Mauritius, wo ein von französischen Verlagshäusern festgesetzter Preis von 20 EUR etwa 10 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens entspricht, 13 nennt das Beispiel der Romane der unter anderem mit dem Grand Prix Littéraire des Océans Indien et Pacifique ausgezeichneten mauritischen Autorin Nathacha Appanah. Diese erscheinen, wie jene Leïla Slimanis, bei Gallimard und werden auf der Insel mit Auflagen um die 800 Exemplare verkauft; so bleiben sie weiten Teilen der Leserschaft des Landes mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern unzugänglich. Für die französischen Verlage sind die subsaharischen Länder also keine wirtschaftlich wichtigen Märkte. Für die Rechte- und Exportabteilungen großer französischer Verlagshäuser bleiben sie „unter dem Radar“, wie Marie Desmeures (Groupe Actes Sud) im Rahmen einer Podiumsdiskussion einwirft. Desmeures sieht daher Lektoren und Verleger in einer Schlüsselposition. 14 Umgekehrt steht ‚littérature africaine‘ in Europa immer noch nahezu synonym für in Frankreich veröffentlichte Literatur afrikanischen Ursprungs. Auch wenn, wie gezeigt, Bücher französischer Verlage nur einen kleinen Markt in Afrika bilden, so werden immer noch ca. vierzigmal mehr Bücher aus Frankreich nach Afrika eingeführt 122 Dossier als umgekehrt (cf. Thierry 2016). Ein Vertriebssystem wie das African Books Collective, das weltweit die Bestellung englischsprachiger Werke von mehr als 100 afrikanischen Verlagen ermöglicht, existiert für frankophone Werke noch nicht. 4. Debatten im Umfeld des Standes Der Literaturtransfer lässt sich demnach wie folgt zusammenfassen: In Afrika produzierte Bücher bleiben größtenteils in Afrika; Bücher in Europa lebender oder publizierender afrikanischer Autoren gelangen gelegentlich nach Afrika - allerdings meist in nur geringem Umfang. Mit diesem doppelten Konkurrenzverhältnis sind zwei Problemfelder verbunden, die im Umfeld des Standes umfangreich diskutiert wurden. a) Ein Lösungsansatz zum Ausgleich der Nord-Süd-Schieflage des frankophonen Verlagswesens besteht im Abschluss von Kooperationsvereinbarungen, sog. coéditions, 15 Zusammenarbeiten zwischen Verlagen zweier Länder. Coéditions können verschiedene Formen annehmen; es kann sich um eine Rechtefreigabe handeln, die eine Veröffentlichung eines Werks in einem anderen Land ermöglicht. Institutionell gefördert, kann dies in Form einer „coédition solidaire“ etwa die Neuherausgabe in Frankreich erschienener Werke afrikanischer Autoren in afrikanischen Ländern unterstützt. So subventionieren Alliance und OIF coéditions mit der Reihe „Terres solidaires“. Werke wie L’ombre d’Imana (Véronique Tadjo), Sozaboy (Ken Saro- Wiwa) oder De l’autre côté du regard (Ken Bugul), die zunächst in Frankreich publiziert wurden, erscheinen nun in panafrikanischen Ausgaben zu einem der Kaufkraft der Ländern angepassten Preis von umgerechnet 3,50-5,50 EUR (cf. Alliance internationale des éditeurs indépendants 2018: 3). Eine solche coédition ermöglicht - durch das Netzwerk der lokalen Verlage - auch einen besseren Vertrieb der Bücher außerhalb der Hauptstädte und dämmt den Markt für Raubdrucke ein. Bei anderen Formen der coédition ist die Zusammenarbeit zwischen den Verlagen beider Länder enger und kann bis zu einer coproduction reichen, bei der beide Verlage auch inhaltlich zusammenarbeiten. Für das Gelingen von coéditions in diesen verschiedenen Graduierungsstufen spielen inhaltliche und thematische Übereinkünfte eine große Rolle - weshalb die Nord-Süd-coédition von einigen Akteuren kritisch gesehen wird. Exemplarisch darstellen lässt sich dies an den Positionen der Verlegerin Béatrice Gbado (Ruisseaux d’Afrique, Benin) und Thierry Magniers, des Leiters des „pôle jeunesse“ im Verlag Actes Sud, die beide in Frankfurt wie auch 2018 auf dem Salon du livre in Genf vorgetragen haben. Magnier verweist darauf, dass nicht nur unterschiedliche Herstellungs- und Verkaufspreise, gerade im Bereich des illustrierten Kinderbuchs, eines im afrikanischen Buchmarkt also präsenten Sektors, die Zusammenarbeit im Rahmen von coéditions erschweren, sondern auch inhaltliche Differenzen auftreten könnten: „Ces coopérations éditoriales doivent reposer sur des valeurs partageables et universelles et doivent nous permettre d’aboutir à un livre qui est attendu par l’un et par l’autre“ (cf. Nadale 2018). Aufgrund derartiger, unterschiedlicher Erwartungshaltungen plädiert 123 Dossier er für eine Zusammenarbeit eher in Form von coproductions - also gemeinsamer Projektentwicklung von Illustratoren bzw. Autoren schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt. 16 Ghabo stimmt grundsätzlich zu, fürchtet aber eine „coopération éditoriale ‚déguisée‘ visant à démultiplier la présence d’ouvrages venus de France“ (Nadale 2018) und zweifelt an der Achtsamkeit der französischen Akteure bezüglich „posture et regard“ bei derartigen Kooperationen - die „forme de penser“ und die „forme de diffuser cette pensée“ der afrikanischen Künstler und Verleger müsse berücksichtigt werden. Bei bestimmten Aspekten, die für ihre Kultur wesentlich sind, könnten Künstler nicht „faire ce qui pourrait plaire à l’autre“. Die Verbreitung von Identitäten und Werten der jeweiligen Länder in Kinderbüchern sieht sie als wesentlich und letztlich auch als Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen an: „On a cette part de lui [dem Kind] donner une estime de soi, de lui donner sa valeur personnelle […], sa culture. […] Et quand on lui dit toujours que ce qui est bien c’est dehors - ce n’est pas la peine de venir arrêter les navires. Le jeu se joue là-bas“. 17 Wegen dieser Befürchtung einer Dominanz der französischen Verlage in der Zusammenarbeit im Rahmen von coéditions sowie angesichts des Umstands, dass Kooperationen i. d. R. lediglich als Nord-Süd- und nicht als Süd-Nord-Transfer gedacht werden, erscheinen vielen afrikanischen Akteuren Süd-Süd-Kooperationen erfolgversprechender. Coéditions zwischen afrikanischen Ländern werden vielfach umgesetzt. Ghabos Verlag Ruisseaux d’Afrique etwa hat seit 2002 zahlreiche Kooperationsprojekte u.a. mit Verlagen der Elfenbeinküste, im Senegal und in Benin durchgeführt, wie die Verlegerin erläutert: Ces projets ont permis de créer des collections qui ont généré jusqu’à 80 titres diffusés dans tous ces pays à la fois. Ils nous ont permis de contourner les difficultés liées à l’étroitesse de nos marchés locaux et de régler les problèmes de distribution, mais aussi de production et de qualité éditoriale (Myszkowski 2017). b) Das zweite auf der Messe stark diskutierte Thema betraf die Rolle von Bücherspenden aus Frankreich nach Afrika. Der Verein Biblionef, der als Kooperationspartner des Institut français für die Bestückung einer bibliothèque éphémère im Ehrengastpavillon zuständig war, hatte angekündigt, die Bücher im Anschluss an die Frankfurter Messe nach Afrika zu spenden. Die Praxis französischer Buchspenden an afrikanische Schulen, Bibliotheken oder Vereine wird von zahlreichen Experten und Interessenvertretern der afrikanischen Buchmärkte kritisch bewertet (cf. Bebey 2018) - und die Debatten darum haben gerade in den vergangenen Jahren zugenommen. Neben dem symbolischen („une certaine hégémonie culturelle“, cf. Alliance 2014: 7) und dem wirtschaftlichen Aspekt - der Einfuhr kostenloser Bücher, die in Konkurrenz zur einheimischen Produktion treten - wird auch kritisiert, dass die Spenden häufig ohne genaue Abwägung des Bedarfs getätigt würden. René Yedieti, Geschäftsführer der ivorischen Buchhandelskette Librairie de France, betont, dass Buchspenden durchaus nützlich sein könnten, dass sie aber mit lokalen Akteuren abgesprochen und organisiert werden müssten und dass auch afrikanische Verlage 124 Dossier selbst Bücher zu vergeben hätten. Er richtet sich daher gegen einen „don sauvage“. 18 Als ein solcher lässt sich die Spende der in Frankfurt eingesetzten Buchbestände sehen - eine Zusammenstellung von Werken aus den Archiven von Biblionef und Spenden französischer Verlage in der Folge eines Aufrufs des Syndicat national de l’édition (2017). Als Reaktion darauf hat die Alliance im Vorfeld der Messe einen appel (2017) veröffentlicht, das sich insbesondere gegen Biblionef positioniert. 5. ‚Standortbestimmung‘ und Ausblick Die vielerorts (cf. Bebey 2018 u. a.) vertretene Position, eine weitere Süd-Süd-Vernetzung und der Aufbau stabilerer Verlags- und Kooperationsstrukturen sei wichtiger als ein Ausbau der Beziehungen zu Frankreich, zeigt sich auch in den Erwartungen der Teilnehmer an ihre Messe- und Standbeteiligung - und darin, wie sie diese bewerten. Exemplarisch klingt dies bei dem togolesischen Verleger Paulin Assem an: En ce qui concerne notre développement international, je ne suis pas venu à Francfort pour dire ‚achetez, achetez, achetez‘. Avant l’arrivée des mangas en Europe, les éditeurs européens étaient partis avec des Tintin pour les vendre aux Japonais… ils sont rentrés avec des mangas. Il faut d’abord que les choses marchent chez nous pour pouvoir susciter l’intérêt de l’autre. Nous voulons que les éditeurs français puissent s’intéresser au marché africain mais ce n’est pas possible si ce marché n’existe pas déjà (Petrovic/ Myszkowski 2017). Auch der Verleger Serge Kouam (Kamerun) bezeichnet die Strukturierung der eigenen Branche als oberste Priorität und betrachtet den Stand in dieser Hinsicht als nützlich. 19 Bezüglich möglicher afrikanischer coéditions ziehen einzelne Verlage ein positives Resümee der Messe: So heißt es auf dem Blog des kongolesischen Verlags Elondja, man habe „profité de cette grande rencontre pour renforcer les relations avec les maisons d’édition françaises et africaines telles que Bayard, Balivernes, Eburnie, Nstame, Gaandal, et Les Classiques Ivoiriens“ (Éditions Elondja 2017). Vereinzelt wurde kritisch angemerkt, eine derartige Vernetzung untereinander sei auch anderswo möglich gewesen („On n’a pas besoin d’aller à Francfort pour se rencontrer“ 20 ). Insgesamt jedoch unterstreichen sowohl Teilnehmende als auch Organisatoren und weitere Akteure, dass Geschäftsbeziehungen durch persönliches Kennenlernen entstünden und regelmäßige Teilnahmen an der Frankfurter Buchmesse nützlich seien. In dieser Hinsicht erscheint die Kooperation des BIEF mit dem Einladungsprogramm der Buchmesse relevant, welche dazu beiträgt, einigen der Verleger mehrmalige Messeteilnahmen zu ermöglichen. Wurde vier Verlegern 2017 durch das Programm eine Teilnahme ermöglicht, so konnten ehemalige Teilnehmer des Einladungsprogramms durch den BIEF -Stand 2017 wieder nach Frankfurt reisen. Andere sind durch ihre Standteilnahme auf das Programm aufmerksam geworden und haben sich für das kommende Jahr beworben. 21 Die Verknüpfung mit besagtem Programm ermöglichte auch die Mitwirkung dreier Teilnehmer des BIEF -Programms 125 Dossier (Agnès Gyr-Ukundamaliya, Marie-Paule Huet, Serge Kouam) an der Podiumsdiskussion „Publizieren in Afrika“ - eine Folge des Informationsaustauschs zwischen BIEF und des ausrichtenden Vereins Litprom e.V. 22 Hier wie andernorts bildete diese erstmalige, gemeinsame Präsenz afrikanischer und haitianischer Verlage zentrale Diskussionen und Problemlagen des Verhältnisses der jeweiligen Buchmärkte zu Frankreich ab. Durch die französische Einladung ergab sich bei einigen der Teilnehmenden und Beobachtenden - trotz augenfälliger Versuche der Organisatoren, diesen Verdacht zu vermeiden - der Eindruck einer kulturellen Dominanz. Dass diese Fragen andererseits auf der Messe - und auch im Ehrengastpavillon - thematisiert wurden, lässt den Stand innerhalb des Gastlandauftritts auch als eine Art Diskurs- und Korrektivraum erscheinen. Deutlich wurde dies insbesondere an der Debatte um die Bücherspenden. Die von Thierry (2018) formulierte Kritik - „In Europe, events dealing with African publishing still concern the African book industry as a whole. […] We keep targeting ‚African publishers‘ and never mention editorial lines, bestsellers, national data, literary debates, and the political strategies to access one or another market“ - lässt sich daher auf das Gesamtkonzept eines Gemeinschaftsstandes anwenden; sie lässt sich aber insbesondere angesichts der durch den Stand ermöglichten Debatten abschwächen. Diese wurden zwar nur teilweise durch französische Institutionen initiiert, jedoch durch den Stand und seine Vertreter dynamisiert. Der Stand ist auch ein Symptom dafür, dass die Frage nach dem Gleichgewicht des Nord-Süd-Literaturtransfers im kulturpolitischen Diskurs an Wichtigkeit gewinnt. So kündigte Emmanuel Macron im Zuge seiner Afrikastrategie u. a. erstmals an, „[de vouloir] décloisonner les milieux de l’édition francophone et favoriser les cessions de droits du français vers le français. […] C’est en ouvrant notre marché de l’édition aux littératures en français dans toute leur pluralité aussi que nous permettrons de former ce grand ensemble de langue française“ (Présidence de la République 2018). In diesem Sinne ist der Stand als Spiegel einer noch nicht abgeschlossenen Transformation zugleich auch ein ‚Stand der Dinge‘. Diese Transformation weiter zu begleiten, scheint auch über 2017 hinaus eine Ambition zu sein: 2018 fand die Initiative ihre Fortsetzung in einem erneuten Stand sehr ähnlichen Zuschnitts, diesmal allerdings unter Einbeziehung zweier frankophoner Verlage aus Vietnam. In unmittelbarer Nachbarschaft fand sich außerdem eine von der Frankfurter Buchmesse, der Agence Culturelle Africaine ( ACA ), dem BIEF und weiteren Akteuren eingerichtete „African Stage“. Alliance internationale des éditeurs indépendants (ed.), „Déclaration internationale des éditeurs et éditrices indépendants 2014. Pour faire vivre et renforcer ensemble la bibliodiversité“, http: / / alliance-editeurs.org/ IMG/ pdf/ declaration_internationale_des_editeurs_et_editrices_ independants_2014-4.pdf (publiziert im Jahr 2014, letzter Aufruf am 02.06.2018). —, „Francfort en français. Appel à la cohérence pour plus de bibliodiversité“, http: / / allianceediteurs.org/ IMG/ pdf/ francfort_2017_appel_a_la_coherence_pour_plus_de_bibliodiversite. pdf (publiziert im Oktober 2017, letzter Aufruf am 02.06.2018). 126 Dossier —, „Le kit de l’édition francophone“, http: / / alliance-editeurs.org/ le-kit-de-l-edition-francophone, 1508? lang=fr (publiziert im Mai 2018, letzter Aufruf am 02.06.2018). Bebey, Kidi, „La littérature africaine s’édite (aussi) en Afrique“, https: / / lemonde.fr/ afrique/ article/ 2018/ 02/ 09/ oui-la-litterature-africaine-s-edite-aussi-en-afrique_5254472_3212.html (publiziert im Februar 2018, letzter Aufruf am 24.07.2018). —, „Attention, donner des livres à l’Afrique nuit gravement à sa santé éditoriale“, https: / / lemonde. fr/ afrique/ article/ 2018/ 04/ 26/ attention-donner-des-livres-a-l-afrique-nuit-gravement-a-sasante-editoriale_5291099_3212.html (publiziert im April 2018, letzter Aufruf am 24.07.2018). Bernsen, Michael, „Gérard de Nervals Begegnung mit dem Orient, ein Globalisierungsschub in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts“, in: Christian Moser / Linda Simonis (ed.), Figuren des Globalen. Weltbezug und Welterzeugung in Literatur, Kunst und Medien, Göttingen, V&R unipress, 2014, 695-702. BIEF (ed.), „Éditeurs francophones d’Afrique subsaharienne et d’Haiti. Francfort 2017. Portraits“ (Faltblatt), Paris, BIEF, 2017. 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Nadale, Acèle, „L’Afrique au 32e Salon du livre de Genève: retour sur 5 jours de célébration“, https: / / afrolivresque.com/ salon-africain-32e-salon-du-livre-de-geneve-retour-sur-5-jours-decelebration (publiziert im Mai 2018, letzter Aufruf am 24.07.2018). Petrovic, Katja, „Francfort 2017. La francophonie à l’honneur à travers un stand et des rencontres“, http: / / bief.org/ Publication-3667-Compte-rendu/ Francfort-2017-La-francophonie-al%E2%80%99honneur-a-travers-un-stand-et-des-rencontres.html (publiziert im Dezember 2017, letzter Aufruf am 02.06.2018). Petrovic, Katja / Pierre Myszkowski, „Francfort 2017. Des marchés en pleine évolution. Témoignages de trois éditeurs marocains et togolais“, http: / / bief.org/ Publication-3671-Portrait-etentretien-de-professionnels/ Francfort-2017-Des-marches-en-pleine-evolution-Temoignagesde-trois-editeurs-marocains-et-togolais.html (publiziert im Dezember 2017, letzter Aufruf am 02.06.2018). 127 Dossier Pinhas, Luc, „L’édition en Afrique francophone: un essor contrarié“, in: Afrique contemporaine, 241, 2012, 120-121. —, „La Difficile diffusion en France de l’édition francophone“, in: Bulletin des bibliothèques de France, 6, 2012, 47-50. Présidence de la République (ed.), „Discours du Président de la République. Cérémonie d’ouverture de la foire du livre“, https: / / buchmesse.de/ images/ fbm/ dokumente-ua-pdfs/ 2017/ rede_ emmanuel_macron_frz_eroeffnungspk2017_63532.pdf (publiziert im Oktober 2017, letzter Aufruf am 24.07.2018). —, „Transcription du discours du Président de la République à l’Institut de France pour la stratégie sur la langue française“, http: / / www.elysee.fr/ declarations/ article/ transcription-dudiscours-du-president-de-la-republique-a-l-institut-de-france-pour-la-strategie-sur-la-languefrancaise (publiziert im März 2018, letzter Aufruf am 24.07.2018). Syndicat national de l’édition, „Francfort en français. Appel aux dons“, https: / / sne.fr/ actu/ francforten-francais-appel-aux-dons (publiziert im Oktober 2017, letzter Aufruf am 24.07.2018). — (ed.), „Coédition“, https: / / sne.fr/ realiser-un-livre/ coedition (publiziert im November 2017, letzter Aufruf am 24.07.2018). Thierry, Raphaël, „Quand l’édition africaine s’émancipe“, http: / / inaglobal.fr/ edition/ article/ quandl-edition-africaine-s-emancipe-8944 (publiziert im April 2016, letzter Aufruf am 24.07.2018). —, „On France and Francophone African publishing, a game of chess“, www.warscapes.com/ opinion/ france-and-francophone-african-publishing-game-chess (publiziert im April 2018, letzter Aufruf am 24.07.2018). Unveröffentlichte Gespräche, Diskussionsrunden und Reden „Publizieren in Afrika“ - Diskussionsrunde im Rahmen des „Weltempfang Salon“ auf der Frankfurter Buchmesse 2017, mit Holger Ehling (Moderation), Agnès Gyr-Ukunda (Bakame Éditions), Marie-Paule Huet (Éditions Ganndal), Serge Kouam (Presses universitaires d’Afrique), Odette Mezeme Caldwell (UNESCO-Beauftragte Conacry 2017), 13.10.2017. „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “ - Diskussionsrunde im Rahmen des Ehrengastpavillons auf der Frankfurter Buchmesse 2017, mit Layla Chaouni (Le Fennec), Simon de Jocas (Éditions les 400 Coups), Béatrice Gbado (Ruisseaux d’Afrique), Serge Kouam (Presses universitaires d’Afrique), Thierry Magnier (Actes Sud Junior), René Yedieti (Librairie de France), 12.10.2017. Arias, Pablo Alejandro (Frankfurter Buchmesse, Einladungsprogramm für Verleger): Telefoninterview, 16.05.2018. Hugues, Laurence (Leiterin Alliance internationale des éditeurs indépendants, Paris): Interview am Stand, 12.10.2017 und Telefoninterview, 16.05.2018. Fofana, Isabelle (Frat Mat éditions): Interview am Stand, 13.10.2017. Hekele, Joscha (Litprom e. V.): Telefoninterview, 15.05.2018. Kouam, Serge (Presses universitaires d’Afrique): Interview am Stand, 13.10.2017. Michalski-Hoffmann, Vera (Präsidentin des BIEF): Grußwort anlässlich der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “, 12.10.2017. Myszkowski, Pierre (Verantwortlicher für den Beruflichen Austausch, BIEF): Interview am Stand, 12.10.2017. Nkeme, François (Éditions Proximité): Interview am Stand, 13.10.2017. Ravaloson, Johary (Éditions Dodo Vole): Interview am Stand, 13.10.2017. 128 Dossier 1 In dem auch online (http: / / bief.org/ fichiers/ operation/ 4010/ media/ 9621/ PortraitsEditeurs Francophones_Francfort2017Envoi.pdf, letzter Aufruf 27.09.2018) verfügbaren Faltblatt findet sich auch eine Liste der 20 vertretenen Verlage. 2 „Vous accueillez aujourd’hui la France et vous accueillez avec elle la Francophonie et vous accueillez surtout celles et ceux qui ont décidé, choisi ou que la vie a conduits à s’exprimer, agir, penser, écrire en français“ (Présidence de la République 2017: 2). 3 „Avec cette Foire du livre, je voudrais que, aujourd’hui à Francfort, nous soyons délibérément, volontairement, irrésistiblement les enfants de GOETHE et NERVAL“ (ibid.: 9). Auch wenn man in den Orienttexten Nervals eine „Relativierung kultureller Überheblichkeiten des Europäers“ (Bernsen 2014: 693) sehen kann, so legt Macron hier doch den Fokus vor auf allem auf die deutsch-französische Dimension. 4 Corinne Fleury (Atelier des Nomades, Mauritius), Michel Fred Brutus (C3 Éditions, Haiti), Johary Ravaloson (Éditions Dodo Vole, Madagaskar), Jean Jacques Kouakou Kobenan (Eburnie éditions, Elfenbeinküste). 5 Cf. http: / alliance-editeurs.org; im Folgenden abgekürzt mit „Alliance“. 6 Telefonisches Interview mit Laurence Hugues. 7 Cf. http: / / afrilivres.net. 8 Diskussion „Publizieren in Afrika“. 9 17 der 20 vertretenen Verlage nennen Kinder-, Jugend- und Schulbücher als einen ihrer Geschäftsbereiche. 10 Agnès Gyr-Ukundamaliya (Bakame Éditions) im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 11 „Nous travaillons en étroite collaboration avec le Ministère de l’Education Nationale et de l’Alphabétisation et nous sommes soutenus financièrement par l’OIF, le Service Culturel de l’Ambassade de France en Guinée, le CCFG, Aide et Action, Lire autour du monde, la SGBG, La SOGAM, Métal Guinée“ (Éditions Ganndal 2017). 12 Layla Chaouni im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 13 Corinne Fleury im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 14 Redebeitrag von Marie Desmeures im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 15 Cf. zur Definition Syndicat national de l‘édition 2017. 16 Thierry Magnier im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 17 Béatrice Gbado im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 18 René Yedieti im Verlauf der Diskussion „Quel avenir pour le marché du livre francophone? “. 19 Serge Kouam im Verlauf der Diskussion „Publizieren in Afrika“. 20 Aussage eines Teilnehmers, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. 21 Telefonat mit Pablo Alejandro Arias, 15.05.2018. 22 Telefonat mit Joscha Hekele, 15.05.2018.